Ann-Katrin Schröder-Kralemann
leitet im Stifterverband den Programmbereich "Hochschule und Wirtschaft".
T 0201 8401-140
F 0201 8401-215
Ein Programm von Daimler-Fonds und Stifterverband zur Förderung der Hochschulweiterbildung für die digitale Arbeit und Gesellschaft
Das Programm "Smart Qualifiziert" ist Teil der Initiative Future Skills des Stifterverbandes. Es adressiert insbesondere die Hochschulen im Bereich Bildung für die digitale Arbeit und Gesellschaft. Konkret unterstützt das Programm die Hochschulen bei der Entwicklung von Strategien und Maßnahmen, die zukünftige Anforderungen der Arbeitswelt in den Mittelpunkt der eigenen Hochschulentwicklung stellen.
Der digitale Wandel verändert die Arbeitswelt und erfordert neue Kompetenzen und Fachwissen: Kommunikationswege, Arbeitsaufgaben und -abläufe sowie Kundenbeziehungen verändern sich. Während Berufsanfänger kurz nach ihrer Qualifizierungsphase und durch die oft "natürliche" Nähe zu den Themen (digital natives) mit aktuellen technologischen Entwicklungen oft vertraut sind, stehen die bereits Beschäftigten vor der Herausforderung, die neuen Kompetenzen on the job zu erwerben. Unternehmen benötigen deshalb gerade für das bestehende Personal Entwicklungs- und Weiterbildungsmöglichkeiten.
Bisher werden entsprechende Programme insbesondere von privaten Anbietern angeboten, während Hochschulen das Potenzial des Weiterbildungsmarktes noch nicht hinreichend ausschöpfen: Ihr Marktanteil liegt aktuell bei deutlich unter zehn Prozent. Nur wenige Hochschulen engagieren sich profilrelevant im Bereich der Weiterbildung, obwohl alle 16 Landeshochschulgesetze dies vorsehen. Das gemeinsame Förderprogramm Smart Qualifiziert des Stifterverbandes und des Daimler-Fonds unterstützt deshalb Hochschulen bei der strategischen (Weiter-)Entwicklung von akademischer Weiterbildung als Bildungsauftrag im digitalen Zeitalter. Denn die Herausforderungen sind vielfältig und der Markt akademischer Weiterbildungsangebote verändert sich rasant: So wachsen beispielsweise Angebote akademischer und beruflicher Weiterbildung zusammen. Neue Formen insbesondere der digital gestützten Wissensvermittlung entstehen. Gleichzeitig gewinnen national wie international Angebote an Bedeutung, deren Inhalte gemeinsam von Unternehmen und Bildungseinrichtungen auf Online-Plattformen angeboten werden. Und während traditionelle Abschlüsse vereinzelt bereits an Bedeutung verlieren, spielen Mikrozertifizierungen oder Portfolios, die formell wie auch informell erworbene Kompetenzen sichtbar machen, eine immer größere Rolle.
"Smart Qualifiziert" ist ein breit angelegtes Förderprogramm, das sich in drei Ausschreibungsrunden zwischen 2019 und 2021 mit verschiedenen Aspekten von Qualifizierung an Hochschulen beschäftigt. Zielrichtung und Zielgruppen der Ausschreibungen werden dabei variieren. Die erste Ausschreibung adressiert die Entwicklung von Strategien und Maßnahmen im Bereich Weiterbildung.
In der ersten Ausschreibungsrunde waren alle staatlichen und privaten, staatlich anerkannten Hochschulen eingeladen, sich mit ihren Konzepten und Zukunftsstrategien für die Entwicklung von Weiterbildungsangeboten für digitale, technische Arbeitswelten um eine Förderung zu bewerben. Förderfähig waren damit sowohl Hochschulstrategien als auch konkrete Umsetzungsmaßnahmen.
Die Auswahl der Geförderten erfolgte durch eine Fachjury mit Vertretern aus Wissenschaft, Wirtschaft, Politik und Zivilgesellschaft.
Juryvorsitz
Jurymitglieder
In einem zweistufigen Verfahren wurden vier Hochschulen ausgewählt, die eine Förderung in Höhe von je 100.000 Euro erhalten:
Entwicklung und Erprobung eines Zertifikatskurs New Business Development zum "Innovation Specialist" als Blended-Mobility-Weiterbildungskurs
Innovationsmanagement gilt disziplinübergreifend als Top Skill für den Arbeitsmarkt 4.0. Ziel des Projekts ist die Entwicklung eines Zertifikatskurses zum "Innovation Specialist" in Kooperation mit einer Partnerhochschule und einem Unternehmenspartner als Blended-Mobility-Weiterbildungskurs. Das Blended-Mobility-Konzept (geleitetes E-Learning in Kombination mit einem Kurzprogramm an einer Partneruniversität) verbindet dabei eine Selbstlernphase (Pre- und Postlearning) mit einer praktischen Präsenzphase, in der ein gemeinsam zu erarbeitendes Projekt im Mittelpunkt steht.
