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WandelBAR


Forum für Perspektivwechsel in der Lehrkräftebildung

 
Ein Förderprogramm initiiert vom Stifterverband im Rahmen der Allianz für Lehrkräfte der Zukunftsmission Bildung

Die Lehrkräftebildung leidet seit langem unter einer starken Fragmentierung der verschiedenen Bereiche, Institutionen und Ausbildungsphasen. Eine Lehrkräftebildung "aus einem Guss", die die verschiedenen Handlungslogiken und Perspektiven aller Beteiligten berücksichtigt und in einer kohärenten Gesamtstrategie denkt, ist dringend nötig, um dem Lehrkräftemangel nachhaltig sowohl quantitativ als auch qualitativ entgegenzuwirken. Hier setzt der Stifterverband an.

Mit dem Programm "WandelBar" möchte er die Umsetzung von Projekten und Vorhaben unterstützen, die zu einer Stärkung der Kohärenz der Lehrkräftebildung und zur Professionsorientierung beitragen und darauf abzielen, dauerhafte, verlässliche Kooperationsstrukturen zu etablieren.

Was bieten wir? Die "WandelBar" bietet einen Raum zur stetigen Reflexion und Weiterentwicklung der geplanten Vorhaben: Durch begleitende Beratung, die Entwicklung systemischer Perspektiven und den Einsatz erprobter Methoden aus dem Bereich des Peer-Learnings werden die Teams darin unterstützt, ihre Vorhaben vor Ort umzusetzen und langfristig so zu verankern, dass sie nachhaltig Wirkung entfalten und zu einer neuen, systematischen Kooperation in der Lehrkräftebildung beitragen.

Wen fördern wir? Wir unterstützen bereichs-, organisations- und/oder phasenübergreifende Teams der Lehrkräftebildung (bestehend aus drei bis fünf Personen), die multiperspektivisch Vorhaben zur Weiterentwicklung der Lehrkräftebildung voranbringen möchten. Pro Kohorte werden bis zu acht Teams über einen Zeitraum von ca. zwölf Monaten begleitet. Die Teams erhalten eine Projektpauschale von 5.000 Euro.

Die erste Kohorte startet ab Februar 2026.
Die Ausschreibungsphase läuft bis zum 31. Januar 2026. 
Bewerbungen sind bis dahin möglich.

Gut qualifizierte Lehrkräfte sind eine zentrale Gelingensbedingung für ein erfolgreiches Bildungssystem. Nur wenn diese in hinreichender Zahl vorhanden sind, kann das Bildungssystem seinen Beitrag zur Bewältigung aktueller und zukünftiger Aufgaben leisten und Teilhabe und Erfüllung von Lebensplänen junger Menschen realisieren. 

Mit der Zukunftsmission Bildung  möchte der Stifterverband einen wirksamen Beitrag dazu leisten. Ihr Ziel ist es, unser Bildungssystem in die Lage zu versetzen, schnell mehr Menschen mit den nötigen Kompetenzen für künftige Aufgabenprofile auszubilden und die dafür erforderlichen Veränderungen im Rahmen thematischer Allianzen umzusetzen. Die Allianz für Lehrkräfte adressiert den teilweise dramatischen Mangel an Lehrkräften. Um das zentrale Ziel der Allianz zu erreichen, die bis zum Jahr 2030 prognostizierte Lücke von bis zu 68.000 Lehrkräften zu halbieren, muss die Lehrkräftebildung sowohl quantitativ gestärkt als auch qualitativ neu ausgerichtet werden. Dazu sind tiefgreifende Veränderungen bestehender Strukturen und Prozesse notwendig.

Nach wie vor stellt die fehlende inhaltliche und organisationale Kohärenz zwischen Fachwissenschaften, Fachdidaktiken und Bildungswissenschaften einerseits und Studium, Vorbereitungsdienst und Fortbildung andererseits eine weitgehend ungelöste Herausforderung für die Lehrkräftebildung. Viele Reformprojekte konnten in der Vergangenheit nur begrenzt Wirkung entfalten, da sie vornehmlich für einen oder aus Sicht eines Teilbereichs der Lehrkräftebildung gedacht wurden und andere Perspektiven zu wenig berücksichtigt haben. Außerdem führen unterschiedliche institutionelle Handlungslogiken und Vorgaben über die verschiedenen Bereiche und Phasen hinweg, sowie fehlende strukturell abgesicherte Kooperationen bei allen Beteiligten immer wieder zu Frustrationen und erschweren eine durchgehende Professionsorientierung in der Lehrkräftebildung. So müssen sich Lehrkräftebildnerinnen und -bildner beispielsweise aus den Studienseminaren teilweise in ihrer Freizeit für die Weiterentwicklung der Lehrkräftestudiengänge engagieren, weil es nicht zu ihren Aufgaben gehört und keine Arbeitszeit zur Verfügung steht.

