Die Hochschulperle "Übergänge in Zeiten der Pandemie" des Stifterverbandes geht im April an die Hochschule Bonn-Rhein-Sieg. Mit digitalen Spieleabenden fördert die Hochschule seit Jahresbeginn die Integration von Erst- und Zweitsemestern in den Studienalltag. Die Aktion findet vor dem Hintergrund der Corona-Beschränkungen, die ein normales Campusleben unmöglich machen, großen Anklang. Über 240 Studierende haben sich bei den Spieleabenden bisher dazugeschaltet.
Kontakte knüpfen, die Hochschule kennenlernen und mit Kommilitonen und Lehrkräften auch mal ohne inhaltlichen Bezug zum Studium ins Gespräch kommen – darum geht es bei den Online-Veranstaltungen. So begann der erste Abend zunächst mit einer kurzen Warm-up-Fragerunde, anschließend wurden die Teilnehmer in zufällige Gruppen eingeteilt. Dabei galt es, in kurzer Zeit möglichst viele Gemeinsamkeiten – abseits des Studiums – unter den Gruppenangehörigen zu finden. Es folgten ein virtueller Campus-Rundgang und ein Quiz, um den Hochschulstandort und die dort arbeitenden Menschen kennenzulernen. Aufgelöst wurden die Fragen mit zu diesem Zweck gedrehten Videos.
Die Spieleabende erfreuen sich so guter Resonanz, dass seit dem Start im Januar 2021 bereits drei Veranstaltungen dieser Art durchgeführt wurden. Die virtuellen Zusammenkünfte beziehen mittlerweile auch Studierende höherer Semester ein und haben unterschiedliche thematische Schwerpunkte: In der "Arabischen Nacht" etwa hat eine syrische Studentin ihre Mitstudierenden auf eine virtuelle Reise in ihre Heimat mitgenommen. Beim "Irischen Abend", der im Mai geplant ist, soll es ein Pub-Quiz und Live-Musik aus Irland geben. Oft würden die Studierenden nach dem offiziellen Teil des Abends noch bis zum frühen Morgen "zusammensitzen", so die Organisatoren.
"Das Projekt zeichnet sich vor allem durch seine Originalität aus", begründet die Jury des Stifterverbandes ihre Entscheidung, die Hochschule Bonn-Rhein-Sieg auszuzeichnen. "Der digitale Spieleabend trifft einen Nerv, er ist eine tolle Möglichkeit des lockeren Kennenlernens. Genau so etwas fehlt vielen Studienanfängern in dieser für sie besonders herausfordernden Pandemie-Zeit."
Hochschulperlen sind innovative, beispielhafte Projekte, die in einer Hochschule realisiert werden. Weil sie klein sind, werden sie jenseits der Hochschulmauern kaum registriert. Weil sie glänzen, können und sollten sie aber auch andere Hochschulen schmücken. Jeden Monat stellt der Stifterverband eine Hochschulperle vor. Aus den Monatsperlen wird einmal im Jahr per Abstimmung die Hochschulperle des Jahres gekürt. Im Jahr 2021 sucht der Stifterverband Projekte zum Thema "Übergänge in Zeiten der Pandemie". Sowohl Studienbeginn als auch Studienabschluss und Berufseinstieg sind derzeit eine besondere Herausforderung. Viele Hochschulen haben dafür originelle und neue Angebote entwickelt. Der Stifterverband will diese Initiativen und Ideen mit der Hochschulperle des Monats überregional sichtbar zu machen und andere Hochschulen inspirieren.
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