Digitalisierung in der Medizin – Curriculum für die ärztliche Weiterbildung
Die Digitalisierung der Medizin ist ein fundamentaler Wandlungsprozess, der die Gesundheitsversorgung zunehmend verändern und die Rolle der Ärztinnen und Ärzte in Zukunft stark beeinflussen wird. Ziel des Projekts CÄWIN ist es, berufstätigen Ärztinnen und Ärzten notwendige Kompetenzen für die Arbeitswelt 4.0 zu vermitteln. Über eine grundlegende Auseinandersetzung mit dem Einsatz neuer Technologien im ärztlichen Berufsalltag wird für den Technikeinsatz sensibilisiert, qualifiziert und zu einer kritischen Haltung befähigt.
Change 4.0 structure – Dialogorientiertes Prototyping für eine smarte Weiterqualifizierung
Die Region Rhein-Erft steht vor der Herausforderung, den Strukturwandel, die dynamische demografische Entwicklung und die damit einhergehenden ökonomischen, technologischen und räumlichen Transformationsprozesse zu gestalten. Das Projekt greift diese Dynamik auf und setzt sich zum Ziel, im Rahmen innovativer Transferformate die Interaktion zwischen Hochschule und Akteurinnen und Akteuren aus der Region zu beleben, zu fördern und gemeinsam Weiterbildungsbedarfe in der digitalen Transformation zu erheben und zu erproben.
Mit dem Projekt wird die TH Köln daher die Konzipierung und Entwicklung von Weiterbildungsangeboten neu denken und Methoden entwickeln, mit denen Bedarfe sichtbar gemacht und mit Zielgruppen gemeinsam Weiterbildungsangebote entwickelt werden können.
In der ersten – Prototyping genannten – Phase will die Akademie für wissenschaftliche Weiterbildung der TH Köln gemeinsam mit Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern sowie Unternehmen aus der Region erste Mikro-Lerneinheiten entwickeln. Die in der ersten Phase entstandenen Prototypen sollen in der zweiten Phase – dem Dialog 4.0 – von Führungskräften, Personalentwicklerinnen und Personalentwicklern sowie Personen in technischen Arbeitsfeldern getestet werden. Dabei wird Rückmeldung zum Bedarf, Format sowie zu den Digitalisierungsgraden erhoben. Aus den Erkenntnissen entstehen in einer Verstetigungsphase zielgruppenspezifische Lernpfade zur digitalen Befähigung von Mitarbeitenden und Organisationen.
Präsentation zum Projekt (PDF)
Gutenberg goes digital: MINT Lehren und Lernen 4.0
Im Projekt wird eine Strategie zur Optimierung und stärkeren Verzahnung der Fortbildung von Lehrkräften (3. Phase) und Ausbildung von Lehramtsstudierenden (1. Phase) skizziert. Als strategisches Ziel setzt sich die Johannes Gutenberg-Universität Mainz die Verankerung der Digital Literacy (Digitalkompetenz) im System Schule. Als Ausgangspunkt wird hierfür das Fach Informatik gewählt. Zielgruppe des Projekts sind MINT-Lehrkräfte, deren digitale Kompetenzen sowohl in fachlicher als auch in praktischer Hinsicht verbessert werden sollen. Gemeinsam mit Lehramtsstudierenden und Stakeholdern werden einerseits innovative Fortbildungen für Lehrkräfte erarbeitet als auch Lehramtscurricula im Hinblick auf digitale Lehre angepasst.
Weitere sechs Hochschulen werden mit jeweils 10.000 Euro unterstützt:
Alle zehn Geförderten bilden das Netzwerk für den Ideentransfer und Erfahrungsaustausch zu diesem Thema. Die Förderung und die gemeinsame Netzwerkarbeit haben im Juni 2020 begonnen.
Die zehn Hochschulen arbeiten ein Jahr lang gemeinsam in einem vom Stifterverband begleiteten, hochschulübergreifenden Netzwerk zusammen. Hier adressieren sie mittels kollaborativer Arbeitsmethoden ihre jeweiligen Herausforderungen und erarbeiten gemeinsam Strategien für Fragen wie zum Beispiel:
Der Austausch und das gegenseitige Lernen der Geförderten untereinander sind ein zentrales Anliegen des Programms.
Ansprechpartnerin für inhaltliche Rückfragen zur Ausschreibung:
leitet im Stifterverband den Programmbereich "Hochschule und Wirtschaft".
T 0201 8401-140
F 0201 8401-215
Ansprechpartnerin für Fragen zum Antragsprocedere:
ist Assistentin im Bereich "Programm und Förderung" im Hauptstadtbüro des Stifterverbandes.
T 030 322982-526
F 030 322982-515
Ansprechpartner für das Förderprogramm generell:
leitet im Stifterverband den Programmbereich
"Analysen und Innovationspolitik".
T 030 322982-506