07.11.2024 - Berlin

FuE-Workshop 2024: Fachkräftemangel?
Welcher Fachkräftemangel?

Wie es forschenden Unternehmen gelingt, Personal anzuziehen

Im Jahr 2022 vermeldete das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung, dass knapp die Hälfte aller offenen Stellen für Fachkräfte nicht besetzt werden können. Binnen zehn Jahren hat sich diese Quote ausgehend von 25 Prozent im Jahr 2012 in etwa verdoppelt und ist bei Kleinbetrieben nochmals deutlich höher. Die Bundesagentur für Arbeit weist aktuell rund 200 Engpassberufe aus – fast alle im Bereich der qualifizierten Fachkräfte. Und die Entwicklung geht weiter: Längst zählt der Fachkräftemangel zu den von Unternehmen am häufigsten genannten Innovationshemmnissen, etwa im Rahmen der Innovationserhebung des ZEW. Die Wissenschaft geht davon aus, dass in den für Forschung und Entwicklung besonders bedeutsamen MINT-Berufen eine Fachkräftelücke von etwa 300.000 Personen besteht.

Unzählige Initiativen zielen darauf, die Fachkräftelücke insbesondere im MINT-Bereich zu schließen, sei es durch vermehrte, qualifizierte Zuwanderung oder durch die Erhöhung der Studierendenzahlen. Zusätzlich und vor allem kurzfristig, müssen auch die Unternehmen handeln: Einzelne begegnen erstaunlich erfolgreich dem Fachkräfteproblem – ohne auf anspruchsvolle FuE-Aktivitäten zu verzichten. Hier setzt der FuE-Workshop 2024 an und fragt:

  1. Welche Kompetenzen und Qualifikationen suchen und benötigen Unternehmen konkret für die Durchführung von FuE-Aktivitäten?
  2. Welches sind die nachweislich wichtigsten Faktoren für die Gewinnung von Fachkräften und welche Faktoren wirken eher abschreckend oder hemmend?
  3. Mit welchen Maßnahmen der Fachkräftegewinnung und -qualifizierung gelingt es Unternehmen, erfolgreich Fachkräfteengpässe abzuwenden?

7. November 2024
10:00 bis 15:30 Uhr

Design Offices Berlin Am Zoo
Budapester Str. 35
10787 Berlin

Anmeldung per E-Mail
Kostenfreie Teilnahme

Ziel des Workshops ist es, einen offenen Austausch zwischen Vertreterinnen und Vertretern aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik zu den oben genannten Fragen anzuregen. Dabei werden einzelne Praxisfälle aus Unternehmen vorgestellt und diskutiert, Best-Practice-Ansätze sollen herausgearbeitet werden. Unternehmen und praxisnahe Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler stellen Maßnahmen vor, mit denen Fachkräfte- und Qualifikationsbedarfen begegnet wird. Im Workshop wird diskutiert, ob und wie diese Maßnahmen in andere Unternehmen übertragbar gemacht werden können und was es zusätzlich noch braucht, etwa an Rahmenbedingungen. Kontextualisiert werden die Praxisbeispiele von neuesten wissenschaftlich-empirischen Erkenntnissen aus der Arbeitsmarkt- und Innovationsforschung. Praxis und Wissenschaft können so ihre Erkenntnisse abgleichen.

In der Workshoparbeit wird gemeinschaftlich ein Maßnahmenportfolio im Sinne eines Werkzeugkastens entwickelt, das Handlungsmöglichkeiten für verschiedene Probleme bei Fachkräfte- und Qualifikationsdefiziten aufzeigt. Angelehnt an ein Ursache-Wirkungsmodell soll darin beschrieben werden, welche Maßnahmen Unternehmen bei Fachkräftedefiziten konkret ergreifen oder zumindest mit hoher Erfolgswahrscheinlichkeit erproben können. Hieraus lassen sich dann in einem weiteren Schritt Handlungsempfehlungen für die Gestaltung politischer Instrumente und Maßnahmen ableiten.

