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Genius Loci-Preis für exzellente Lehrstrategien vergeben

17.11.2019

Die Brandenburgische Technische Universität Cottbus-Senftenberg und die Hochschule für angewandte Wissenschaften Coburg erhalten in diesem Jahr den Genius Loci-Preis für Lehrexzellenz. Der Preis wurde zum dritten Mal vom Stifterverband und der VolkswagenStiftung ausgelobt und ist mit jeweils 20.000 Euro dotiert.

Die beiden Preisträger werden ausgezeichnet, weil sie über eine umfassende institutionelle Lehrstrategie verfügen und diese etwa bei der Gestaltung der Curricula oder der Qualifizierung der Lehrenden beispielhaft umsetzen.

  • Die Brandenburgische Technische Universität Cottbus-Senftenberg (BTU) hat die Jury mit ihrem H-Modell überzeugt. Das Modell baut eine Brücke zwischen universitären und fachhochschulischen Angeboten und ermöglicht den Studierenden einen unkomplizierten Wechsel zwischen den Studienformen. Dadurch wird die Sorge vor einer falschen Studienentscheidung gemindert. Gleichzeitig werden die Studierenden sowohl auf den Berufseinstieg in der unternehmerischen Praxis als auch auf eine wissenschaftliche Karriere vorbereitet. Vor Studienbeginn bietet die BTU außerdem ein umfangreiches Orientierungsangebot, bei dem sich Studieninteressierte beispielsweise durch das Experimentieren in mobilen Laboren ihrer Interessen und Fähigkeiten bewusst werden. Ein zweisemestriges Orientierungsstudium hilft unentschlossenen Studierenden bei der Suche nach einem passenden Studiengang. Die Jury würdigt den vorbildlichen strategischen Ansatz, entstanden durch die gelungene Fusion der ehemaligen BTU Cottbus und der Hochschule Lausitz. Mit ihrem Konzept ist die BTU Cottbus-Senftenberg Inspiration und Ideengeber für andere Hochschulkooperationen oder -fusionen.
     
  • Die Hochschule für angewandte Wissenschaften Coburg überzeugte die Jury mit ihrem Coburger Weg, der einen tiefgreifenden shift from teaching to learning vollzieht. Damit legt die Hochschule den Fokus auf den Kompetenzerwerb. Sie hat sich zum Ziel gesetzt, die Studierenden zur Übernahme von gesellschaftlicher Verantwortung zu befähigen: Es geht hier um Persönlichkeitsbildung und den Blick über den Tellerrand. Dieser Weg basiert auf drei Säulen: Einer Zukunftsausrichtung der Qualifizierungsziele und des gesamten Portfolios mit Kooperationen und dem Austausch mit Wirtschaftsverbänden, Unternehmen oder sozialen Einrichtungen. Als zweites wird ein Augenmerk auf die Lehrexzellenz und Innovation in der Lehre gelegt, indem etwa die Auswahl und Qualifizierung der Lehrenden in Berufungsverfahren, Workshops und in der Prozessbegleitung für innovative Lehrformate vorangetrieben wird. Die dritte Säule bildet die individuelle Förderung der Studierenden, etwa im Übergang von der Schule zur Hochschule oder in der Studienorganisation. Die Jury lobte die ausgereifte Strategie mit ihrem ganzheitlichen Konzept.

"Die Brandenburgische Technische Universität Cottbus-Senftenberg und die Hochschule für angewandte Wissenschaften Coburg machen gute Lehre erlebbar. Sie zeigen vorbildlich, wie eine Weiterentwicklung der Hochschullehre und der institutionellen Leitbilder gelingt. Ich hoffe, dass dieser Spirit bundesweit spürbar wird und alle Hochschulen dazu ermutigt, eine profilierte Lehrstrategie zu entwickeln", sagt der stellvertretende Generalsekretär des Stifterverbandes, Volker Meyer-Guckel.

Wilhelm Krull, Generalsekretär der VolkswagenStiftung, resümiert: "Exzellente und innovative Lehre ist ein entscheidender Faktor für die Attraktivität des Wissenschaftsstandorts Deutschland. Mit der Auszeichnung institutioneller Lehrkonzepte wird aus meiner Sicht ein wichtiger Impuls gegeben für die strategische Weiterentwicklung der vorhandenen Curricula und vor allem auch der Weiterqualifizierung von Lehrenden und Lernenden. Für die VolkswagenStiftung ist die Beteiligung am Genius Loci-Preis eine überaus sinnvolle Ergänzung ihrer eigenen Förderinitiative 'Hochschule der Zukunft', mittels derer weitere Reformimpulse für die deutsche Hochschullandschaft gesetzt werden sollen."

Der Genius Loci-Preis ist der einzige institutionelle Preis für exzellente Lehre, der deutschlandweit vergeben wird. Eine Jury hatte drei Universitäten und drei Fachhochschulen für den Preis nominiert.

 

Im Stifterverband haben sich rund 3.000 Unternehmen, Unternehmensverbände, Stiftungen und Privatpersonen zusammengeschlossen, um Wissenschaft und Bildung gemeinsam voranzubringen. Mit Förderprogrammen, Analysen und Handlungsempfehlungen sichert der Stifterverband die Infrastruktur der Innovation: leistungsfähige Hochschulen, starke Forschungseinrichtungen und einen fruchtbaren Austausch zwischen Wirtschaft und Wissenschaft.

Die VolkswagenStiftung mit Sitz in Hannover ist mit ihrem Stiftungskapital von 3,2 Milliarden Euro die größte private Wissenschaftsförderin in Deutschland. In ihren Förderinitiativen bewilligt sie jährlich rund 150 Millionen Euro an Geistes- und Gesellschaftswissenschaften ebenso wie an Natur- und Lebenswissenschaften sowie Medizin.

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Peggy Groß

ist Pressesprecherin des Stifterverbandes.

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Bettina Jorzik

leitet das Fokusthema "Schulische Bildung stärken".

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