Der Stifterverband und die Hochschulrektorenkonferenz (HRK) vergeben den Ars legendi-Preis 2017 für exzellente Hochschullehre zum Thema "Praktika und Praxisbezüge" an einen herausragenden Wissenschaftler in Bayern und an ein beispielhaftes Projekt in Brandenburg. Der Preis ist mit insgesamt 50.000 Euro dotiert.
In der Kategorie "Wissenschaftler" geht der Preis an Klaus Meier von der Katholischen Universität Eichstädt-Ingolstadt. In der Kategorie "Projekt" wird er an ein Team um Henrike Rieken für die Entwicklung des Moduls "Projekt Studienpartner Ökobetrieb" der Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde vergeben. Eine Jury mit Vertretern aus Hochschullehre, Didaktik, Studierendenschaft sowie Sozialpartnern hat die Gewinner aus mehr als 130 Bewerbungen ausgewählt.
Der Journalistikprofessor Klaus Meier arbeitet seit 2011 an der Weiterentwicklung der Journalistik-Studiengänge an der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt. Er ist seit 20 Jahren an Gründung und Aufbau von innovativen Studiengängen auch an anderen Hochschulen, vor allem an der Hochschule Darmstadt, beteiligt. Er gilt als Taktgeber und Motor bei der Verzahnung von kommunikationswissenschaftlicher Theorie und Journalismusforschung mit praktischer Ausbildung. Sein Hauptanliegen ist es, dass die Simulation gängiger Praxis alleine nicht den Anspruch von Hochschullehre erfüllt, sondern sich Lehre davon forschungs- und evidenzbasiert lösen muss. Seine Studierenden sammeln Erfahrungen im Wissenschafts-Praxis-Transfer und begreifen Praxis als veränderungs- und innovationsfähig in einem sich rasant wandelnden medialen Berufsfeld. Klaus Meier ist außerdem Mitgründer eines hochschulübergreifenden Netzwerks, das in regelmäßigen Abständen Absolventenbefragungen der Kommunikationswissenschaft in Bayern durchführt und damit die Curricula der Studiengänge weiterentwickelt.
Das Modul "Projekt Studienpartner Ökobetrieb" rund um das Team Henrike Rieken ist ein Pflichtmodul für Studierende im zweiten Semester der Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde. Das Team hat beispielhaft ein Lehrkonzept für den Studiengang entwickelt, der sich stark an konkreten Anforderungen der Land- und Lebensmittelwirtschaft orientiert. Studierende haben hier die Möglichkeit, ganz praktische Lösungen für Fragen und Herausforderungen kooperierender Öko-Bauernhöfe zu entwerfen. Sie bleiben im ständigen Austausch mit den Landwirten und Lehrenden, um ihre Projekte weiterzuentwickeln oder auch weitere Fragestellungen aufzuzeigen, die in neue Forschungsthemen münden.
Mit dem Ars legendi-Preis wird die besondere Bedeutung der Hochschullehre für die Förderung des akademischen Nachwuchses gewürdigt. Er soll einen Beitrag dazu leisten, dass Leistungen in der Lehre verstärkt anerkannt werden. Stifterverband und HRK sind überzeugt, dass sich nicht nur Leistungen in der Forschung, sondern auch Verdienste um eine gute Lehre positiv auf die wissenschaftliche Karriere auswirken. Die Qualität der Lehre soll sich als ein zentrales Gütekriterium und als strategisches Ziel der Hochschulen verstärkt etablieren.
Die feierliche Verleihung des Ars legendi-Preises 2017 findet am 28. November 2017 an der Johann Wolfgang Goethe-Universität in Frankfurt am Main statt.