Auch der Masterplan "Lehrkräftebildung neu gestalten" nennt als eine zentrale Voraussetzung für eine qualitätsvolle Lehrkräftebildung, "der Fragmentierung der verschiedenen Ausbildungsbereiche und -phasen […] durch eine optimale Abstimmung und Verzahnung von Studium, Referendariat sowie Fort- und Weiterbildung entgegenzuwirken. Voraussetzung dafür sind verbindliche Kooperationsstrukturen, um die Zersplitterung der Verantwortlichkeiten zu überwinden."

Was kennzeichnet das Programm?

Das Programm "WandelBar" setzt auf eine strategische, systemische Prozessbegleitung, die gezielt auf die disparaten Strukturen und unterschiedlichen Handlungslogiken der beteiligten Akteurinnen und Akteure eingeht, sie immer wieder sichtbar macht und versucht diese zu überwinden. Im Mittelpunkt stehen dabei methodisch angeleitete Perspektivwechsel und Peer-Learning-Elemente, die dazu beitragen, die individuellen Projektvorhaben und Vorgehensweisen kritisch zu reflektieren und weiterzuentwickeln. Die Teams werden dabei unter anderem durch einen Critical Friend aus einem anderen Team sowie durch einen Vor-Ort-Besuch mit einem externen Experten bzw. einer externen Expertin in ihrem Prozess unterstützt. Es wird ein übergreifendes Netzwerk von engagierten und innovativ denkenden Lehrkräftebildnerinnen und -bildnern aufgebaut, die mit- und voneinander lernen und sich gegenseitig kollegial beraten. Dabei profitieren sie vom Partner- und Expertennetzwerk des Stifterverbandes sowie seiner Erfahrung in der Begleitung komplexer Veränderungsprozesse.

Zusätzlich zu der ideellen Förderung werden die Teams und ihr Projekt mit einer Teampauschale von 5.000 Euro zur Unterstützung des Projekts (zum Beispiel für Personal, Moderation, Moderations- und Prozessbegleitung, ggf. externe Expertise, individuelle Reise- und Gruppenkosten) gefördert. Darüber hinaus werden Reise- und Übernachtungskosten für vorgesehene Veranstaltungen im Programm übernommen.

 

Was sind die Programmziele?

Der Stifterverband möchte:

  • die geförderten Teams dabei unterstützen, komplexe organisations- und/oder phasenübergreifende Innovationsvorhaben erfolgreich umzusetzen
  • Grundlagen für dauerhafte und verlässliche Kooperationsstrukturen in der Lehrkräftebildung schaffen
  • insgesamt einen Beitrag zur phasen-/organisationsübergreifenden Kohärenz der Lehrkräftebildung leisten

 

Wie ist das Programm aufgebaut?

Die Prozessbegleitung erstreckt sich über einen Zeitraum von ca. zwölf Monaten und setzt sich aus einer Initiierungs-, Erarbeitungs- und Abschlussphase zusammen:

Die drei Phasen des WandelBar-Programms
Die drei Phasen des WandelBar-Programms

Die Initiierungsphase beginnt mit einem zweitägigen Kick-off-Workshop mit allen Projektteams. Der Stifterverband lädt hierfür eine/einen Expertin/Experten für einen Input ein, die/der relevante Impulse zur Gestaltung von Transformationsprozessen liefert. Zudem stellen die Projektteams ihre jeweiligen Vorhaben vor und geben sich im Rahmen von kollegialen Beratungen erstes Feedback. Außerdem wird eine kritische Reflexion des bisherigen Projektstands angeleitet, und es werden mögliche Hürden und Herausforderungen in der Umsetzung in den Blick genommen. Dazu werden Methoden aus der systemischen Organisationsberatung sowie Design-Thinking-Methoden genutzt. Die Teilnahme aller Teammitglieder am Workshop ist vorgesehen.

