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Nationales MINT Forum begrüßt MINT-Aktionsplan des BMBF und macht Vorschläge für die Umsetzung

13.02.2019

Das Nationale MINT Forum (NMF) bietet Zusammenarbeit beim MINT-Aktionsplan des Bundesministeriums für Bildung und Forschung an

Das Nationale MINT Forum (NMF) begrüßt den am 13. Februar 2019 vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) vorgestellten MINT-Aktionsplan. "Die darin verfolgten Ziele und auch die vier neuen Initiativen gehen grundsätzlich in die richtige Richtung“, sagten die NMF-Sprecher Nathalie von Siemens und Ekkehard Winter.

Nationales MINT Forum (Logo)

 
Entscheidend ist nun, wie die Initiativen umgesetzt werden. Zweifel bestehen beim NMF beispielsweise bei der Frage nach dem Mehrwert der MINT-E-Plattform für die breit angelegten Zielgruppen. Das NMF setzt sich seit Jahren gezielt für die Stärkung der MINT-Bildung in Deutschland ein und hat in 2018 sechs Kernforderungen an die Politik formuliert. Der Stifterverband ist Mitglied im Nationalen MINT Forum.

Bundesbildungsministerin Ministerin Anja Karliczek hatte im Sommer 2018 auf dem Nationalen MINT Gipfel des NMF angekündigt, dass ihr Haus einen MINT-Aktionsplan erarbeitet. "Wir freuen uns, dass dieser nun vorliegt, denn in den vergangenen Monaten hat sich erneut bestätigt, dass die MINT-Bildung an die Spitze der politischen Agenda gehört", sagten die NMF-Sprecher. Beispiele dafür seien die immer größer werdende Lücke bei den MINT-Arbeitskräften, der bundesweite Mangel an MINT-Lehrkräften an den Schulen oder auch die nach wie vor geringe Beteiligung von Mädchen und jungen Frauen an MINT-Bildung und -Berufen.

Der MINT-Aktionsplan nennt Maßnahmen, die das BMBF bereits seit einigen Jahren betreibt und auch zukünftig fortführen will. Weiterhin werden vier neue Initiativen zu folgenden Themen vorgestellt: MINT-Forschung, MINT-Kommunikation, MINT-Angebote für Kinder und Jugendliche und MINT-E-Plattform. Das NMF unterstützt die übergeordneten Ziele des BMBF wie MINT-Bildung leichter zugänglich zu machen und kontinuierlich entlang der gesamten Bildungskette anzubieten oder auch Image und Sichtbarkeit von MINT-Bildung zu verbessern. "Wir kommen bei der MINT-Bildung allerdings nur dann voran, wenn wir die vielen bereits bestehenden oder auch neuen Aktivitäten gezielt, nachhaltig und wirkungsorientiert anlegen", betonten die NMF-Sprecher. In den sechs Kernforderungen des NMF spielt deshalb die Bedeutung von Qualität und Wirkung eine zentrale Rolle. Die NMF-Sprecher kommentieren die vier neuen MINT-Initiativen des BMBF so:

  • Zur Initiative MINT-Forschung: Diese Initiative zur Förderung systematischer MINT-Forschung findet uneingeschränkte Zustimmung beim NMF. "Wir wissen noch viel zu wenig darüber, unter welchen Bedingungen MINT-Bildungskompetenzen erfolgreich vermittelt werden und wie deswegen MINT-Angebote gestaltet sein müssen", sagen die NMF-Sprecher und freuen sich: "Damit wird nun eine der sechs NMF-Kernforderungen erfüllt."
     
  • Zur Initiative MINT-Kommunikationskonzept: Die Verbesserung des Images von MINT ist in den Augen des NMF ein sinnvolles Ziel. Angesichts der Hauptzielgruppe der 10- bis 16-jährigen sei der geplante nachhaltige Einsatz von sozialen Medien und interaktiven Formaten genau richtig. "Allerdings dürfen die Zielgruppen Eltern und Lehrkräfte nicht vergessen werden, denn sie spielen eine entscheidende Rolle, um MINT-Bildung erfolgreich und klischeefrei zu vermitteln", rät NMF-Sprecher Dr. Ekkehard Winter. Zudem müsse in dem geplanten Kommunikationskonzept auch die Wirkung der geplanten Aktivitäten evaluiert werden. Dabei könne das BMBF von seinen Erfahrungen mit den Wissenschaftsjahren Mathematik, Informatik, Physik oder auch Gesundheit profitieren.
     
