Der Weg als Lehrkraft an die Schule führt in der Regel über ein grundständiges Lehramtsstudium mit anschließendem Referendariat. Aktuell reichen die so qualifizierten Lehrkräfte allerdings nicht aus, um den Bedarf an Lehrkräften an unseren Schulen zu decken. Im Masterplan Lehrkräftebildung empfiehlt der Stifterverband daher unter anderem die Einführung sogenannter Quereinstiegsmasterstudiengänge. Diese sollen langfristig einen qualitätsgesicherten Ausbau des Quer- und Seiteneinstiegs ermöglichen und gleichzeitig den Einstieg in den Lehrkräfteberuf erleichtern. Auch die Universität Flensburg geht diesen Weg und hat einen Master of Vocational Education eingeführt. Er ermöglicht es Personen mit Bachelor- oder Diplomabschluss in einer technischen Fachrichtung, in einen Lehramtsmasterstudiengang für berufsbildende Schulen zu wechseln, denn hier ist die Lehrkräftelücke besonders groß. Voraussetzung ist, dass man vor dem Studium bereits eine Berufsausbildung oder ein Praktikum von mindestens zwölf Monaten absolviert hat. Nach dem Master folgt dann das Referendariat an einer berufsbildenden Schule. Das umfasst eine große Bandbreite an Schulformen von der Berufsvorbereitung über die duale berufliche Erstausbildung (klassische „Berufsschule“) sowie schulische Berufsausbildungen bis hin zu beruflichen Gymnasien.
Der Stifterverband hat im Rahmen der Allianz für Lehrkräfte gemeinsam mit der TÜV SÜD Stiftung zwölf Deutschlandstipendien für diese Quereinstiegsmaster für berufliche Schulen eingerichtet. Gefördert werden Studierende an der Technischen Universität Berlin und der Europa-Universität Flensburg, die sich für einen Lehramtsmaster eingeschrieben haben. Das Besondere: Die Stiftung hat den Fördereranteil der Stipendien auf 300 Euro aufgestockt. Zusammen mit den 150 Euro, die der Bund pro Deutschlandstipendium gibt, stehen Studierenden wie Alexander Finke (siehe Interview unten) damit insgesamt 450 Euro im Monat zur Verfügung. Ziel der Stipendien ist, die Attraktivität der Quereinstiegs-Masterstudiengänge zu erhöhen, was langfristig dazu beitragen kann, mehr Studierende zu rekrutieren und ihren Verbleib bis zum erfolgreichen Studienabschluss und den Einstieg in den Lehrkräfteberuf zu unterstützen.