Dorothee Meister: Man muss die Projekte einzeln begleiten

"Wir brauchen sowas wie einen Innovationsmanager, also eine Person, die dann dafür zuständig war und die mal die ganzen Fäden zusammengezogen hat, geguckt hat: Wo gibt es eigentlich Ideen?"

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Was für Erfahrungen hat die Universität Paderborn bei der Einführung ihrer Digitalisierungsstrategie gemacht? Dorothee Meister, Professorin für Medienpädagogik und empirische Medienforschung, nennt die Berufung eines Innovationsmanagers und die Einbeziehung der Ideen von Studierenden als Pluspunkte. Aber sie erläutert auch, was bei der Umsetzung der Strategie nicht so gut gelaufen ist.

Die Universität Paderborn wurde vom Stifterverband und von der Heinz Nixdorf Stiftung im Rahmen des Programms Hochschulbildung und Digitalisierung gefördert.

Autor: Claas Vorhoff
Produktion: KUXMA GmbH & Co. KG

Transkript des Videos

Also, an der Hochschule ist es natürlich für uns wichtig, eine Gesamtstrategie zu entwickeln: Wie können wir die Digitalisierung voranbringen? 

Und unser Anliegen ist jetzt eigentlich viel stärker nochmal: Wie können wir die Lehre entsprechend auch unterstützen? Und an unserer Hochschule haben wir auch schon verschiedene Unterstützungssysteme, die sozusagen von zentraler Seite her auch begleitet und auch betreut werden. Wo wir teilweise auch schon Fördermittel in den vergangenen Jahren bekommen haben, um sowas zu installieren wie beispielsweise ein Learning-Management-System. Wir haben ein Campus-Management-System, Learning-Management-System, das auch schon installiert ist. Und wir haben auch verschiedene Förderinstrumente, um diese Digitalisierung an der Hochschule eben auch noch voranzutreiben. Und weil wir eben auch vieles haben, ist uns einfach aufgefallen, dass sozusagen diese Innovationsstrategie eigentlich nochmal überarbeitet werden muss, diese Digitalisierungsstrategie: Wie kommen wir eigentlich konkret voran? Wie können wir bestimmte Ideen, die in der Hochschule vorhanden sind, wie können die eigentlich in die Breite gebracht werden und wie können die für alle zugänglich auch gemacht werden? Und war es dann wichtig, dass wir gesagt haben: Wir brauchen sowas wie einen Innovationsmanager, also eine Person, die dann dafür zuständig war und die mal die ganzen Fäden zusammengezogen hat, geguckt hat: Wo gibt es eigentlich Ideen? Was haben die Studierenden für Ideen? Und dann haben wir Projekte auch oder Workshops angeboten für unsere Studierenden, weil die ja selber gesagt haben: Da ist total großes Potenzial da, die haben super Ideen, die können in die Lehre auch einfließen. Bei den Lehrenden war es eigentlich auch so, dass wir da Förderinstrumente installiert haben, damit die überhaupt mal ihre Ideen realisieren können, einen Prototyp entwickeln können, um dann aber diese Idee eben auch umsetzen zu können und dann vielleicht auch ein Modell entwickeln, wie jetzt bei einem Feedback-System, das entwickelt worden ist aus einem Bereich heraus, aus der Wirtschaftsinformatik.

Also, sehr gut funktioniert hat, dass wir einen Arbeitskreis E-Learning eingerichtet haben, wo der CIO drin ist, wo die Vizepräsidentin für Lehre, Studium, Qualitätsmanagement drin ist, wo aber auch Experten aus diesen ganzen Feldern mit dabei sind, so dass wir sozusagen die wichtigen Akteure schon gleich eingebunden haben und dann es eigentlich auch darum ging, dass diese Akteure auch nochmal dafür werben, dass es dann in die Breite gebracht wird. Das heißt, wir haben schon versucht, alle wichtigen zentralen Akteure der Hochschule hier zusammenzubinden.

Also, es lief nicht ganz so gut. Am Anfang hatten wir eigentlich gedacht, dass wir fünf Projekte fördern könnten. Und das hat im Endeffekt nicht ganz funktioniert, sondern wir sind dann eher übergegangen und haben gesagt: Wir müssen eigentlich von so einer Top-down-Position aus müssen wir auch diese ganzen Bottom-up-Projekte müssen wir einfach unterstützen und müssen sozusagen zentrale Angebote machen. Und die auch beraten und begleiten. Und wir haben am Anfang gedacht, wie könnten das sozusagen insgesamt machen, aber wir haben doch festgestellt: Man muss die Projekte einzeln auch begleiten. Man kann sie nicht über einen Kamm scheren, sondern alle haben ihre Fachspezifika, ihre verschiedenen Medien, mit denen sie arbeiten, ihre Digitalisierungsstrategie, die sie insgesamt haben. Insofern muss man doch individuell dann auch nochmal draufschauen auf das Thema, um auch in so einer Strategie dann wirklich reüssieren zu können.