  • Zur Initiative MINT-Angebote für Jugendliche: In dieser Initiative sollen regionale Cluster für regelmäßige niederschwellige MINT-Angebote gebildet werden. "Über diese Idee freuen wir uns sehr", sagt NMF-Sprecherin Dr. Nathalie von Siemens, "denn sie zeigt, dass im BMBF die enorme Wichtigkeit der Regionen für die MINT-Bildung erkannt wurde." Auf der anderen Seite bedauert das NMF, dass eine weitergehende Unterstützung der MINT-Regionen, insbesondere die Kernforderung nach einer bundesweiten Servicestelle, vom BMBF nicht aufgegriffen wurde. Diese Servicestelle soll ausdrücklich MINT-Regionen darin unterstützen, Netzwerkeffekte zu verstärken, Neugründungen anzuregen und gute, wirkungsorientierte Praxis voranzutreiben. In Deutschland entstanden in den vergangenen Jahren gut 120 MINT-Regionen. Dort hat sich gezeigt, dass die regionale Zusammenarbeit der unterschiedlichen MINT-Akteure der Schlüssel für Angebotstransparenz, Koordination, Nachhaltigkeit und Qualitätssicherung ist. "Die Einrichtung weiterer Cluster ist begrüßenswert, die existierenden MINT-Regionen sollten dabei aber eingebunden bzw. sinnvoll erweitert und gestärkt werden, um Doppelstrukturen zu vermeiden", rät von Siemens.
     
  • Zur Initiative MINT-E-Plattform und Vernetzungsstelle: Das bereits im Koalitionsvertrag angekündigte "MINT-E-Portal für mehr Transparenz und Information" sollte ursprünglich vor allem als ein Verweisportal aller bundesweit existierenden MINT-Initiativen angelegt werden. "Wir begrüßen ausdrücklich, dass im MINT-Aktionsplan nun darüber hinaus eine Austauschplattform mit eigener Geschäftsstelle vorgesehen ist", kommentieren die NMF-Sprecher. Damit könnten nun auch wichtige Aufgaben wie die Vernetzung von MINT-Akteuren oder Serviceangebote zur Beratung und Qualitätsentwicklung erfüllt werden. Allerdings muss aus Sicht des NMF noch deutlicher werden, worin der Mehrwert der Plattform für die zurzeit noch sehr breit angelegten Zielgruppen von Nutzern und Anbietern besteht. Die Sprecher präzisieren: "In unseren Augen müssen vor allem die Anbieter von MINT-Bildung profitieren, beispielsweise durch Unterstützung bei der selbstgesteuerten Qualitätsentwicklung." Der Vorschlag, die Plattform eng mit Serviceangeboten zur Qualitätsentwicklung zu verknüpfen, wurde auch beim Parlamentarischen Abend des NMF im Herbst 2018 von den Parlamentariern aller Parteien unterstützt.

 

Im Nationalen MINT Forum setzen sich 30 große, überregional tätige Wissenschaftseinrichtungen, Stiftungen und Verbände gemeinsam für eine bessere Bildung in den Bereichen Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik (MINT) entlang der gesamten Bildungskette ein: von der frühkindlichen über die schulische, die berufliche und akademische Bildung bis hin zur Weiterbildung und zum lebenslangen Lernen. Als die nationale Stimme der MINT-Akteure kondensiert das Forum die Erfahrungen und Kompetenzen der MINT-Zivilgesellschaft, stößt mit seinen Empfehlungen und Forderungen öffentliche Debatten an und tritt mit anderen Stakeholdern, allen voran der Politik, in einen konstruktiven Dialog. Der Stifterverband ist Mitglied im Nationalen MINT Forum.

Pressekontakt

Peggy Groß (Foto: Marcel Schwickerath)
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Peggy Groß

ist Pressesprecherin des Stifterverbandes.

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