Was ist der Unterschied zwischen einer SMS und einer E-Mail? Wie bekommt man die besten Treffer in einer Suchmaschine? Und wozu sind Passwörter gut? Das sind einige der Fragen, die im Projekt "Pänz an die PCs" beantwortet werden. Azubis aus dem IT-Bereich, die das Erich-Gutenberg-Berufskolleg besuchen, leiten Drittklässler in einer benachbarten Grundschule im sozialen Brennpunkt Köln-Buchheim an. Auf diese Weise legen sie die Grundlagen für den Umgang mit Software, Internet und digitalen Medien – sozusagen das kleine Einmaleins der Computerwelt.
Der Einsatz von Rechnern ist im Unterricht an deutschen Grundschulen eher die Ausnahme als die Regel. Diesem Manko wirken die Berufsschüler entgegen, indem sie sich jede Woche eine Stunde mit den Kindern an den PC setzen. Die Älteren sind Paten für die Jüngeren. Die Berufsschüler werden von ihren Betrieben freigestellt, um durch das Projekt soziales Engagement und Teamfähigkeit zu zeigen. Die individuelle Betreuung fußt auf einem medienpädagogischen Konzept, das die Möglichkeiten, aber auch die Risiken von Computertechnik und Vernetzung in den Blick nimmt.
"Pänz an die PCs" ist bereits im Jahr 2000 gestartet. Die digitale Welt und somit auch die Inhalte, die vermittelt werden, haben sich seitdem verändert. Gleich geblieben ist aber die Idee, Kindern aus einem schwierigen Umfeld durch Bildung bessere Chancen für die gesellschaftliche Teilhabe zu eröffnen. Projektleiterin Ute Feller: "Die Kinder lernen spielerisch neue Funktionen des Computers kennen und verbessern nebenbei mit großer Freude ihre Lese- und Schreibfähigkeit."
Für die Stiftung Bildung und Gesellschaft spielte bei der Wahl des Projekts zum Primus des Monats noch ein weiterer Aspekt eine Rolle: "Die Berufsschüler tauschen die Rollen und werden hier selbst zu Lehrenden", sagt Birgit Ossenkopf, stellvertretende Geschäftsführerin der Stiftung. "Damit entwickeln sie ihre eigenen pädagogischen und sozialen Kompetenzen weiter, was ihnen auch im zukünftigen Berufsleben nützlich sein wird."
Der Primus-Preis wird jeden Monat an ein kleines, vorbildhaftes Projekt vergeben. Die Stiftung Bildung und Gesellschaft will damit Initiativen fördern, die ein konkretes Problem in der Kita oder in der Schule vor Ort aufgreifen und lösen wollen. Wichtig ist, dass die Projekte auf alle Regionen übertragbar sind und nicht parallel agieren, sondern an das staatliche Bildungssystem andocken. Lokale Akteure – wie Arbeitsagenturen oder Schulämter, aber auch Unternehmen sowie kulturelle Einrichtungen – sollten einbezogen sein. Aus allen von Januar bis Dezember ausgezeichneten Projekten wird der Primus des Jahres gewählt und mit insgesamt 5.000 Euro Preisgeld prämiert. Die Wahl zum Primus des Jahres 2018 findet am 1./2. April 2019 statt.
Der Sonder-Primus Startklar ergänzt 2019 den Primus-Preis und wird im März, Juni, September und Dezember an zivilgesellschaftliche Initiativen vergeben, die Jugendliche auf dem Weg in die Berufswelt unterstützen. Dies können beispielsweise Projekte sein, die Schülerinnen und Schüler bei der Berufsorientierung begleiten, Angebote, die Jugendlichen den Übergang von der Schule in die Ausbildung erleichtern, oder Initiativen, die junge Menschen mit fehlender oder geringer Ausbildung auf die Berufswelt vorbereiten. Der Sonder-Primus Startklar ist mit 1.000 Euro dotiert. Zusätzlich erhalten die ausgezeichneten Initiativen je 500 Euro für den Besuch einer Weiterbildung. Die randstad stiftung fördert den Sonder-Primus Startklar. Bewerbungen sind jederzeit möglich.