Smart Qualifiziert:
Zweite Förderrunde

MINTplus – plusMINT

 
Die Ausschreibungsrunde im Jahr 2021 stand unter dem Titel "MINTplus – plusMINT".
 
Der Wettbewerb sollte smarte Konzepte für eine ganzheitliche und interdisziplinäre MINT-Bildung an den staatlichen und staatlich anerkannten Hochschulen in Deutschland identifizieren, auszeichnen, begleiten und weiterentwickeln. Das Förderprogramm wollte Hochschulen bei der Entwicklung von Strategien und Maßnahmen unterstützen, welche eine Öffnung der MINT-Bildung in Richtung interdisziplinärerer und intersektoraler Problemlösung ermöglichen (MINTplus) beziehungsweise zur Öffnung der übrigen Disziplinen wie der Geistes- und Kulturwissenschaften in Richtung der MINT-Disziplinen beitragen (plusMINT).

Konkret ging es darum, Studierende und Lehrende an Hochschulen, aber – je nach Maßnahme – auch Schülerinnen und Schüler, sowie Beschäftigte aus Wirtschaft, Politik und Gesellschaft im Sinne einer ganzheitlichen MINT-Bildung zu sensibilisieren und zu qualifizieren. Durch die Vermittlung fachübergreifender Inhalte und Methoden sollen sie Kompetenzen erlangen, die sie für die Lösung komplexer und disziplinenübergreifender Herausforderungen benötigen. Dies betrifft fachliche Kenntnisse im engeren Sinne aber auch Fähigkeiten zum kollaborativen und interdisziplinären Arbeiten. Auf diese Weise sollen die Hochschulen dabei unterstützt werden, dem gesellschaftlichen Dialog neue Impulse zu geben und nicht zuletzt die vielerorts noch bestehenden Stereotype des "sozial desinteressierten Technologen" und des "technologiefeindlichen Geisteswissenschaftlers" zu überwinden.

Gefördert wurden Ideen, Strategien, Konzepte und Projekte, die eine ganzheitliche und disziplinenübergreifende MINT-Bildung bzw. die Öffnung anderer Disziplinen in Richtung der MINT-Bildung an der Hochschule bewirken. Dies konnte dadurch passieren, dass Hochschulen

  • die ganzheitliche MINT-Bildung strategisch und profilrelevant verankern
  • ihre Curricula auf eine ganzheitliche Betrachtungsweise des Zusammenwirkens von technik-, sozial-, natur- und geisteswissenschaftlichen Perspektiven ausrichten
  • eine Art "Studium Generale" oder neue Lernkonzepte aus technisch-naturwissenschaftlichen sowie kultur- und gesellschaftswissenschaftlichen Inhalten einführen
  • neue, interdisziplinäre Departments und/oder Studiengänge entwickeln,die zum Beispiel technische und gesellschaftliche Disziplinen zusammenführen und dabei ggf. auch mit anderen Hochschulen kooperieren
  • weitere Formate der ganzheitlichen MINT-Qualifizierung entwickeln, zum Beispiel auf der Ebene von (digitalen) Weiterbildungsangeboten,
  • Formate mit neuen, nicht-akademischen Kooperationspartnern entwickeln
  • gezielt mit internationalen Partnern zusammenarbeiten, die beispielsweise den angelsächsischen STEAM-Ansatz erfolgreich implementiert haben

 

Die geförderten Projekte

Alle staatlichen und privaten, staatlich anerkannten Hochschulen waren eingeladen, sich mit ihren Konzepten und Strategien für die Vermittlung einer ganzheitlichen und disziplinenübergreifenden MINT-Bildung um eine Förderung zu bewerben. Gefördert werden in einem ersten Schritt 15 Projekte, die ein Preisgeld von je 10.000 Euro erhalten. Eine Fachjury mit Vertretern aus Wissenschaft, Wirtschaft, Politik und Zivilgesellschaft hat Ende Juni 2021 in einer ersten Auswahlrunde folgende Hochschulen für die Förderung ihrer beispielhaften Konzepte ausgewählt: 

