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KI Skills

Wie KI die Hochschulen überfordert

Jürgen Geuter Porträt
Jürgen Geuter (Foto: Geuter)

Im Gespräch mit Insights spricht Jürgen Geuter, freier Berater, Autor, Soziotechnologe und Keynote Speaker, über Hypes und Marketing in der Technologie. Das Gespräch entstand im Rahmen des University Future Festival 2025, das der Stifterverband zusammen mit dem Hochschulforum Digitalisierung und der Stiftung Innovation in der Hochschullehre veranstaltet hat. Der Fokus der Veranstaltung lag in diesem Jahr – getreu dem Festival-Motto „/imagine“ – darauf, Hochschule neu zu denken: Wie gestalten Hochschulen den Umgang mit künstlicher Intelligenz? Jürgen Geuter (im Internet bekannt als tante) hielt dazu eine Keynote mit dem Thema „KI und andere Hypes - solln wir’s wirklich machen oder lassen wir’s lieber sein?“ (zum Mitschnitt). Er hat Informatik und Philosophie studiert und arbeitet als Research Director an der Erforschung, Implementierung und Erprobung neuer Technologien.

„Es geht darum, dass alle ihr Leben so organisieren, dass man jeden Monat bei OpenAI die Subscription einbezahlen muss.“

Jürgen Geuter
Gründungsmitglied des transdisziplinären Otherwise Network

Jürgen Geuters Kernaussagen

  • Künstliche Intelligenz (KI) wird häufig genutzt, um politische und ökonomische Macht auf zentrale Akteure zu konzentrieren, was zu Abhängigkeiten führt.
  • Hochschulen stehen unter Druck, neue Technologien zu integrieren, obwohl oft Ressourcen fehlen und die Technik nicht immer zur Lehre passt.
  • Technologischer Fortschritt wird oft durch Hypes getrieben, die mehr mit Marketing als mit tatsächlicher technischer Innovation zu tun haben.
  • KI-Systeme sollten spezifische Probleme lösen und nicht als universelle Lösung betrachtet werden; Fokus auf konkrete Anwendungen kann mehr Wert schaffen.
  • Der gesellschaftliche Diskurs über Technik sollte sich weniger auf technische Details konzentrieren und mehr auf deren gesellschaftliche und politische Implikationen.

WARUM DAS WICHTIG IST

Künstliche Intelligenz verändert Hochschulen grundlegend – und stellt sie zugleich vor enorme Herausforderungen. KI wird oft genutzt wird, um politische und wirtschaftliche Macht zu zentralisieren, was zu neuen Abhängigkeiten für Hochschulen führt. Der Druck, neue Technologien einzuführen, geht häufig mit fehlenden Ressourcen und mangelnder Passung zur Lehre einher. Gerade weil Technologietrends oft von kurzfristigen Hypes statt nachhaltiger Innovation getrieben werden, drohen Hochschulen den wirklichen gesellschaftlichen und politischen Implikationen von KI hinterherzulaufen, statt aktiv zu gestalten. Statt Technik als Allheilmittel zu sehen, fordert Jürgen Geuter einen Fokus auf konkrete Probleme und Anwendungen – und einen kritischen Diskurs jenseits der reinen Technikbegeisterung. Genau deshalb ist es wichtig, dieses Thema differenziert zu betrachten und Hochschulbildung weiterzuentwickeln, um mit den gesellschaftlichen und ethischen Folgen der Digitalisierung verantwortungsvoll umzugehen.

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