So sieht Andreas Barner, Präsident des Stifterverbandes, die Hochschulpolitik wie auch die Hochschulen selbst vor umfassenden Herausforderungen. Die Dynamik der Kooperationen zwischen Hochschulen und Wirtschaft lässt seit vielen Jahren nach. Das zeigt sich beispielsweise am Anteil der Drittmittel aus der Wirtschaft, der im Jahr 2019 bei rund 17 Prozent aller Drittmittel an Hochschulen lag. Im Jahr 1999 waren es noch knapp 29 Prozent: "Deutschland braucht eine Dekade der Konzentration auf die Frage des Transfers. Wir brauchen eine Innovationsförderung, die sowohl technische und insbesondere digitale, aber auch nachhaltige und soziale Innovationen voranbringt. Voraussetzung dafür ist ein Ökosystem, das die Partner besser und effizienter miteinander verbindet. Der Stifterverband mit seinen Netzwerken in Wissenschaft, Wirtschaft und Zivilgesellschaft wäre für die Stärkung des Transfers ein sehr guter Partner."
Horst Nasko, Vorstand der Heinz Nixdorf Stiftung, weist mit Blick auf die Erfahrungen aus mehr als einem Jahr Pandemie auf die enormen Auswirkungen der rasant fortschreitenden Digitalisierung für die Hochschulen hin: "Digitalisierung prägt und verändert alle gesellschaftlichen Felder, und Hochschulen sind zugleich Treiber und Getriebene der Veränderung, das haben wir gerade jetzt durch die Corona-Krise gesehen. Die Digitalisierung wird die Hochschulen in den nächsten Jahren von Grund auf verändern."
Bayerns Wissenschaftsminister Bernd Sibler betont anlässlich des bundesweiten Spitzentreffens: "Für ein leistungsfähiges Hochschulwesen sind insbesondere zwei Dinge von entscheidender Bedeutung: Eine kraftvolle öffentliche Finanzierung und ein Rechtsrahmen, der den einzelnen Hochschulen Flexibilität gibt, ihre Stärken zum Wohle aller auszuspielen. Mit der Hightech Agenda hat die Bayerische Landesregierung bereits 2019 dem Bereich Hochschulen und Forschung höchste politische Priorität gegeben und hier massiv investiert. Und mit dem neuen Bayerischen Hochschulinnovationsgesetz wollen wir die rechtliche Grundlage für den wissenschaftlichen Erfolg unserer Hochschulen optimieren. Daher freue ich mich sehr auf den zusätzlichen Erkenntnisgewinn aus diesem Kongress!"
Die Ergebnisse des Kongresses werden der Öffentlichkeit im Herbst 2021 durch eine Publikation des Bayerischen Instituts für Hochschulforschung und Hochschulplanung (IHF) in strukturierter Form zugänglich gemacht.