Anlässlich seines 100. Geburtstages startete der Stifterverband im Sommer 2020 die Initiative "Wirkung hoch 100". Gesucht wurden Deutschlands beste 100 Ideen für das Bildungs-, Wissenschafts- und Innovationssystem von morgen. Aus den über 500 eingegangenen Bewerbungen hat der unabhängige Expertenbeirat der Initiative nun 100 Projekte für die erste Phase des mehrstufigen Förderprogramms ausgewählt.
"Mir war wichtig, dass ein Projekt nicht nur eine zündende Idee verwirklichen möchte, sondern sich einer konkreten gesellschaftlichen Herausforderung annimmt", sagt Kristina Reiss, Beiratsmitglied und Dekanin der TUM School of Education in München. "Wir brauchen neue Ideen und Lösungen für die rasanten sozialen und technologischen Veränderungen, die wir derzeit erleben. Nur Schritt halten genügt dabei nicht – wir müssen den Wandel aktiv gestalten."
Reiss ist eines der über 30 Beiratsmitglieder, die die 100 Projekte ausgewählt haben. Dem vielfältig besetzten Gremium gehören Studierende, Lehrende, Wissenschaftler, Unternehmer sowie Vertreter zivilgesellschaftlicher Organisationen an. Dank großzügiger Spenden von Unternehmen und privaten Spendern stehen der Förderinitiative fast drei Millionen Euro zur Verfügung. Das ursprünglich angestrebte Ziel von zwei Millionen Euro wurde weit übertroffen. Es geht jedoch nicht allein um finanzielle Unterstützung.
"Bei klassischen Förderprogrammen gibt es häufig wenig Berührungspunkte zwischen Förderern und Geförderten", sagt Volker Meyer-Guckel, stellvertretender Generalsekretär des Stifterverbandes. "Das machen wir bei 'Wirkung hoch 100' anders. Die Unterstützer sind bei uns ganz dicht dran an ihren 'Schützlingen'. Sie begleiten deren Entwicklungsprozess mit ihrem Netzwerk, ihrem Know-how und ihren Ressourcen. Das ist ein echtes Novum in der Forschungs- und Innovationsförderung."
Um diese spezielle Form der Förderung zu realisieren, kooperiert der Stifterverband mit ProjectTogether. Die gemeinnützige Organisation vernetzt die ausgewählten Projekte untereinander und mit den Unterstützern. Zentraler Baustein hierbei ist eine digitale Plattform, die Ressourcen bündelt und bedarfsgerecht zur Verfügung stellt. Zudem treffen die Projekte in digitalen Werkräumen direkt aufeinander und kommen mit Coaches und Experten zusammen. Dort lernen sie, wie sie ihre Ideen zum Erfolg führen und zum Beispiel via Crowdfunding weitere finanzielle Mittel erschließen können.