Seit seiner Gründung vor drei Jahren möchte der Verein Extremislos e.V. Kinder und Jugendliche im ganzen Bundesgebiet gegen extremistische Tendenzen immunisieren. Dazu zählt die Aufklärung über politische und religiöse Verblendung, ebenso wie das Aufzeigen von Möglichkeiten für den Ausstieg aus einer radikalen Szene.
Das nun ausgezeichnete Projekt selbst ist eine Mischung aus Sport, Kompetenztraining und Information. Dabei wendet es sich gleichermaßen gegen Rechts- und Linksextremismus wie gegen Islamismus. In Workshops setzen sich Schülerinnen und Schüler mit fundamentalistischem Verhalten auseinander, der ihnen auch im Alltag begegnet. Sie lernen, wie sie mit Gewalt und Intoleranz in ihrem Umfeld ungehen und sich für Schwächere einsetzen können. Das Ziel ist, Jugendliche dafür zu gewinnen, in kritischen Situationen Zivilcourage zu zeigen und für eine demokratische Haltung einzustehen.
Der noch junge Verein hat bereits zahlreiche Projekte an Schulen in den Regionen Lübeck und Ostholstein durchgeführt und ist darüber hinaus mit Anti-Gewalt-Trainings im gesamten Bundesgebiet unterwegs. Überregional spricht die Initiative Jugendliche auch über soziale Medien wie YouTube, Facebook, Instagram und Twitch an.
"Extremislos ist einer der wenigen Vereine, die in ihrer Arbeit die Themen Gewaltprävention explizit mit den politischen und religiösen Dimension von Extremismus verknüpfen", meint Birgit Ossenkopf, Geschäftsführerin der Stiftung Bildung und Gesellschaft. Die Preisjury unterstützt durch die Auszeichnung mit dem Primus-Preis diesen Ansatz, um eine demokratische Schulkultur zu fördern. Birgit Ossenkopf: "Besonders wichtig ist es dabei, Jugendliche zu befähigen, selbst standhaft für Offenheit und Toleranz einzutreten."
Der Primus-Preis wird jeden Monat an ein kleines, vorbildhaftes Projekt vergeben. Die Stiftung Bildung und Gesellschaft will damit Initiativen fördern, die ein konkretes Problem in der Kita oder in der Schule vor Ort aufgreifen und lösen wollen. Wichtig ist, dass die Projekte auf alle Regionen übertragbar sind und nicht parallel agieren, sondern an das staatliche Bildungssystem andocken. Lokale Akteure – wie Arbeitsagenturen oder Schulämter, aber auch Unternehmen sowie kulturelle Einrichtungen – sollten einbezogen sein. Aus allen von Januar bis Dezember ausgezeichneten Projekten wird der Primus des Jahres gewählt und mit insgesamt 5.000 Euro Preisgeld prämiert.