Der Tod gehört zum Leben, doch auch im Schulalltag wird er immer noch tabuisiert. Wie aber sollen Lehrkräfte damit umgehen, wenn Jugendliche einen Menschen verloren haben, der ihnen nahe stand? Viele Lehrerinnen und Lehrer sind unsicher, wie sie sich in solch einer Situation am besten verhalten können. Ein am Rudi-Stephan-Gymnasium Worms entwickelter Leitfaden gibt ihnen dazu Hilfe an die Hand.
40 Seiten umfasst die Broschüre mit dem Titel "Trauer bei Schülerinnen und Schülern wahrnehmen, aushalten und begleiten". Sie vermittelt zum einen Basiswissen: Trauer ist eine ganz natürliche Reaktion auf einen bedeutsamen Verlust, sie ist weder ein Zeichen von Schwäche noch so etwas wie eine Krankheit. Zum anderem nimmt die Publikation die gesamte Zeitspanne vom Eintreffen der Todesnachricht eines nahen Angehörigen bis zum Ende der Schulzeit des betroffenen Jugendlichen in den Blick. Sie enthält dazu unter anderem konkrete Bausteine für Gespräche etwa mit der Familie, um in schweren Stunden angemessene Worte zu finden. Und sie unterstützt Lehrerinnen und Lehrer bei der Frage: Wie spreche ich darüber mit der Klasse?
Abschied und Trauer sind Themen, die in der Schule ihren Platz haben sollten, meint auch die Jury des Stifterverbandes. Der Leitfaden biete eine grundlegende Orientierung für Lehrkräfte und helfe dabei, auf Trauernde zuzugehen und ihnen das Gefühl zu vermitteln, dass sie nicht alleine sind.
Mit der Schulperle möchte der Stifterverband aus der Schulgemeinschaft entstandene Projekte auszeichnen und sichtbar machen, die in besonderer Weise das Leben und Lernen an der Schule bereichern und eine chancengerechte, zukunftsgewandte, zeitgemäße Bildung fördern. Jeden Monat wird eine Schulperle vergeben. Die ausgezeichneten Projekte erhalten jeweils 500 Euro Unterstützung und Zugang zum Bildungsnetzwerk des Stifterverbandes. Im Jahr 2022 steht die Schulperle unter dem Thema "Lernen aus der Pandemie". Bewerbungen sind laufend möglich.