Die Corona-Pandemie hat gezeigt, wie wichtig exzellente digitale Lehre ist. Aber nicht nur die Online-Lehre in Pandemiezeiten, sondern auch die wachsenden Möglichkeiten digitaler Formate machen das Thema Innovation in der Hochschullehre aktueller denn je. Bereits zum vierten Mal erhalten Lehrende Unterstützung für herausragende Ideen zur digitalen Hochschullehre. Die Konzepte reichen von einem virtuellen PC-Pool über ein digitales Elektrotechnik-Labor bis zu digital unterstützten Schreibübungen, um das fachliche Lernen in den Buchwissenschaften zu fördern.
"Digitale Lehrformate sind gefragter denn je und bieten viele Möglichkeiten als Ergänzung zur Präsenzlehre oder Einbindung in bestehende Formate", betont Wissenschaftsminister Wolfgang Tiefensee. Wichtig sei dabei jedoch ein echter Mehrwert durch durchdachte Konzepte. Mit den Fellowships wolle man daher einen Anreiz setzen, digitale Lehrkonzepte sinnvoll zu implementieren.
"Wir befinden uns in einem gesellschaftlichen Umbruch, der auch in der Hochschullehre zu spüren ist", betont Andreas Schlüter, Generalsekretär des Stifterverbandes. "Die geförderten Projekte spiegeln diesen Umbruch wider und machen die digitale Transformation fruchtbar für die Hochschullehre."
Die diesjährigen Auszeichnungen gehen an:
- Duale Hochschule Gera-Eisenach
Falk Liebold für das Projekt "dETLAB - digitales Elektrotechnik-Labor für die hybride Lehre"
Bernd Kasche für das Projekt "Der virtuelle PC-Pool in der Cloud"
- Fachhochschule Erfurt
Björn Machalett für das Projekt "Landschaft – die wichtigste Ressource im 21. Jahrhundert"
- Universität Erfurt
Heike Hahn für das Projekt "LAMBDA: Lehrerausbildung in Mathematik – Best Practice digitaler Anwendungen"
- Technische Universität Ilmenau
Karsten Henke für das Projekt "Hybride Take-Home-Labs für die MINT-Ausbildung der Zukunft"
- Friedrich-Schiller-Universität Jena
Thomas Kaiser für das Projekt "Verständnis mit dem zweiten Blick: Das digitale Repositorium für Mathematische Methoden"
Marcel A. Kamp für das Projekt "Digitale studentische Tumorkonferenz im inverted classroom Format"
Miriam Rose für das Projekt "Writing to learn. Digitale schreibbasierte Lehre in der Systematischen Theologie"
- Bauhaus-Universität Weimar
Heinrich Söbke für das Projekt "Lernorte der Augmentierten Umwelt (LernArUmwelt)"
Eine Jury, bestehend aus Lehrenden der Fachwissenschaften und Hochschuldidaktik sowie Studierenden, hat über die Vergabe der Fördergelder entschieden. Die Fellows erhalten damit die Möglichkeit, ihre digitalen Lehrkonzepte umzusetzen, egal ob es um die Finanzierung von Mitarbeiterstellen oder die technische Ausstattung geht. Außerdem bietet das Programm den Fellows Raum, sich auszutauschen und zu vernetzen.
Das Fellowship-Programm ist Bestandteil der 2020 erneuerten "Thüringer Strategie zur Digitalisierung im Hochschulbereich", die das Wissenschaftsministerium gemeinsam mit den Hochschulen entwickelt hat. Für ihre Umsetzung stellt der Freistaat jährlich über fünf Millionen Euro zur Verfügung. Die Digitalstrategie für die Hochschulen umfasst insgesamt fünf Handlungsfelder: Digitale Hochschullehre, Digitalisierte Forschungsprozesse, Open Access, Wissenstransfer und Digitale Infrastruktur. Das Fellowship-Programm ist eine Maßnahme aus dem Bereich "Digitale Hochschullehre".