Im Anschluss findet ein Matching der Projekte im Sinne des Peer-Learning-Ansatzes statt: Pro Team fungiert eine Person als Critical Friend (CF) für ein anderes Team. Diese nimmt regelmäßig (online) an deren Projekttreffen teil. So entsteht eine doppelte Struktur, Impulse ins Team zu holen: einerseits durch den entsandten CF, der die Entwicklungen im anderen Team verfolgt und Ideen aufnehmen kann; andererseits durch den dazukommenden CF, der durch Fragen, Anregungen usw. konkret die Reflexion des eigenen Prozesses anregt. In einer Online-Schulung, in der es um Rolle, Aufgaben und "Handwerkszeug" geht, werden die CFs auf diese Rolle vorbereitet.

In der Bearbeitungsphase arbeiten die Teams an der Umsetzung ihres jeweiligen Innovationsvorhabens. Gemeinsam entwickeln sie einen klaren Projektplan mit Meilensteinen und legen Arbeitsstrukturen fest. Begleitet werden sie von einem Critical Friend aus einem anderen Team, die/der regelmäßig Feedback gibt und Reflexionsimpulse einbringt. Nach einigen Monaten erfolgt ein moderierter Vor-Ort-Besuch mit einem/einer externen Experten/Expertin sowie dem Critical Friend, bei dem der aktuelle Sachstand präsentiert, Herausforderungen besprochen und weitere Handlungsschritte konkretisiert werden – stets unter Einbindung aller relevanten Stakeholder, um den langfristigen Erfolg des Vorhabens zu sichern.

Begleitet wird die Erarbeitungsphase von einem Online-Workshop-Angebot, welches auf die Bedarfe der Teams zugeschnitten wird und ca. alle zwei Monate Impulse und Inputs für den laufenden Prozess liefert.

Auf einer Abschlussveranstaltung präsentieren die Teams ihre Ergebnisse, reflektieren zentrale Erkenntnisse und teilen ihre Erfahrungen mit der Programmkohorte sowie der nachfolgenden Kohorte. Die Learnings sollen außerdem für die Fachöffentlichkeit dokumentiert werden, so dass zentrale Erkenntnisse auch auf andere (nicht geförderte) Projekte übertragen werden können.

Das Programm wird am Ende jeder Programmkohorte evaluiert, so dass es fortlaufend weiterentwickelt werden kann.

Zeitplan

24. November 2025 Informationsveranstaltung (15:00 bis 16:30 Uhr, digital)
31. Januar 2026 Ende der Bewerbungsfrist
Februar 2026 Die Teams, die sich beworben haben, werden per E-Mail benachrichtigt, ob sie bei der Förderung berücksichtigt werden.
März 2026 Offizieller Förderbeginn; Kick-off-Veranstaltung am 17. und 18. März 2026 (in Präsenz, voraussichtlich in NRW, Lunch-to-Lunch-Format)
Q2 2026 bis Q2 2027 In diesem Zeitraum findet die Bearbeitungsphase statt inkl. einem Vor-Ort-Besuch pro Projekt-Team. In regelmäßigen Abständen werden zudem moderierte Online-Workshops zu relevanten Bedarfsthemen der Kohorte angeboten.
Q1/Q2 2027 Abschlussveranstaltung (ggf. inklusive Auftakt für die Folge-Kohorte)

Antragsberechtigt sind Teams, die aus drei bis fünf Personen bestehen, organisations- und/oder phasenübergreifend zusammengesetzt sind und ein konkretes Innovationsvorhaben planen. Für die Projektsteuerung ist die Beteiligung von Entscheidungsträgerinnen und Entscheidungsträgern aus der Lehrkräftebildung erforderlich; darüber hinaus können weitere Akteure in die operative Arbeit vor Ort einbezogen werden. Außerdem ist die Unterstützung durch die Leitung der beteiligten Organisationen zwingend erforderlich.

Eine Freistellung der beteiligten Personen für die Veranstaltungen im Rahmen der Programmförderung ist dabei obligatorisch.

Das Auswahlverfahren erfolgt durch den Stifterverband.
 

Welche Bewerbungsunterlagen benötigen wir?

