Die Hochschulperle Offene Wissenschaft des Monats März 2020 geht an das Europa-Institut für Erfahrung und Management (METIS) der Rheinischen Fachhochschule Köln. Das dort geplante Transferprojekt mit Schülern zum Thema "Mut und Zivilcourage in der Demokratie?" will mit Methoden des Wissens- und Erfahrungsmanagements (Storytelling und kontrolliertes Feedback) aus der Zeit des Nationalsozialismus für die Gegenwart lernen. Dies geschieht am Beispiel der damaligen Kölner Widerstandsgruppe "Klettenberg".
Die Teilnehmer des Projekts arbeiten dazu mit historischen Materialien wie Büchern, Bildern oder Plakaten und interviewen noch lebende Angehörige und Nachfahren der Widerstandskämpfer. Durch das Projekt sollen die jungen Menschen Lehren aus der deutschen Geschichte in die Gegenwart übertragen. Welche Rolle spielte Zivilcourage damals, welchen Platz kann sie heute einnehmen, in der liberalen Demokratie, in Zeiten der Globalisierung und der sozialen Medien? Im Anschluss soll das Projekt für andere Schulen in Deutschland mit Filmen, Fotos und Podcasts dokumentiert werden.
Ziel ist es, den Schülern zu verdeutlichen, dass es auch in den dunkelsten Zeiten Menschen gab, die Zivilcourage zeigten und anderen Menschen in der Not beistanden – selbst unter Einsatz ihres eigenen Lebens.
Das Europa-Institut für Erfahrung und Management – METIS ist eine gemeinsame Forschungsinitiative der Fachhochschule Wien, die zur Wirtschaftskammer Wien gehört, und der Rheinischen Fachhochschule Köln. Es bearbeitet im Austausch mit Hochschulen, Unternehmen, Stiftungen, Verbänden und weiteren Akteuren der Zivilgesellschaft Projekte und Forschungsvorhaben.
2017 wurde das METIS-Institut vom Stifterverband schon einmal mit einer Hochschulperle ausgezeichnet – damals für das generationen- und institutionenübergreifende Mentoring-Programm "jung.digital.innovativ", das zusammen mit dem Kölner Dreikönigsgymnasium entwickelt wurde.
"Mit seinem Transferprojekt zu Zivilcourage zeigt das Europa-Institut für Erfahrung und Management – METIS an einem ganz konkreten Beispiel, wie sich Wissenschaft zur Zivilgesellschaft hin öffnen kann", so die Jury des Stifterverbandes zur Entscheidung, die Hochschulperle Offene Wissenschaft im März an das METIS-Institut der Rheinischen Fachhochschule Köln zu vergeben. "Darüber hinaus gelingt es den Verantwortlichen, diesen Transfer sinnvoll und erfahrbar zu gestalten. Die Beschäftigung mit den Abgründen der deutschen Geschichte ist gerade heute wichtiger denn je – METIS fördert dieses Anliegen mit innovativen neuen Methoden."
Hochschulperlen sind innovative, beispielhafte Projekte, die in einer Hochschule realisiert werden. Weil sie klein sind, werden sie jenseits der Hochschulmauern kaum registriert. Weil sie glänzen, können und sollten sie aber auch andere Hochschulen schmücken. Jeden Monat stellt der Stifterverband eine Hochschulperle vor. Aus den Monatsperlen wird einmal im Jahr per Abstimmung die Hochschulperle des Jahres gekürt. Im Jahr 2020 steht die Auszeichnung unter dem Oberthema "Offene Wissenschaft". Es geht dabei um neue Herangehensweisen in Forschung und Lehre, die jenseits etablierter Formen und Formate Wissenschaft mit Gesellschaft und Wirtschaft zusammenbringen. Ziel der auszuzeichnenden Initiativen und Projekte soll es sein, Innovationen zu fördern und den gesellschaftlichen Nutzen von Wissenschaft zu stärken.
Ansprechpartner an der
Rheinischen Fachhochschule Köln:
Werner Bruns
Studiengangsleiter Digitale Transformation
T 0221 20302-2644
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