Forschungsgipfel 2018: Rückblick

"Wir brauchen Innovationen, die das Potenzial haben, neue Märkte zu schaffen. Das geht nur mit Mut zum Risiko."

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Rückblick auf den Forschungsgipfel 2018 (Video)
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Ziel des Forschungsgipfels 2018 war es, gemeinsam Antworten auf einige der drängendsten Fragen der deutschen Forschungs- und Innovationspolitik zu formulieren. Sollte sich der Staat als Visionär und Innovator (Entrepreneurial State) begreifen? Was ist der Grund dafür, dass deutsche Unternehmen keine radikalen Innovationen hervorbringen? Kann die EU heute noch durch innovationspolitische Initiativen Akzente setzen?

Das Video bietet Streiflichter von der Veranstaltung am 17. April 2018 im Allianz Forum, Berlin, mit Stimmen von:

  • Anja Karliczek, Bundesministerin für Bildung und Forschung
  • Shermin Voshmgir, Gründerin, BlockchainHub
  • Ursula Staudinger, Psychologin und Alternsforscherin, Columbia University
  • Werner Baumann, Vorstandsvorsitzender, Bayer AG
  • Ralf Wenzel, Strategievorstand, Delivery Hero AG
  • Robert-Jan Smits, Sonderberater für Open Access & Innovation, Europäisches Zentrum für politische Strategie und ehem. Generaldirektor RTD, EU Kommission
  • Gero Stenke, Geschäftsführer und Leiter, Wissenschaftsstatistik gGmbH im Stifterverband

Programmübersicht und weitere Informationen zum Forschungsgipfel 2018

 

Transkript des Videos

Anja Karliczek, Bundesministerin für Bildung und Forschung
Wir brauchen Innovationen, die das Potenzial haben, neue Märkte zu schaffen. Das geht nur mit Mut zum Risiko. Ich möchte deshalb etwas einführen, das das deutsche Innovationssystem bisher nicht hat, eine Innovationsagentur für Sprunginnovationen, die, staatlich finanziert mit außergewöhnlichen Freiheitsgraden ausgestattet Möglichkeiten, schafft, um Außergewöhnliches zu erreichen.

Shermin Voshmgir, Gründerin, BlockchainHub
Deutschland ist zu langsam. Aus zwei Gründen: Die deutsche Bürokratie, die deutsche Politik und der deutsche Mittelstand auch als Rückgrat der deutschen Wirtschaft ist in einem anderen Jahrhundert stecken geblieben.

Ursula Staudinger, Psychologin und Alternsforscherin, Columbia University
Wenn es uns nicht gelingt, in der Gesellschaft des längeren Lebens Menschen immer wieder weiterzuentwickeln auf ihren jeweiligen Qualifizierungsniveaus und sie dran zu halten, können wir sie nicht innovativ halten.

Werner Baumann, Vorstandsvorsitzender, Bayer AG
Und dann habe ich mich gefragt, ob es eigentlich heute noch möglich wäre, ein Unternehmen wie unseres neu zu schaffen. Und die Antwort wird Sie nicht überraschen: Ich glaube, es wäre heute schlicherdings nicht mehr möglich. Warum ist das so? Wir haben zuviel Bürokratie. Wir haben es mit einer risikoaversen Regulierung zu tun. Und ich vermisse auch in der Politik in einigen Bereichen die Haltung.

Ralf Wenzel, Strategievorstand, Delivery Hero AG
Data is the new patrol of the digital innovation. If we speak about innovation, if we speak about keeping track with what is happening outside of Europe we need to speak about data.

Robert-Jan Smits, Sonderberater für Open Access & Innovation, Europäisches Zentrum für politische Strategie und ehem. Generaldirektor RTD, EU Kommission
Well, with regard to disruptive innovation because that was a topic here we need to decide quickly now how we are going to do it. We at the European level on the next frame programme we are going to create a dedicated agency on disruptive innovation. We are going to have a programme. We already did a pilot call last year, an impressive pilot call. So we are committed to disruptive innovation at European level and we hope indeed that all member states will join in and support this endeavour because this is leading us to a new future, to new ideas, to new innovation which we desperately need in our society.

Gero Stenke, Geschäftsführer und Leiter, Wissenschaftsstatistik gGmbH im Stifterverband
Es ging sehr stark um den Aspekt der Beteiligung, der Innovationskultur. Deutschland wurde in Gänze als zu langsam, zu wenig agil beschrieben. Hier muss das System agiler werden, schneller werden. Es muss weniger Bürokratie geben, aber auch einen verlässlichen Rahmen, hier ist ein Spannungsverhältnis. Es ging dann vor allen Dingen auch darum, wie weitreichende Innovationen ermöglicht werden können, also radikale Innovationen, Sprunginnovationen. Hier kann eine Agentur helfen. Wie diese Agentur ausgestaltet sein kann, darüber haben wir im Detail gesprochen. Und wir haben dann zum Schluss noch darüber debattiert, welche Rolle eigentlich Europa für das deutsche Innovationssystem spielt.