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WPK-Innovationsfonds fördert sechs neue Ideen für den Journalismus

02.04.2023

Die nächsten sechs Projekte, die vom Innovationsfonds Wissenschaftsjournalismus gefördert werden, stehen fest. Die unabhängige Jury hat am 27. Februar 2023 in Köln die Projekte mit dem höchsten Innovationsgrad ausgewählt.

Der WPK-Innovationfonds unterstützt Pionierinnen und Pioniere, die im Wissenschafts- und Datenjournalismus neue Wege beschreiten wollen. Martin Schneider, Vorsitzender der Wissenschaftspressekonferenz (WPK): "Wir freuen uns sehr über das erneut hohe Interesse am Innovationsfonds. Die Jurorinnen und Junioren haben spannende Ideen ausgewählt, die dem Wissenschafts- und Datenjournalismus neue Impulse geben und mit originellen Denkansätzen vorantreiben."

Das Spektrum der ausgewählten Projekte reicht von einem CO2-Rechner für journalistische Beiträge, Klima-Inhouse-Seminaren für Redaktionen über den Schutz der redaktionellen Unabhängigkeit bei "Educated Commerce" bis hin zum Dialog mit vernetzten Pflanzen als neue journalistische Herangehensweise an das Thema Artenschutz.

Hinzu kommt ein datenjournalistisches Projekt, das Daten und ihre Dynamiken in Klänge übersetzen und hörbar machen will – was bislang für Radio und Podcast nicht möglich ist. Ein weiteres Projekt will eine Daten-Management-Plattform entwickeln, die datenjournalistische Arbeitsschritte automatisiert, so dass sich Datenrecherchen auch ohne Programmierkenntnisse umsetzen lassen.

Für diese Projekte hat die Jury insgesamt rund 130.000 Euro bewilligt; hinzu kommen Mittel für Beratungsleistungen, die die Bewerberinnen und Bewerber zusätzlich beantragen konnten.

In der experimentellen Förderlinie A werden mit bis zu 10.000 Euro gefördert:

  • Journalismus mit Klimaverantwortung: Florian Sturm entwickelt mit "CO2mmitted Media" einen offenen CO2-Rechner für den Journalismus, der mit wenigen Parametern angibt, wie viele Klimagase die Produktion eines journalistischen Beitrags verursacht hat.
  • Bei "DataSonifyer" arbeitet Christian Basl an einem Prototyp für die Übersetzung von Daten in akustische Signale, um zum Beispiel Wetter-, Finanz-, Social Media- oder Klima-Daten und ihre Dynamiken, Nuancen und Entwicklungen für auditive Medien wie Radio und Podcasts hörbar zu machen.
  • Mit "Pflanzendialoge" probieren Sebastian Pranz (Hochschule Darmstadt) und tactile.news eine neue Herangehensweise an Biodiversität und Artenschutz aus: Die Nutzerinnen und Nutzer begleiten smarte Pflanzen auf einer vernetzten Wiese durch den Sommer.

 

In der langfristigen Förderlinie B werden mit bis zu 75.000 Euro unterstützt:

  • "SourceJournal" von Markus Hörmann zielt auf die Entwicklung einer Data-Management-Software, die typische Aufgaben des Datenjournalismus vereinfacht und automatisiert, so dass man auch ohne eigene Programmierkenntnisse Daten aus verschiedenen Quellen abspeichern, visualisieren und als Dashboard, Diagramme oder Tabellen einbetten kann.
  • Leonie Sontheimer und Katharina Mau entwickeln den Newsletter "Onboarding Klimajournalismus" weiter und bieten Inhouse-Seminare für Redaktionen an.
  • Das Team von Flip erarbeitet ein Redaktionsstatut für journalistische Unabhängigkeit im Rahmen von "Educated Commerce" als neuem Erlösmodell für Recherchen.

 

Die nächste Ausschreibung startet am 1. Juni und läuft bis zum 16. August 2023.

Ermöglicht wird die Förderung durch die sechs Stiftungen, die den Innovationsfonds tragen: die Joachim Herz Stiftung, die VolkswagenStiftung, der Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft, die Schöpflin Stiftung, die Rudolf Augstein Stiftung und die ZEIT-Stiftung Ebelin und Gerd Bucerius.

Die Jury des Innovationsfonds besteht aus Mustafa Benali (Quarks Digital/WDR), Georg Dahm (Fail Better Media), Prof. Dipl.-Journ. Christina Elmer (Professorin für Digital- & Datenjournalismus/TU Dortmund), Peter-Matthias Gaede (Freier Autor/ehem. Chefredakteur GEO), Prof. Dr. Carsten Könneker (Vorstand HITS-Stiftung), Prof. Dr. Maren Urner (Professorin für Medienpsychologie, Gründerin Perspective Daily) und Prof. Dr. Steffen Walz (Explorer & Professor of Design Innovation).

 

Die Wissenschaftspressekonferenz (WPK), Deutschlands Verband der Wissenschaftsjournalistinnen und Wissenschaftsjournalisten, hat im Mai 2022 den WPK-Innovationsfonds Wissenschaftsjournalismus gestartet. Der Innovationfonds unterstützt Pionierinnen und Pioniere, die im Wissenschafts- und Datenjournalismus neue Wege beschreiten wollen, finanziell und beratend. Mit der Förderung durch sechs angesehene Stiftungen können jährlich 300.000 Euro an Antragstellende vergeben werden.

Der Fonds ist eine Initiative der WPK, der Joachim Herz Stiftung, der VolkswagenStiftung, des Stifterverbandes, der Schöpflin Stiftung, der Rudolf Augstein Stiftung und der ZEIT-Stiftung Ebelin und Gerd Bucerius. Die Joachim Herz Stiftung finanziert zudem die Fonds-Geschäftsstelle in den Räumen der WPK in Köln.

Die zwei unterschiedlichen Förderlinien A und B unterstützen die Entwicklung kleinerer Ideen ebenso wie die Umsetzung größerer Vorhaben. In der Förderlinie A kann man bis zu 10.000 Euro, in der Förderlinie B bis zu 75.000 Euro beantragen. Für die Beratung durch ein externes Netzwerk an Fachleuten in steuerrechtlichen, technischen oder juristischen Fragen können in beiden Förderlinien zusätzlich 10 Prozent der beantragten Summe bewilligt werden.

Eine unabhängige, siebenköpfige Jury begutachtet die Anträge. Der Innovationsfonds hat eine Laufzeit von drei Jahren und wird jährlich zwei Mal ausgeschrieben. Die Arbeit des Fonds wird zudem mit einer transformativen Forschung durch die Bauhaus-Universität Weimar umfassend begleitet. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) fördert das Forschungsprojekt.

Pressekontakt

Franco Zotta
Geschäftsführer
WPK - Die Wissenschaftsjournalisten
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