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Brücken in den Arbeitsmarkt für internationale MINT-Studierende

Vertreterinnen und Vertreter der im Rahmen der MINTchallenge International geförderten Projekte
Vertreterinnen und Vertreter der im Rahmen der MINTchallenge International geförderten Projekte
MINT-Lücke schliessen
Hochschule
Zukunftsmission
Einblick
Text
Alexander Tiefenbacher
Alexander Tiefenbacher
Dr. Alexander Tiefenbacher
Veröffentlicht
24.07.2025

Angesichts des anhaltenden Fachkräftemangels im MINT-Bereich suchten der Stifterverband und die Fritz Henkel Stiftung im Rahmen des Programms "MINTchallenge International" im Sommer 2024 gezielt nach Hochschulprojekten, die internationalen MINT-Studierenden den Einstieg in den deutschen Arbeitsmarkt erleichtern und Brücken zu potenziellen Arbeitgebern schlagen.

Eine Jury mit Vertreterinnen und Vertretern aus Hochschulen, Unternehmen, Wissenschaftsorganisationen und der Studierendenschaft prüfte rund 40 Einreichungen. Nach einem intensiven Auswahlprozess erhielten fünf Projekte eine Förderung von insgesamt 25.000 Euro sowie die Einladung zur Teilnahme an einer anschließenden Werkstattphase.

Diese fünf Projekte wurden ausgezeichnet:

  • das Frauencafé für internationale Studentinnen an der Technischen Hochschule Brandenburg
  • der ThinkTUon zur Integration internationaler Studierender an der Technischen Universität Dresden
  • das Projekt Career Coach an der Technischen Universität Chemnitz
  • die Initiative Designing your MINT Studies & Work-Life an der Hochschule Reutlingen
  • die Internationale Karrieremesse an der TU Dortmund

Werkstattphase: Gemeinsam weiterdenken

Im November 2024 startete die rund zehnmonatige Werkstattphase. Ziel war es, die fünf Hochschulen in einem Peer-Prozess weiterzuentwickeln, voneinander zu lernen und sich durch externe Impulse inspirieren zu lassen. Die digitale Zusammenarbeit ermöglichte offenen Austausch, vertiefte Perspektiven und brachte vielfältige Erfahrungen zusammen. Die wichtigsten Erkenntnisse, Herausforderungen und Erfolgsfaktoren werden abschließend in Projektsteckbriefen dokumentiert und anderen Hochschulen zur Verfügung gestellt.

 

MINTchallenge International: Werkstatttreffen
MINTchallenge International: Werkstatttreffen

Drei Werkstatttreffen mit thematischen Schwerpunkten

 

  • Auftakttreffen in Berlin
    Zum Start trafen sich die Projektverantwortlichen persönlich in Berlin. Sie stellten ihre Projekte vor, tauschten sich über Zielgruppen, Herausforderungen und Ziele aus und formulierten zentrale Themen für die weitere Zusammenarbeit. Im Fokus standen unter anderem die Kooperation mit Unternehmen, die Abstimmung zwischen Career Services und International Offices sowie die Rolle des Spracherwerbs für gelingende Integration.
     
  • Unternehmenskooperationen im Fokus
    Das zweite Treffen fand digital statt und drehte sich um Aufbau und Pflege von Unternehmenskooperationen. Unter dem Titel "Vertrauen der Unternehmen gegenüber Hochschulen und internationalen Studierenden" diskutierten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer auf Grundlage zweier Praxisinputs von Cristiana Gasparini (thyssenkrupp Services GmbH) und Rainer Schmidt-Rudloff (Infineon Technologies AG), welche Faktoren erfolgreiche Kooperationen ausmachen. Hochschulen und Unternehmen betonten die Bedeutung offener Kommunikation über Ziele und Erwartungen sowie das Verständnis für unterschiedliche Arbeitskulturen. Schriftliche Vereinbarungen und feste Ansprechpersonen schaffen eine verlässliche Basis.
     
  • Spracherwerb als Schlüssel zur Integration
    Auch das dritte Werkstatttreffen fand digital statt und widmete sich dem Thema Sprache – ein Aspekt, den die Beteiligten bereits zuvor als zentral erkannt hatten. Zwei Fachimpulse von Rachel Estevez Prado (DAAD) und Dr. Juana Salas (Hochschule Bielefeld) leiteten die Diskussion ein. Anhand gezielter Leitfragen beleuchteten die Teilnehmenden das Thema aus Sicht von Hochschulen, Unternehmen und Studierenden. Einigkeit bestand darin, dass Deutschkenntnisse trotz vieler englischsprachiger Masterprogramme entscheidend bleiben – für den Berufseinstieg ebenso wie für alltägliche Begegnungen. Sprachkompetenz gehört stärker in Curricula verankert und sollte auch durch Unternehmen stärker gefördert werden. Neben fachlichen Qualifikationen spielen persönliche Kontakte und zwischenmenschliche Kompetenzen eine entscheidende Rolle beim Zugang zum Arbeitsmarkt.

Human Relations bedeutet den Aufbau von Beziehungen. Und Beziehungen heißt im Kern letztlich nichts anderes als Vertrauen.

Rainer Schmidt-Rudloff (Foto: Infineon)
Rainer Schmidt-Rudloff (Foto: Infineon)
Foto: Infineon

Rainer Schmidt-Rudloff

Infineon

Blick nach vorn

 
Aktuell bereiten die Beteiligten die zentralen Erkenntnisse in Form von fünf Projektsteckbriefen auf. Die Veröffentlichung ist für Oktober 2025 geplant. Die Steckbriefe sollen anderen Hochschulen als Orientierung und Inspiration dienen, eigene Projekte zur Arbeitsmarktintegration internationaler MINT-Studierender zu initiieren oder weiterzuentwickeln.

 

Das Programm MINTChallenge international des Stifterverbandes ist Teil der Zukunftsmission Bildung und wird von der Fritz Henkel Stiftung gefördert.

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