Seit seiner Gründung 1920 versteht sich der Stifterverband als Brückenbauer zwischen Wirtschaft und Wissenschaft, Politik und Zivilgesellschaft. Deshalb hat er sein Jubiläumsjahr unter das Motto "Gemeinsam wird es möglich" gestellt.
Andreas Barner, Präsident des Stifterverbandes, sagte zum offiziellen Start des Jubiläumsjahres: "Heute wie vor 100 Jahren gilt: Industrie und Gesellschaft können nur florieren, wenn sie an wissenschaftlicher Forschung partizipieren und von neuen Methoden, Formaten und Ergebnissen der Forschung profitieren. Dafür braucht es den Dialog zwischen Wirtschaft, Wissenschaft, Zivilgesellschaft und Politik mehr denn je. Im Stifterverband können wir gemeinschaftlich grundsätzliche Fragen über gesellschaftliche Herausforderungen, Unternehmensentwicklungen und förderliche Rahmenbedingungen adressieren und diskutieren. Dieses Zusammenführen von Perspektiven ist weiterhin eine wichtige Säule der zukünftigen Arbeit des Stifterverbandes."
Die Zukunft von Wissenschaft und Innovation erörterten auf der Abendveranstaltung in einer Podiumsdiskussion die Präsidentin der Deutschen Forschungsgemeinschaft Katja Becker, Mauro Ferrari, der Präsident des Europäischen Forschungsrates, Ola Källenius, Vorstandsvorsitzender der Daimler AG, Bundesbildungsministerin Anja Karliczek sowie Rafael Laguna de la Vera, Direktor der Bundesagentur für Sprunginnovationen. Zu den Gästen der Veranstaltung zählten neben den Vorstandsmitgliedern des Stifterverbandes, darunter zahlreiche DAX-Chefs, weitere herausragende Persönlichkeiten aus Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft. Begleitet wurde die Festveranstaltung mit musikalischen Beiträgen aus dem Siemens Arts Program.
Joe Kaeser, Vorstandsvorsitzender der Siemens AG und Vorstandsmitglied des Stifterverbandes, eröffnete den Festakt mit einem Impulsvortrag und sagte: "Wir leben in einer Zeit radikaler Umbrüche – geopolitische, geo-ökonomische, technologische und gesellschaftliche. Die Verantwortung für eine zukunftsfähige und lebenswerte Gesellschaft liegt nicht mehr allein in den Händen der Politik. Mehr denn je braucht es Netzwerk-Organisationen wie den Stifterverband, die offene Plattformen für Dialog bieten und die Menschen miteinander verbinden."
Siemens gehört zu den Gründungsmitgliedern des Stifterverbandes im Jahr 1920. Der damalige Aufsichtsratsvorsitzende der Siemens-Schuckertwerke (heute Siemens AG), Carl Friedrich von Siemens, war zugleich auch der erste Vorstandsvorsitzende des Stifterverbandes bis 1934. Mit der Veranstaltung in der Berliner Siemensstadt kehrt der Stifterverband an den Ort seiner ersten Wirkungsstätte zurück, hatte er hier doch seinen Sitz ab 1920.
Mit Beginn des Jubiläumsjahres hat der Stifterverband auch eine Website veröffentlicht, die die Geschichte des Stifterverbandes nachzeichnet: Im Laufe des Jahres werden Meilensteine, Wegbegleiter, aber auch die großen Ereignisse der vergangenen 100 Jahre in Form einer Reise in die Geschichte mit Porträts, Geschichten, Fotos oder Zitaten prominenter Zeitgenossen erzählt. Die Internetpräsenz hält auch allgemeine Informationen rund um das Jubiläum bereit, vor allem zu den noch geplanten Veranstaltungen in diesem Jahr. Der zentrale Festakt des Jahres ist für den 1. Juli 2020 in Berlin geplant, an dem auch der Schirmherr des Stifterverbandes, Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, teilnehmen wird.
Der Stifterverband wurde am 14. Dezember 1920 von engagierten Persönlichkeiten aus Wirtschaft und Wissenschaft gegründet. Seine Aufgabe war es, als "Stifterverband der Notgemeinschaft der Deutschen Wissenschaft" Mittel für Wissenschaft und Forschung bei der Wirtschaft einzuwerben. Die kurz zuvor gegründete "Notgemeinschaft der deutschen Wissenschaft", eine Vorgängerorganisation der heutigen "Deutschen Forschungsgemeinschaft", sollte helfen, die von Krieg und Inflation gebeutelte Wissenschaft in Deutschland zu stärken. Bis auf den heutigen Tag ist der Stifterverband die Gemeinschaftsaktion der deutschen Wirtschaft zur Förderung von Bildung, Wissenschaft und Innovation. Er wird von 3.000 vornehmlich aus der Wirtschaft stammenden Mitgliedern getragen.