  1. Ausgefülltes Deckblatt inklusive eines von den beteiligten Organisationsleitungen unterzeichneten Befürwortungsschreibens
  2. eine kurze, aussagefähige Skizze von bis zu 7.500 Zeichen 
     

Die Skizze sollte sich an den folgenden Leitfragen orientieren:

  1. Vorhabensbeschreibung
    a. Welche Herausforderung der Lehrkräftebildung gehen Sie mit Ihrem Vorhaben genau an?
    b. Wie wollen Sie diese Herausforderung lösen?
    c. Skizzieren Sie kurz einen Zeit- und Umsetzungsplan.
    d. Welche Stakeholder planen Sie bei der Umsetzung einzubeziehen?
    e. Welche (ersten) Schritte haben Sie bereits in die Wege geleitet?
    f. Worin sehen Sie die größten Herausforderungen im weiteren Prozess? Wie wollen Sie diesen begegnen?
     
  2. Ziele 
    a. Welche kurz-, mittel- und langfristigen Ziele verfolgen Sie mit Ihrem Vorhaben? (Berücksichtigen Sie dabei die SMART-Kriterien.)
    b. Wie messen Sie, ob Sie Ihre Ziele erreichen? Nennen Sie drei bis fünf Indikatoren. 
    Dabei können mittel- und langfristige Ziele auch außerhalb des Förderzeitraums liegen.
     
  3. Etablierung vom Kooperationsstrukturen
    a. Wie planen Sie, tragfähige und nachhaltige Kooperationsstrukturen aufzubauen, und wie können Sie sicherstellen, dass diese strukturell verankert werden? 
     
  4. Impact für die Lehrkräftebildung
    a. Wie sieht die Lehrkräftebildung in fünf Jahren aus, wenn Ihr Vorhaben erfolgreich umgesetzt ist? 
    b. Welche Impulse könnten auch für andere Bereiche davon ausgehen?
     
  5. Inwiefern trägt die Teilnahme am Programm Ihrer Einschätzung nach dazu bei, Ihr Vorhaben erfolgreich umzusetzen?

 
Bitte reichen Sie die Unterlagen als eine PDF-Datei per E-Mail bis zum 31. Januar 2026 an sunamaren.jatta@stifterverband.de ein.
 

Die Projekte werden nach folgenden Kriterien ausgewählt:

  • Relevanz und Klarheit des Vorhabens für die Stärkung der Kohärenz und die Professionsorientierung der Lehrkräftebildung
  • Realisierbarkeit und Kohärenz des Vorhabens (Ziele, Umsetzungsplan, Einbezug relevanter Stakeholder) unter Berücksichtigung der vorgegebenen, länderspezifischen Rahmenbedingungen
  • Tragfähigkeit der Kooperationsstrukturen und erwartbare langfristige strukturelle Veränderungen der Arbeitsweisen (organisations- und phasenübergreifend)
  • Bedeutsamkeit der Teilnahme am Förderprogramm für die Umsetzung des Vorhabens

Kontakt

Ansprechpartnerinnen bei inhaltlichen und organisatorischen Fragen zum Programm, zu den Förderrichtlinien oder zu den benötigten Unterlagen:

Christina Siebert-Husmann (Foto: Marcel Schwickerath)
Christina Siebert-Husmann (Foto: Marcel Schwickerath)

Christina Siebert-Husmann

ist Programmmanagerin im Bereich "Programm und Förderung".

T 0201 8401-282

E-Mail senden
Suna Maren Jatta (Foto: Marcel Schwickerath)
Suna Maren Jatta (Foto: Marcel Schwickerath)

Suna Jatta

ist Programmmanagerin im Bereich "Programm und Förderung".

T  0201 8401-111

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Zukunftsmission Bildung (Logo)
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Mit der Zukunftsmission Bildung will der Stifterverband ein Bildungssystem für eine Welt im Wandel gestalten, das schnell mehr Menschen mit den notwendigen Kompetenzen aus- und weiterbildet. Dazu bringt er die relevanten Akteure aus Wirtschaft, Wissenschaft und Zivilgesellschaft in einer Gemeinschaftsinitiative zusammen und koordiniert die Aktivitäten, unter anderem in der Allianz für Lehrkräfte und in der Allianz für Schule Plus – denn um die großen Herausforderungen im Bildungssystem zu lösen, braucht es starke Partnerschaften, die gegenüber der Politik mit einer Stimme sprechen, die gemeinsam Rahmenbedingungen gestalten und damit langfristig eine Veränderung im Bildungssystem bewirken.

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