Der jüngste Sohn des Erfinders und Unternehmers Werner von Siemens hatte zunächst verschiedene Positionen in den in Familienbesitz befindlichen Unternehmen inne, so von 1912 bis 1919 den Vorsitz des Direktoriums der Siemens-Schuckertwerke (Elektrotechnik). Doch auch politisch war C.F. von Siemens aktiv und gehörte 1920 bis 1924 für die Deutsche Demokratische Partei dem Reichstag an.
Als namhafter Industrieller seiner Zeit verfolgte er die Konstituierung der "Notgemeinschaft der deutschen Wissenschaft", die als Selbstverwaltungsorganisation zur Förderung der Forschung konzipiert war und den Wiederaufbau des Wissenschaftsbetriebs nach dem Ersten Weltkrieg steuern sollte. Die Industrie und ihre Interessen sollten in einer mit der Notgemeinschaft liierten Organisation, dem Stifterverband, Raum finden. Bei der Gründungsversammlung am 14. Dezember 1920 wurde Carl Friedrich von Siemens zum ersten Vorsitzenden gewählt. Einer seiner Stellvertreter war Hugo Stinnes.
In den Anfangsjahren konzentrierte sich die Förderpolitik des Stifterverbandes in etwa gleichen Teilen auf die Unterstützung der Technischen Hochschulen sowie auf die Vergabe von Stipendien an Nachwuchswissenschaftler. Einer von ihnen war ein junger Physiker aus Göttingen, der 1924/25 monatlich 100 Mark erhielt und in dieser Zeit seine Quantentheorie entwickelte – Werner Heisenberg. Aber auch spektakuläre Forschungsreisen wie Alfred Wegeners Grönland-Expedition 1930 wurden gefördert.
Im Tandem mit dem Präsidenten der Notgemeinschaft, Friedrich Schmidt-Ott, führte von Siemens den Stifterverband und stellte ihn auf organisatorisch feste Füße: In Berlin-Siemensstadt wurde nach anfänglichen Wirren 1921 die Geschäftsführung des Verbandes angesiedelt, wo sie selbst nach dem Tod von Siemens bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs verblieb.