Die Auszeichnung wurde Andreas Barner von Kurt Bock, Aufsichtsratschef der BASF und ehemaliges Präsidiumsmitglied des Stifterverbandes, auf der Jahresversammlung des Stifterverbandes am 2. Juni 2022 in Berlin übergeben. Bock würdigte Andreas Barner als Wegbereiter und Transformationsexperten. Insbesondere hob er das intensive Engagement für den Transfer von Wissen in die praktische Anwendung des Forschers und Managers hervor: "Bei diesem Prozess sah Andreas Barner die Grundlagenforschung als Fundament der unternehmerischen Wertschöpfung. Diese Grundlagenorientierung hat er gegen alle Stimmen für vermehrte Anwendungsforschung immer wieder verteidigt." Der ehemalige Vorsitzende der Unternehmensleitung von Boehringer Ingelheim habe sich in seiner Amtszeit als Präsident des Stifterverbandes und weit darüber hinaus "als Brückenbauer verdient gemacht, der sich bis heute leidenschaftlich für den nachhaltigen Dialog zwischen Wirtschaft und Wissenschaft sowie Politik und Gesellschaft einsetzt".
Andreas Barner etablierte den Stifterverband in den Jahren seiner Amtszeit als geschätzten Wissenschaftsförderer und herausragende Netzwerkorganisation sowie als gefragten und zuverlässigen Partner und Berater von Politik, Wirtschaft und Wissenschaft. Seit dem Amtsantritt von Andreas Barner 2013 hat der Stifterverband programmatisch seine Arbeit auf den Aktionsfeldern Bildung, Wissenschaft und Innovation deutlich erweitert. Dabei hat er neue nationale Foren wie den Forschungsgipfel für den interdisziplinären Austausch oder das Hochschulforum Digitalisierung für die innovative Weiterentwicklung der Hochschullehre initiiert und erfolgreich etabliert. Als Mitglied und Co-Vorsitzender des Hightech-Forums begleitete Andreas Barner die Weiterentwicklung der Hightech-Strategie der Bundesregierung und damit der deutschen Forschungs- und Innovationspolitik mit konkreten Handlungsempfehlungen.
Die Richard-Merton-Ehrennadel ist benannt nach Richard Merton (1881 bis 1960). Merton war Industrieller, Politiker und Stifter, der zu den Gründern des ersten Stifterverbandes von 1920 gehörte. Ab 1936 wurde er von den Nationalsozialisten aufgrund seiner jüdischen Herkunft aus allen öffentlichen Ämtern gedrängt und konnte 1939 mit knapper Not nach England entkommen. Dort trat er dennoch publizistisch für Deutschland ein. Merton kehrte 1947 nach Deutschland zurück, widmete sich dem Wiederaufbau der Metallgesellschaft und der Neugründung des Stifterverbandes. Merton wurde von 1949 bis 1953 dessen erster Vorsitzender.
Die Auszeichnung wurde zuletzt verliehen an den ehemaligen Vorstand von Siemens Nixdorf und Mitglied des Vorstandes der Heinz Nixdorf Stiftung, Horst Nasko (2021), an die Biologin und ehemalige stellvertretende Direktorin der Zoologischen Staatssammlung München, Juliane Diller (2018), sowie an den ehemaligen Vorstandschef der Linde AG, Wolfgang Reitzle (2016).