 

10:00 Uhr
Begrüßung und Einführung
Bedeutung des Themas für das Innovationssystem, Ziele des Workshops, Kurzüberblick zum Ablauf, Vorstellung des Kreises der Teilnehmerinnen und Teilnehmer
 

10:30 Uhr
Welche Kompetenzen und Qualifikationen suchen und benötigen Unternehmen für die Durchführung von FuE-Aktivitäten?
Drei Kurzimpulse aus Wissenschaft und Wirtschaft: 
●  Anna Röwekamp, GEA Group AG
●  Sibylle Stippler, Institut der deutschen Wirtschaft Köln e.V.
●  Tim Kovalenko, Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung IAB
anschließend Diskussion und Fragen
 

11:15 Uhr
Pause und Networking
 

11:30 Uhr
Welches sind die nachweislich wichtigsten Faktoren für die Gewinnung von Fachkräften, was wirkt abschreckend oder erschwerend? 
Drei Kurzimpulse aus Industrie und Dienstleistungswirtschaft sowie Arbeitsmarkt-/Sozialforschung:
●  Katharina Hochfeld, Fraunhofer Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation IAO
●  Alexander Sonntag, RKW Kompetenzzentrum
●  Werner Eichhorst, Institut zur Zukunft der Arbeit – IZA
anschließend Diskussion und Fragen
 

12:15 Uhr
Mittagspause und Networking
 

13:00 Uhr
Interaktive Gruppenarbeit
Bildung von moderierten Gruppen und Bearbeitung folgender Fragestellungen:

  • Der Werkzeugkasten: Mit welchen Maßnahmen der Fachkräftegewinnung und Fachkräfteentwicklung gelingt es Unternehmen, erfolgreich Fachkräfteengpässe abzuwenden?
    Wie können Erfolgsmodelle und Maßnahmen auf andere Unternehmen übertragen werden? Wo liegen diesbezügliche Grenzen? Wie gelingt in dieser Hinsicht gegenseitiges Lernen?
  • Der Rahmen: Wie können Unternehmen dabei unterstützt werden, Fachkräfte anzuziehen? Welche Rahmenbedingen wären hilfreich?
    Wie können bestehende Hindernisse abgebaut werden? Wie sähe eine Prioritätsliste notwendiger Maßnahmen aus? Welche Handlungsmöglichkeiten hat die Politik, wer kann darüber hinaus einen Beitrag leisten?
  • Die Daten: Welcher Informationsbedarf besteht bei Wirtschaft, Wissenschaft und Politik und welche Daten könnten im Rahmen der Erhebung abgefragt werden?
    Was wäre ein guter methodischer Zugang, um im Rahmen der FuE-Erhebung mögliche Probleme und entsprechende Lösungsansätze bei der Fachkräftegewinnung im FuE-Bereich zu ermitteln? Welche Fragen bezogen auf die berufliche Tätigkeit und bezogen auf das private/regionale Umfeld sollten adressiert werden? Ließen sich Daten und Erkenntnisse auch außerhalb der FuE-Erhebung ermitteln?

Je 2 x 30 Minuten Arbeit in Kleingruppen. Nach den ersten 30 Minuten kann die Gruppe von den Teilnehmerinnen und Teilnehmern gewechselt werden. Anschließend erstellen die Moderatoren eine Zusammenfassung für die Abschlussdiskussion. 
Moderation: Jessica Ernst, Johannes Schmitt, Gero Stenke (Wissenschaftsstatistik im Stifterverband)
 

14:15 Uhr
Pause und Networking
 

14:30 Uhr
Zusammenführung
●  Vorstellung und Diskussion der Ergebnisse der Gruppenarbeit 
●  Identifikation der zentralen Maßnahmen und Erarbeitung eines Wirkungsschemas 
●  Was wissen wir noch nicht? Wo fehlen Daten und Erkenntnisse?
Moderation: Jessica Ernst, Johannes Schmitt, Gero Stenke (Wissenschaftsstatistik im Stifterverband)
 

15:15 Uhr
Abschlussfeedback
 

15:30 Uhr
Ende der Veranstaltung

 

Kontakt

Ansprechpartnerin zu organisatorischen Fragen:

Bettina Gerhardt (Foto: Marcel Schwickerath)
Bettina Gerhardt (Foto: Marcel Schwickerath)
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Bettina Gerhardt

ist Assistentin in der Wissenschaftsstatistik des Stifterverbandes.

T 0201 8401-400

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Ansprechpartner zu inhaltlichen Fragen:

Gero Stenke (Foto: Marcel Schwickerath)
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Dr. Gero Stenke

ist Leiter und Geschäftsführer der Wissenschaftsstatistik im Stifterverband.

T 0201 8401-426

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