Vits war einer der Köpfe, die gemeinsam mit Richard Merton den Neubeginn des Stifterverbandes nach dem Zweiten Weltkrieg prägten. Der Generaldirektor der Wuppertaler Glanzstoff-Fabriken gehörte dem Organisationskomitee an, das die Gründung in enger Anbindung an die Notgemeinschaft der deutschen Wissenschaft in die Wege leitete.
Als Vorstandsvorsitzender des Stifterverbandes lenkte er 15 Jahre lang dessen Geschicke. Vits war ein Mann, der praktisch dachte. Gleich zu Beginn seiner Zeit als Vorstandsvorsitzender gab er konkrete Orientierungshilfe für Firmenspenden: Ein Prozent von Gewinn oder Dividende empfahl der Stifterverband. Die Bierverleger sollten pro Hektoliter einen Pfennig geben. Und bis zur Montan-Krise Mitte der Sechziger gelang es dem Stifterverband, die Fördergelder jährlich zu steigern.
In der Ära Vits legte der Verband den Grundstein für eigene Aktivitäten, um die Wissenschaftslandschaft weiterzuentwickeln – zumal das pure Einsammeln und pauschale Weiterreichen von Fördergeldern insgesamt an Bedeutung verlor. 1956 begann der Stifterverband mit der Verwaltung von Stiftungen. Im selben Jahr lud er erstmals zu einem "Gespräch zwischen Wirtschaft und Wissenschaft" ein, dem Vorläufer der heutigen Villa-Hügel-Gespräche. Das Konzept bestand von Anfang an darin, wichtige wissenschafts- und hochschulpolitische Fragen in hochrangig besetzter Runde zu diskutieren. Und das Thema, das den Stoff für die ersten Gespräche bot, erwies sich als zeitlos aktuell: das Verhältnis von Fach- und Allgemeinbildung an Hochschulen.
Der Jurist Vits war nicht nur ein glänzender Textilfabrikant, der nach dem Zweiten Weltkrieg die Produktion von Synthesefasern (Perlon, Dralon) in großem Stil aufbaute. Stets verstand der Jurist Unternehmertum als Verantwortung für die Gesellschaft und engagierte sich auch auf sozialem und kulturellem Gebiet.
Der 1970 (in Vits' Todesjahr) ins Leben gerufene Ernst-Hellmut-Vits-Fonds (1993 in eine Stiftung überführt) setzt die Förderung von Wissenschaft und Forschung und des wissenschaftlichen Nachwuchses fort. Sie legt dabei einen Schwerpunkt auf die neuen Bundesländer.