Inmitten der Hochhaussiedlung Bremen-Tenever liegen Gelände und Sporthalle, wo sich die zwischen 12 und 18 Jahre alten Jugendlichen treffen: Bei dem für alle offenen Hood Training geht es nicht nur um Fitness, sondern insbesondere um Integration, Kommunikation und Gruppenerlebnis. "Das Sportprogramm ist für die Pädagogen die Basis, um mit den Kids zu arbeiten", erklärt Marc Fucke von der Aktion Hilfe für Kinder. Wer am Training teilnimmt, erfährt positives Feedback, lernt Disziplin und Ausdauer. Die Erfahrenen werden zu Mentoren für die Jüngeren, lernen Verantwortung zu übernehmen. Wer Sport treibt, trainiert nicht nur seine Muskeln, sondern auch seine soziale Kompetenz.
Das Projekt versteht sich zugleich als Präventionsprogramm, damit die Jugendlichen nicht auf die schiefe Bahn geraten oder sich in Drogenkonsum flüchten. Marc Fucke: "Hood Training ist weit mehr als Sport und reine Bewegung. Es ist eine Chance für junge Menschen, sich auszudrücken und zu zeigen, was in ihnen steckt. Es schafft Perspektiven und Hoffnungen bei den Jugendlichen, die ansonsten kaum Gehör finden. Wir freuen uns sehr, von der Stiftung Bildung und Gesellschaft mit dem Primus-Preis unterstützt zu werden und so gemeinsam auf die Wichtigkeit besonderer Förderangebote im Rahmen der Kinder- und Jugendarbeit aufmerksam zu machen." Inzwischen haben die Initiatoren Anfragen aus verschiedenen Brennpunkten deutschlandweit erhalten, Hood Training auch dort umzusetzen.
"Die Idee, benachteiligte und auffällige Jugendliche bei sich vor Ort mit einem Angebot abzuholen, besticht", meint Birgit Ossenkopf, stellvertretende Geschäftsführerin der Stiftung Bildung und Gesellschaft. "Das Hood Training mit seiner auf die Mädchen und Jungs zugeschnittenen Verbindung von Sport und Pädagogik leistet wertvolle Bildungsarbeit – und es gibt den Jugendlichen in einem schwierigen Umfeld Perspektiven."
Der Primus-Preis wird jeden Monat an ein kleines, vorbildhaftes Projekt vergeben. Die Stiftung Bildung und Gesellschaft will damit Initiativen fördern, die ein konkretes Problem in der Kita oder in der Schule vor Ort aufgreifen und lösen wollen. Wichtig ist, dass die Projekte auf alle Regionen übertragbar sind und nicht parallel agieren, sondern an das staatliche Bildungssystem andocken. Lokale Akteure – wie Arbeitsagenturen oder Schulämter, aber auch Unternehmen sowie kulturelle Einrichtungen – sollten einbezogen sein. Zusätzlich schreibt die Stiftung Bildung und Gesellschaft den Sonder-Primus Digital aus, um zivilgesellschaftliche Initiativen zu würdigen, die Kinder und Jugendliche auf das Leben in einer digitalen Welt vorbereiten. Aus allen von Januar bis Dezember ausgezeichneten Projekten wird der Primus des Jahres gewählt und mit insgesamt 5.000 Euro Preisgeld prämiert.