Der Stifterverband zeichnet das kooperative Projekt mit seiner Hochschulperle des Monats August aus.
Was tun, wenn im Kulturzentrum ein Generationenwechsel ansteht? Was, wenn sich niemand mehr im Künstlerverein ehrenamtlich engagieren will? Oder im Theater und Museum die jungen Besucher wegbleiben? Die Kulturbetriebe der Freien Szene in Rheinland-Pfalz erhalten bei der Bewältigung solcher Strukturprobleme Unterstützung aus der Wissenschaft. Wissenschaftler und Studierende des Instituts für Kulturwissenschaft der Universität Koblenz-Landau beraten 15 Kulturbetriebe beim strukturellen und inhaltlichen Changemanagement.
Gemeinsam mit den Kulturschaffenden identifizieren sie die Problembereiche und erarbeiten in Pilotprojekten neue Strukturen, Leitbilder und Konzepte für ein effektives Kulturmanagement und ein zielgerichtetes Kulturmarketing. So entstehen durch die wissenschaftlichen Begleitung Modelle für zukunftsfähige Kultureinrichtungen, und die unterschiedlichen Akteure profitieren voneinander und vernetzen sich. Der Stifterverband verleiht dem kooperativen Förder- und Modellprojekt "Den Wandel gestalten – Visionen ermöglichen" die Hochschulperle des Monats August 2017.
"Ein überzeugender Ansatz, der nicht auf radikale Neuerungen, sondern auf Anpassung und Weiterentwicklung bestehender Strukturen und Prozesse setzt. Beispielhaft ist hier die Zusammenarbeit zwischen den Kulturbetrieben und der Hochschule, die wiederum ihre Studierenden frühzeitig miteinbezieht", begründet die Jury des Stifterverbandes die Entscheidung.
Das Forschungs- und Modellprojekt "Den Wandel gestalten – Visionen ermöglichen" startete im November 2015 und läuft noch bis Ende 2018. Die Projektleitung liegt beim Institut für Kulturwissenschaft der Universität Koblenz-Landau, Projektträger sind die Stiftung Rheinland-Pfalz für Kultur und das Ministerium für Wissenschaft, Weiterbildung und Kultur (MWWK) des Landes Rheinland-Pfalz.
Hochschulperlen sind innovative, beispielhafte Projekte, die in einer Hochschule realisiert werden. Weil sie klein sind, werden sie jenseits der Hochschulmauern kaum registriert. Weil sie glänzen, können und sollten sie aber auch andere Hochschulen schmücken. Der Stifterverband möchte 2017 die vielfältigen und innovativen Schnittstellen von Hochschulen zu gesellschaftlichen Partnern sichtbar werden lassen. Jeden Monat stellt er eine Hochschulperle vor, die einen Beitrag zur Kultur einer "kooperativen Hochschule" leistet. Aus den Monatsperlen wird Anfang 2018 per Abstimmung die "Hochschulperle des Jahres" gekürt.