In seiner Eigenschaft als Bundespräsident war Horst Köhler von 2004 bis 2010 Schirmherr des Stifterverbandes.
Horst Köhler kam am 22. Februar 1943 im polnischen Skierbieszów zur Welt. Er war das siebte von acht Kindern. Im Kriegsjahr 1944 flüchtete die Familie vor den sowjetischen Truppen nach Markkleeberg-Zöbigker bei Leipzig. 1953 gelang den Köhlers noch vor dem 17. Juni die Flucht über West-Berlin in die Bundesrepublik. Sie lebten vier Jahre lang in verschiedenen Flüchtlingslagern. 1957 wurde das schwäbische Ludwigsburg schließlich endgültig Heimat für die Familie. Am dortigen Mörike-Gymnasium machte Köhler 1963 Abitur. Er leistete seinen Wehrdienst ab, verpflichtete sich für zwei Jahre bei den Panzergrenadieren und wurde Leutnant der Reserve.
Das Studium der Wirtschaftswissenschaften finanzierte Horst Köhler durch Arbeit selbst.
1969 schloss er sein Studium an der Eberhard Karls Universität Tübingen ab und wurde wissenschaftlicher Referent am Institut für Angewandte Wirtschaftsforschung. Im selben Jahr heiratete er Eva Luise Bohnet. Sie ist Lehrerin aus Ludwigsburg.
1977 erwarb Köhler an der Universität Tübingen seinen Doktortitel. Der Titel seiner Dissertation lautet: "Freisetzung von Arbeit durch technischen Fortschritt".
1976 trat Köhler in die Grundsatzabteilung des Bundeswirtschaftsministeriums in Bonn ein und wechselte 1981 in die Staatskanzlei Schleswig-Holstein als Referent von Ministerpräsident Gerhard Stoltenberg. Als dieser 1982 im Zuge des Regierungswechsels Bundesfinanzminister wurde, verließ Köhler Kiel und kam zurück nach Bonn. Dort arbeitete er im Leitungsstab des Finanzministeriums und wurde Leiter des Ministerbüros.
1990 ernannte Bundesfinanzminister Theo Waigel Horst Köhler zum Staatssekretär. Köhler verhandelte mit der DDR-Führung über die deutsch-deutsche Währungsunion. In Moskau handelte er das Abkommen über den Abzug der sowjetischen Truppen aus der DDR aus. Er war Chefunterhändler beim Maastricht-Vertrag über die Europäische Währungsunion. Köhler organisierte den Weltwirtschaftsgipfel von München, als Deutschland 1992 Gastgeber der G7, der sieben führenden Industrienationen, war.
1993 schied Horst Köhler aus der Bundesregierung aus und wurde Präsident des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes.
1998 bat ihn Helmut Kohl, Präsident der Europäischen Bank für Wiederaufbau und Entwicklung in London zu werden.
Auf Vorschlag von Bundeskanzler Gerhard Schröder wurde Horst Köhler im Jahr 2000 Geschäftsführender Direktor des Internationalen Währungsfonds IWF in Washington, D.C..
Die Universität von Tübingen ernannte Köhler 2003 zum Honorarprofessor.
Am 1. Juli 2004 legte Horst Köhler den Amtseid als neunter Bundespräsident der Bundesrepublik Deutschland ab. Innenpolitisch widmete er sich vor allem der Frage, wie zukunftsfähige Arbeitsplätze gesichert und geschaffen werden können. Zur Erneuerung Deutschlands gehörten für ihn auch ein besseres Bildungswesen sowie ein kreativer Umgang mit dem demographischen Wandel. Horst Köhler sah die Chance für ein neues, integratives Miteinander von Alt und Jung. Deutschland sah er als "Land der Ideen", das einig und selbstbewusst die eigene Zukunft gestalten kann und seine Verantwortung annimmt, in der Welt und besonders in der Europäischen Union als Kraft zum Guten zu wirken.
Außenpolitisch machte er sich für eine menschliche Globalisierung mit verlässlichen Regeln stark. Deshalb setzte er sich besonders für die Armutsbekämpfung und den afrikanischen Kontinent ein.
Am 23. Mai 2009 wurde er von der Bundesversammlung im ersten Wahlgang mit der absoluten Mehrheit von 613 Stimmen für weitere fünf Jahre im Amt bestätigt.
Am 31. Mai 2010 trat er von seinem Amt als Bundespräsident zurück.
Horst Köhler, evangelisch, ist verheiratet mit Eva Luise Köhler. Sie haben zwei Kinder. Er ist seit 1981 Mitglied der CDU. Die Mitgliedschaft ruhte während seiner Amtszeit als Bundespräsident.