Mit einem Livestream aus der deutschen Hauptstadt hat heute ein weltweiter Hackathon begonnen, um Innovationen in der digitalen Bildung zu fördern. Unter dem Motto "Together we redefine learning" bringt die Veranstaltung mehr als 60 Gruppen aus 36 Ländern zusammen. Sie sollen innerhalb von nur 48 Stunden kreative Lösungen für die Bildung finden.
"DigiEduHack ist eine pädagogische Versuchsplattform im Netz, die den Weg von der guten Idee zur praxistauglichen Anwendung abkürzt", erläutert Mariya Gabriel, EU-Kommissarin für Innovation, Forschung, Kultur, Bildung und Jugend. "Das Ziel besteht nicht darin, die politischen Entscheidungsträger zu umgehen. Vielmehr wollen wir sie mit nutzergetriebenen Lösungen inspirieren, an denen eine Gemeinschaft von Visionären mitgewirkt hat. Nach unserer Überzeugung helfen Co-Kreation und die Freude am Experiment dabei, die digitale Bildung grundlegend zu verändern und die Digitalkompetenz innerhalb und jenseits der Grenzen Europas zu verbessern", fügt Mariya Gabriel hinzu. "Aus diesem Grund darf DigiEduHack als eine Vorreiterinitiative des Aktionsplans für digitale Bildung 2021 bis 2027 gelten."
Das zweitägige Main Stage Event wird im Rahmen der deutschen EU-Ratspräsidentschaft live aus Berlin übertragen. Bundesbildungsministerin Anja Karliczek unterstreicht: "Die erfolgreiche digitale Transformation unseres Wirtschafts-, aber auch unseres Bildungssystems hängt mehr denn je von Zusammenarbeit und Teilhabe ab. Mit dem DigiEduHack beteiligt sich Deutschland an einer globalen Bewegung und stärkt eine internationale Gemeinschaft, die gleiche Ziele verfolgt." Zu den Organisatoren zählen das Hochschulforum Digitalisierung (HFD), der Deutsche Akademische Austauschdienst (DAAD) und die Technische Universität Berlin (TU Berlin). Sie fungieren nicht nur als Gastgeber, sondern veranstalten eigene Hackathons. Im #SemesterHack 2.0, der von HFD, DAAD und KI Campus ausgerichtet wird, erwarten die besten Projekte eine Anschluss-Förderung durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung.
Das Main Stage Event auf dem Berliner EUREF-Campus bildet für zwei Tage die Keimzelle nutzergetriebener Innovation in der Bildung. Der Livestream ermöglicht an beiden Tagen Podiumsdiskussionen, Kurzvorträge und Interaktionen zwischen den Teilnehmern an verschiedenen Orten. Referenten stellen ihre Zukunftsvisionen vor, während die Online-Teilnehmer des Hackathons helfen, die Ideen in die Tat umzusetzen. Angela Ittel, Vizepräsidentin Strategische Entwicklung, Nachwuchs und Lehrkräftebildung an der TU Berlin, erklärt: "Die Zusammenarbeit von Interessenvertretern aus Bildung, IT und Politik macht DigiEduHack einzigartig: Die Plattform lässt Blicke in die Zukunft zu, ohne an Bodenhaftung einzubüßen. Unsere studentischen Hacker werden die ganze Nacht hindurch an Projekten im Rahmen von 'Building Bridges – Digital, International & Sustainable' arbeiten. Wir hoffen, dass zahlreiche Ideen langfristig Früchte tragen werden."
Oliver Janoschka, Leiter der HFD-Geschäftsstelle, fügt hinzu: "2020 sollte nicht als Krisenjahr in die Geschichte eingehen, sondern als Jahr der Innovation. Wir sind beeindruckt von der Fülle an tollen Ideen und Herausforderungen, die weltweit über DigiEduHack in Angriff genommen werden. Aus der Start-up-Hauptstadt Berlin möchten wir zu einer globalen Innovationsgemeinschaft beitragen." Dorothea Rüland, DAAD-Generalsekretärin, hebt hervor: "Der DigiEduHack ist eine spannende Initiative, die Lernende und Lehrende aus ganz Europa und darüber hinaus zusammenbringt und sie anregt, ihre Vision einer digitalen Bildung zu verwirklichen. Die Vielzahl unterschiedlich ausgerichteter Hackathons im DigiEduHack verspricht frische Ideen für die Zukunft. Der DAAD freut sich auf zwei Tage voller Kreativität und Diskussionen beim Main Stage Event, den Hackathons und in den sozialen Medien."
