Unternehmen werden nicht mehr nur danach beurteilt, welche Umsätze und Gewinne sie erzielen, sondern vielmehr danach, welchen Nutzen sie für die Gesellschaft erwirtschaften. Auf der anderen Seite sind Unternehmen vor dem Hintergrund der Digitalisierung gezwungen, ihre Geschäftsmodelle immer schneller und innovativer weiterzuentwickeln. Sich dabei an den konkreten Bedürfnislagen der Menschen zu orientieren, also Nutzen sowohl für die Gesellschaft als auch das Unternehmen zu stiften, könnte ein vielversprechender Ansatz sein.
Unter dem Stichwort "Vom Produkt zum Bedürfnis" wird gegenwärtig diskutiert, inwieweit es gelingen kann, Innovationspotenziale durch die Integration der gesellschaftlichen Perspektive in betriebliche Prozesse zu heben ("outside in"), von denen sowohl das Unternehmen als auch die Gesellschaft profitieren. Ein besonderes Merkmal dieser Innovationen ist demnach der Perspektivenwechsel: Statt an tradierten produkt- oder prozessorientierten Prinzipien orientiert sich die neue Innovationslogik an den großen gesellschaftlichen Herausforderungen, die es zu lösen gilt.
Die Frage ist allerdings, wie sich Unternehmen genuines Wissen um soziale Herausforderungen in den spezifischen Märkten erschließen können.
Eine besondere Rolle könnten hierbei die Corporate-Citizenship-Aktivitäten eines Unternehmens spielen. Sie ermöglichen eine intensive Auseinandersetzung mit gesellschaftlichen Herausforderungen etwa durch eigene soziale Projekte gemeinsam mit sozialen Organisationen oder Corporate-Volunteering-Aktivitäten der Mitarbeiter. Digitale Tools können hier von besonderem Nutzen sein, indem sie die Erwartungen der Stakeholder transparent machen, effizientere Prozesse ermöglichen und die Einbindung der Mitarbeiter erleichtern.
Zwei neue Studien bieten Ansatzpunkte für eine vertiefende Diskussion.
In einem gemeinsamen Workshop von ZiviZ im Stifterverband, Boehringer Ingelheim und Bertelsmann Stiftung wurden beide Studien vorgestellt und gemeinsam mit Vertretern aus Wissenschaft und Praxis diskutiert, wie Innovationspotenziale durch sozialunternehmerisches Denken und Kooperation mit Partnern aus dem Non-Profit-Bereich entstehen und gehoben werden können. Ziel war es, Impulse zu geben, Innovationen in doppelter Perspektive neu zu denken: Produkt- und Prozessinnovationen für den unternehmerischen Benefit sowie soziale Innovationen für eine positive Entwicklung der Gesellschaft.
30. Oktober 2018, 11:00 bis 15:00 Uhr
Bertelsmann Repräsentanz
Unter den Linden 1, 10117 Berlin
11:00 Uhr
Begrüßung
Birgit Riess, Bertelsmann Stiftung
Dr. Holger Krimmer, ZiviZ im Stifterverband
11:10 Uhr
Impuls: Wie kommt die Innovation ins Unternehmen? (Arbeitstitel)
Christian Boehringer, Boehringer Ingelheim
11:30 Uhr
Input: CC-Survey 2018 – Themenschwerpunkt Innovation
Dr. Anael Labigne & Patrick Gilroy, ZiviZ im Stifterverband
anschließend Q&A
12:00 Uhr
Input: Digitalisierung und Corporate Citizenship
Anna Wolf & Anne Sophie Oehrlein, Beyond Philanthropy
anschließend Q&A
12:30 Uhr
Mittagspause
13:30 Uhr
Parallele Workshops
● Innovation und Engagement: Wie gelingt die Synthese?
Manuela Pastore, Boehringer Ingelheim
● Digitale Tools: Welcher Nutzen entsteht für Unternehmen und Gesellschaft?
Anna Wolf & Anne Sophie Oehrlein, Beyond Philanthropy
15:00 Uhr
Ausklang