Mit dem Wettbewerb "Eine Uni – ein Buch" wollen die Initiatoren den Austausch und die Identifikation aller Hochschulmitglieder mit ihrer Hochschule stärken. Ob Erstsemester oder Fakultätsleiter, Professorinnen oder Verwaltungsmitarbeiter, die Mitglieder einer Hochschule sollen über das ausgewählte Buch ins Gespräch kommen und sich für ein gemeinsames Thema begeistern. Gefördert werden in diesem Jahr folgende Hochschulen mit ihren Projekten:
In ihrer Buchauswahl sind die geförderten Hochschulen überraschend ganz nah am Puls der Zeit: Der Klassiker "Die Pest" von Albert Camus beispielsweise fragt nach Möglichkeiten und Wegen, in einer existenziellen Krise menschlich zu handeln. Gleich zwei Hochschulen haben sich für ein Werk von Stefan Brunnhuber entschieden: "Die offene Gesellschaft" steht in Zeiten geschlossener Grenzen und sozialer Ausgrenzung auf dem Spiel. Nicht minder aktuell ist Nikola Roßbachs Buch "Achtung Zensur!". Es diskutiert die Regulierung von Meinungsfreiheit im Netz, die angesichts von Fake News und Verschwörungstheorien immer wieder an Grenzen stößt.
Den Hochschulen bleibt es überlassen, ob sie wegen der aktuellen Corona-Situation ihre geplanten Aktionen in das nächste Semester verlegen oder mit originellen virtuellen Formaten schon im Sommersemester starten. "Gerade in Zeiten, in denen man sich physisch nicht begegnen kann, bietet die gemeinsame Auseinandersetzung mit einem Buch hochschulweit eine gute Gelegenheit, der Vereinzelung kreativ etwas entgegen zu setzen", sagt Volker Meyer-Guckel, stellvertretender Generalsekretär des Stifterverbandes.
"Der Geist einer Hochschule wird nicht nur in Vorlesungen und Seminaren erkennbar", betont Beate Spiegel, Geschäftsführerin der Klaus Tschira Stiftung. "Er zeigt sich auch darin, wie gut Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der verschiedensten Bereiche miteinander kommunizieren. 'Eine Uni – ein Buch' fördert dieses Miteinander über den Austausch zu einem Thema, das die Hochschule selbst gewählt hat."
Ausschlaggebend für die Förderung der Projekte war nicht das Werk selbst, sondern die Begründung, warum das Werk ausgewählt wurde und der Plan wie die Kommunikation darüber erfolgen soll. Außergewöhnliche Kommunikationsformate sollen die Auseinandersetzung mit einem Thema über alle Hierarchiegrenzen hinweg fördern, die Kommunikationskultur in den Hochschulen weiterentwickeln sowie die Verbindung zwischen Hochschulen und Gesellschaft stärken.