  • Universität Bielefeld: Integrative Wissensperspektiven – Bildung durch Wissenschaft und Weltverstehen
  • Technische Universität Darmstadt: Das Ganze im Blick – vernetzt lehren
  • Wilhelm Büchner Hochschule, Darmstadt und Hochschule Kaiserslautern (Verbundprojekt): TRANSFORMATOR – Spannendes zur Nachhaltigkeit
  • Hochschule Emden/Leer: Agora der Gesundheit
  • Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg: Stem et Humanities at FAU Gscheid gmacht hält länger
  • Goethe-Universität Frankfurt am Main: GOETHE STEAM_PULSE
  • Hochschule Heilbronn und Hochschule Reutlingen (Verbundprojekt): MINT hoch 3 – international, interdisziplinär, innovativ
  • HAWK Hildesheim, Holzminden, Göttingen: Wald der Zukunft – Waldethik für eine innovative Forstwirtschaft
  • Universität Kassel: doKuMINTa im MINT-Hub Kassel
  • Universität Leipzig: Leipziger Initiative für Nachhaltige Entwicklung (LINE)
  • Universität zu Lübeck: Digital Explorer
  • Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg: Sustainable STEAM
  • Hochschule München: CTplus. Computational Thinking plus Critical Thinking
  • Technische Hochschule Nürnberg Georg Simon Ohm: Nachhaltige Transformation interdisziplinär studieren
  • Hochschule Pforzheim: S-TEAM

Nach Ablauf des ersten Jahres konnten die 15 Hochschulen dann weitere Fördermittel aus dem Innovationsfonds beantragen, für den Mittel in Höhe von insgesamt 300.000 Euro zur Verfügung stehen. Daran schließen sich zwei weitere Förderjahre an. Die Jury hat im Juni 2022 diese sechs Hochschulen dafür ausgewählt:

  • Universität Bielefeld: Integrative Wissensperspektiven 2.0
  • Hochschule Emden/Leer: Agora der Gesundheit
  • HAWK Hildesheim, Holzminden, Göttingen: Purpose treibt Change
  • Universität zu Lübeck: Digital Explorer ++
  • Technische Hochschule Nürnberg Georg Simon Ohm: Nachhaltige Transformation interdisziplinär studieren
  • Hochschule Pforzheim: S-TEAM 2 – Empathic Design

Vernetzung und Transfer

Die Fellow-Hochschulen haben zunächst ein Jahr lang gemeinsam in einem vom Stifterverband und externen Coaches begleiteten, hochschulübergreifenden Netzwerk zusammengearbeitet. Hier adressierten sie mittels kollaborativer Arbeitsmethoden ihre jeweiligen Herausforderungen und erarbeiteten gemeinsam Lösungsstrategien. 

Da der Austausch und das gegenseitige Lernen der Geförderten untereinander ein zentrales Anliegen des Programms sind, bringen sich die Hochschul- und Projektleitung in die Netzwerktreffen aktiv ein und teilen die eigenen Ideen, Erfahrungen und Expertise offen und vertrauensvoll untereinander. Dazu soll auch die Entwicklung gemeinsamer Projektideen gehören, die dann durch den Innovationsfonds gefördert werden.

 

Zeitplan

31. Mai 2021 Einreichungsfrist
Ende Juni 2021 Erste Jurysitzung (nicht öffentlich) zur Auswahl der 15 Förderprojekte
August 2021 Beginn der Förderung und Netzwerkarbeit
Juni 2022 Zweite Jurysitzung (nicht öffentlich) zur Vergabe von Mitteln aus dem Innovationsfonds, Fortsetzung der Arbeit der Fellows untereinander
Frühjahr 2023 Ende der Netzwerkarbeit
Frühjahr 2024 Ende des dreijährigen Förderprogramms

Kontakt

Alexander Tiefenbacher (Foto: Damian Gorczany)

Dr. Alexander Tiefenbacher

ist Projektleiter im Stifterverband.

T 030 322982-514

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Romy Höftmann (Foto: David Ausserhofer)

Romy Höftmann

ist Assistentin im Bereich "Programm und Förderung".

T 030 322982-526

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