Der DigiEduHack 2020 setzt sich aus über 60 lokalen Hackathons zusammen, die am 12. und 13. November gleichzeitig stattfinden. Das gemeinsame Ziel besteht darin, an Lösungen für die digitale Bildung mitzuarbeiten. Weltweit werden ungefähr 2.500 Teilnehmer erwartet. DigiEduHack ist ein Beitrag des Europäischen Innovations- und Technologieinstituts (EIT) zum Aktionsplan für digitale Bildung, den die EU-Kommission verabschiedet hat. Die Leitung des DigiEduHack obliegt der EIT Climate-KIC. Koordiniert wird die Veranstaltung von der Aalto Universität. Das diesjährige Main Stage Event findet im Rahmen der deutschen EU-Ratspräsidentschaft in Berlin statt.
Der Deutsche Akademische Austauschdienst (DAAD) ist die Organisation der deutschen Hochschulen und ihrer Studierenden zur Internationalisierung des Wissenschaftssystems. Er schafft Zugänge zu den besten Studien- und Forschungsmöglichkeiten für Studierende, Forschende und Lehrende durch die Vergabe von Stipendien. Er fördert transnationale Kooperationen und Partnerschaften zwischen Hochschulen und ist die Nationale Agentur für die europäische Hochschulzusammenarbeit. Der DAAD unterstützt damit die Ziele der Auswärtigen Kultur- und Bildungspolitik, der nationalen Wissenschaftspolitik und der Entwicklungszusammenarbeit. Er unterhält dafür ein Netzwerk mit über 70 Auslandsbüros, fördert über 400 Lektorinnen und Lektoren weltweit und bietet Fortbildungen über die internationale DAAD-Akademie (iDA) an. Im Jahr 2019 hat der DAAD inklusive der EU-Programme knapp 145.000 Deutsche und Ausländer rund um den Globus gefördert.
Das Hochschulforum Digitalisierung (HFD) orchestriert den Diskurs zur Hochschulbildung im digitalen Zeitalter. Als zentraler Impulsgeber informiert, berät und vernetzt es Akteure aus Hochschulen, Politik, Wirtschaft und Gesellschaft. Das HFD wurde 2014 gegründet. Es ist eine gemeinsame Initiative des Stifterverbandes, des CHE Centrum für Hochschulentwicklung und der Hochschulrektorenkonferenz (HRK). Gefördert wird es vom Bundesministerium für Bildung und Forschung.
Die Technische Universität Berlin gehört als Mitglied der Berlin University Alliance zu den Exzellenzuniversitäten in Deutschland. Mit ihren rund 33.000 Student*innen und 8.000 Mitarbeiter*innen zählt sie zu den größten technischen Universitäten in Deutschland. 26 Prozent ausländische Student*innen, mehr als 400 erfolgreiche internationale Forschungs- und Lehrkooperationen weltweit und ein Außen-Campus im ägyptischen El Gouna machen die TU Berlin zu einer ausgesprochen internationalen Universität. Das Leistungsspektrum ihrer sieben Fakultäten steht für eine einzigartige Verbindung von Natur- und Technikwissenschaften mit Planungs-, Wirtschafts-, Sozial- und Geisteswissenschaften an einer technischen Universität. Ihr großes Fächerspektrum ermöglicht es, dringliche Zukunftsfragen wie Digitalisierung, Nachhaltigkeit und Klimaschutz ganzheitlich zu betrachten und zu bearbeiten. Wissenschaft und Technik zum Nutzen unserer Gesellschaft weiterzuentwickeln, steht im Fokus der Technischen Universität Berlin.