Institut für
Inklusive Bildung

Projekt "Institut für Inklusive Bildung" (Illustration: Jens Bonnke)
Illustration: Jens Bonnke
Wirkung hoch 100 (Logo)

 
 
Das An-Institut der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel wurde im November 2021 mit dem "Wirkung hoch 100"-Preis in der Kategorie "Wissenschaft" ausgezeichnet.

Projektbeschreibung
Menschen mit und ohne Behinderungen kommen kaum miteinander in Kontakt. Im Zuge wachsender Inklusionsansprüche sind vor allem Menschen, die beruflich mit anderen Menschen arbeiten, gefordert, eine professionelle Beziehung zu gestalten. Doch selbst engagierte Lehr-, Fach und Führungskräfte fühlen sich oft unsicher, unwissend oder unerfahren im Umgang mit Menschen mit Behinderungen. Das Projekt hat einen Weg gefunden, um Menschen mit Behinderungen beruflich zu qualifizieren, ihnen eine Beschäftigung auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt anzubieten und die bislang defizitäre Betrachtung von Menschen mit Behinderungen zu einer kompetenzorientierten Betrachtung zu verändern. Es schafft einen Austausch auf Augenhöhe, der die Barrieren in den Köpfen überwindet.

Laudatio der Preisjury
Das Institut für Inklusive Bildung hat den Beirat mit einem klaren Skalierungsplan und über Jahre bewährten Vorgehen überzeugt. Das Projekt möchte bis Ende 2023 an zehn Hochschulstandorten insgesamt 60 Bildungsfachkräfte qualifizieren. Als langfristige Vision soll das Institut für Inklusive Bildung ein bundesweit vernetzter Vorreiter in Sachen Inklusion und Hochschule werden. Von der gelebten Inklusion im Hochschulbereich können tausende Studierende und Bildungsfachkräfte selbst profitieren. Das Thema Inklusion wird aus einer lösungsorientierten Perspektive gedacht und schafft einen Austausch auf Augenhöhe, der die Barrieren in den Köpfen überwindet.

Fünf Fragen an die Projektverantwortlichen

Wie werdet Ihr das Geld einsetzen?
Wir sind sehr glücklich über die Förderung von "Wirkung hoch 100". Mit dem Geld können wir unsere Finanzierungslücke füllen, die durch die COVID-19-Pandemie entstanden ist, und vor allem unsere Personalkosten decken. Wir werden unsere Erfolgsgeschichte weiterschreiben, an unseren Zielen festhalten und bundesweit weitere Qualifizierungen zur Bildungsfachkraft etablieren.

Was inspiriert Euch?
Wir sind inspiriert von Menschen, die an systemische Veränderungen glauben und den Mut haben, diese anzustoßen. Bei "Wirkung hoch 100" haben wir tolle Projektteams erlebt, die wie wir nachhaltig etwas in der Gesellschaft verändern wollen. Statt das Wasser einer überlaufenden Badewanne aufzuwischen, geht es darum, den Wasserhahn zuzudrehen. Wer entsprechend sozial systemisch wirkt, ist inspirierend.

Was ist Eure Vision?
Unsere Vision ist, dass Menschen mit Behinderungen Zugang zum tertiären Bildungssystem haben und Mitgestaltende sind. Wenn sie in der Hochschulwelt präsent und an der Ausbildung von zukünftigen Fachkräften beteiligt sind, werden Barrieren in den Köpfen von Menschen ohne Behinderungen abgebaut und die Voraussetzungen für eine inklusivere Gesellschaft auf allen Ebenen geschaffen. 

Was würdet Ihr an den derzeitigen Rahmenbedingungen für Bildung, Wissenschaft und Innovation als erstes ändern, wenn Ihr könntet?
Wir möchten dafür sorgen, dass der Zugang zur tertiären Bildung auch Menschen mit sogenannten geistigen Behinderungen offen steht. Es fehlen bislang kompetenzorientierte Bildungsangebote für diese Zielgruppe, die zu einer Beschäftigung auf den ersten Arbeitsmarkt führen. Wir wollen diese (weiter-) entwickeln und an Hochschulen anbinden.

Was waren Eure größten Erfolge während Eurer Förderung durch "Wirkung hoch 100"?
Wir haben beim Social Innovation Tournament den 2. Preis gewonnen. In Mecklenburg-Vorpommern findet an der Hochschule Neubrandenburg eine weitere Qualifizierung zur Bildungsfachkraft statt. Die WDR-Dokumentation "Von der Behindertenwerkstatt in den Hörsaal" über die Qualifizierung in Köln wurde ausgestrahlt. Beginn der Planungsphase zur Entstehung eines Inklusionszentrums an der CAU Kiel.

Wirkung hoch 100: Preisverleihung (Foto: Kay Herschelmann)
Foto: Kay Herschelmann
Preisverleihung durch Stifterverband-Generalsekretär Andreas Schlüter (li.)