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Stifterverband: Kleine private Hochschulen spüren negative Auswirkungen der Corona-Pandemie, große nicht

19.01.2021

Vor allem bei kleineren Hochschulen hat sich die aktuelle Lage während der Corona-Pandemie verschlechtert. Ausbleibende Studierende und damit fehlende Studiengebühren sind unter anderem Gründe dafür. Insgesamt sind die Einschätzungen im Bereich Lehre aber deutlich positiver verglichen mit den Angaben der staatlichen Hochschulen. Das sind Ergebnisse der aktuellen Befragung "Der private Hochschulsektor in der Pandemie", herausgegeben vom Stifterverband.

Insgesamt sagen 43 Prozent der privaten Hochschulen, dass die Corona-Pandemie keine Auswirkungen auf ihre aktuelle Lage habe. 27,3 Prozent meinen, ihre Lage habe sich verschlechtert. Knapp 30 Prozent sehen sogar eine Verbesserung ihrer Lage. Das sind Ergebnisse einer Befragung des Stifterverbandes. An der Umfrage beteiligten sich 37 Prozent der privaten Hochschulen, die 38 Prozent der privat Studierenden in Deutschland auf sich vereinen.

Ein Blick auf die Größe der Hochschulen zeigt: Während die großen Privathochschulen offenbar gut durch die Pandemie kommen, geben vor allem die kleinen Hochschulen mit weniger als 5000 Studierenden an, dass sich ihre momentane Situation verschlechtert habe. Der Rückgang der Studierendenzahl, besonders der internationalen Studierenden, seien ein Problem, aber auch die rückläufigen Förderungen von Unternehmen und Stiftungen. Insgesamt schätzen 41 Prozent der befragten Hochschulen ihre finanzielle Situation schlechter ein als vor der Pandemie. Bei 52 Prozent gab es keine Veränderungen. 

Private Hochschulen: Kleinere sind von der Pandemie stärker betroffen als größere (Visual)

Die stärksten negativen Auswirkungen durch die Pandemie werden von den Hochschulleitungen im Bereich Transfer- und Forschungskooperationen wahrgenommen. Hier geben 40 Prozent an, dass sich die Pandemie negativ auswirkt, während die eigene Forschung weitestgehend stabil bleibt. Vor allem ausgewählte Forschungsprojekte in Kooperationen mit externen Partnern seien durch die momentanen Kontaktbeschränkungen erschwert durchzuführen. Außerdem seien zusätzliche Förderaufträge weggebrochen. 

Deutlich positiver fallen die Einschätzungen im Bereich Lehre aus, auch im Vergleich mit den Angaben der staatlichen Hochschulen. In diesem Zusammenhang sagen nahezu alle teilnehmenden privaten Hochschulen (98 Prozent), dass die Umstellung auf digitale Lehre reibungslos verlaufen sei.

"Private Hochschulen bieten insbesondere Formate für Studierende mit hohen Flexibilitätsbedürfnissen wie Teilzeit oder Fernstudium an und hielten entsprechend schon vor der Pandemie zu großen Teilen Online-Formate vor", sagt Andrea Frank, Leiterin des Aktionsfeldes Wissenschaft im Stifterverband. "Diese Flexibilität verschaffte ihnen bei der Umstellung im Vergleich zu den staatlichen Hochschulen einen Vorsprung. Gerade dieses digitale Studienkonzept passt ideal in die Zeit von Homeoffice und Homeschooling."

Im Hinblick auf die Bedeutung der digitalen Lehre sind sich alle Befragten einig, dass diese auch in Zukunft eine größere Rolle spielen wird. Andrea Frank sieht hier gute Voraussetzungen für den Markt der privaten Hochschulen: "Trotz der Krise können private Hochschulen positiv in die Zukunft blicken. Besonders in dieser herausfordernden Zeit sollte der Vorsprung im Bereich der digitalen Lehre genutzt und weiterhin ausgebaut werden, um neue Studieninteressierte zu gewinnen."

 

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