Initiative für die Weiterentwicklung und Förderung sektorenübergreifender Datenverwendung
Längst schlägt der Puls von Innovation und Forschung im Takt der Verfügbarkeit von Daten. Als Ressource haben Daten eine entschiedene Bedeutung, doch ihr Zugang und die Möglichkeiten, aus ihnen Nutzen zu ziehen, ist ungleich verteilt. Gerade praxisbezogene Wirtschaftsdaten können für die wissenschaftliche Forschung oder in der Lehre ungeahnte Wege ebnen und bieten gleichzeitig vielfältige Chancen für unternehmerische Wertschöpfung. Austausch über Sektorengrenzen hinweg bringt ein enormes Potenzial für Innovation mit sich. Einer mehrdimensionalen Datenverwendung steht allerdings eine Vielzahl von Herausforderungen gegenüber.
Mit der Datagroup Business 2 Science bildet der Stifterverband eine Initiative aus Unternehmen und Wissenschaftseinrichtungen, die sich des Themas Daten(nach)nutzung aktiv annehmen, es weiterentwickeln und mitgestalten. Die Datagroup versteht sich dabei als Think-and-Do-Plattform, innerhalb derer sowohl aktuelle Debatten diskutiert und eingeordnet als auch konkrete Handreichungen und Handlungsschritte umgesetzt werden. So werden beispielsweise gemeinsam mit der Datagroup und politischen Akteuren Debatten zum Forschungsdatengesetz und dem Dateninstitut ermöglicht und gleichzeitig Kooperationen zwischen Partnern aus Wirtschaft und Wissenschaft geschaffen, um Projekte auf der Grundlage von Datenaustausch durchzuführen. Zusammen mit der Analyse bestehender Anwendungsfälle werden Erkenntnisse in Handreichungen übersetzt, aus der Initiative heraus sichtbar gemacht und in den politischen Raum kommuniziert, um Ansätze für die Gestaltung geeigneter Rahmenbedingungen aufzuzeigen. Darüber hinaus unterstützt die Datagroup durch den direkten Austausch mit politischen Akteuren die politische Wirkung der Stakeholder.
Die Initiative ist als Explorationsprojekt angelegt, die Pionierarbeit auf dem Gebiet leisten soll und den Datenaustausch zwischen den Sektoren maßgeblich befördern kann. Der Stifterverband möchte relevante Entwicklungs- und Aufbauarbeit leisten, die dazu beitragen kann, das Datenökosystem Deutschlands insgesamt weiterzuentwickeln. Das Projekt ist dabei vollkommen anschlussfähig an bereits bestehende Initiativen aus dem deutschen, europäischen und internationalen Raum, da die Arbeitsergebnisse mit anderen Initiativen verschränkt werden sollen und aktiv Austauschformate geschaffen werden.
Wirtschaftsdaten im akademischen Einsatz
Das im August 2024 erschienene Discussion Paper stellt das Datenbankprojekt der Deutschen Gesellschaft für Versicherungs- und Finanzmathematik (DGVFM) vor. Dabei werden vor allem die verschiedenen rechtlichen Herausforderungen des Datenteilens zwischen Unternehmen und wissenschaftlichen Institutionen in den Blick genommen und praktikable Lösungsansätze beschrieben.
Das DGVFM-Datenbankprojekt – eine zukunftsweisende Kooperation zwischen Versicherungsindustrie und Wissenschaft
In der Datagroup wurde die Erstellung einer Versicherungsdatenbank der Deutschen Gesellschaft für Versicherungs- und Finanzmathematik begleitet und durch die Kanzlei Oppenhoff rechtlich eingeordnet. Der Beitrag im DAV Journal beschreibt die Konzeption der Datenbank – und wie sie innovative Lösungen fördert.
Das Forschungsdatengesetz erfolgreich umsetzen
Das im Juni 2024 veröffentlichte Discussion Paper beleuchtet das geplante Forschungsdatengesetz: Neue Möglichkeiten entstehen für Datenkooperationen zwischen Wissenschaft und Wirtschaft durch mehr Rechtssicherheit, Vereinheitlichungen bei der Datenschutzaufsicht und eine Stärkung der Dateninfrastruktur. Doch es gibt auch kritische Punkte wie etwa neue bürokratische Aufwände.
Kollaborationsmodelle zwischen Wirtschaft und Wissenschaft
Im Dezember 2023 entstand in Zusammenarbeit mit der Nationalen Forschungsdateninfrastruktur ein Whitepaper, das die Komplexität und die Chancen von Wirtschaft-Wissenschafts-Kooperationen beleuchtet. Es hebt die zentrale Rolle des Datenaustauschs und verschiedener Kooperationsformen hervor und behandelt Herausforderungen wie Zielkonflikte und rechtliche Unsicherheiten.
Deutschlands Ringen um den richtigen Umgang mit Forschungsdaten
Andrea Frank, stellv. Generalsekretärin des Stifterverbandes, beleuchtet in einer Kolumne für Table Research die Notwendigkeit, rechtliche und technische Rahmenbedingungen zu verbessern, um den Zugang zu und die Nutzung von Forschungsdaten zu erleichtern. Sie fordert einen Kulturwandel in der Datennutzung sowohl in der Wissenschaft als auch in der Wirtschaft.
Forschungsdaten aus der Wirtschaft: Die Sicht der Hochschulen
Das im August 2023 erschienene Discussion Paper zeigt: Eine breite Mehrheit der Hochschulen in Deutschland sieht ein großes wissenschaftliches Potenzial durch einen verbesserten Zugang zu Forschungsdaten aus der Wirtschaft. Zwei Drittel nutzen bereits solche Daten, die von Unternehmen bereitgestellt werden, bei Hochschulen mit technischem Schwerpunkt sind es mehr als 90 Prozent.
Datenaustausch über Sektorgrenzen hinweg stärken
Ein im Juni 2023 erschienenes Discussion Paper erläutert fünf Thesen zur Wissenschaftsförderung 2.0 über Datenzugänge aus Unternehmen: Zugängliche Infrastrukturen erleichtern Datenaustausch und sparen langfristig Ressourcen. Freiwilligkeit, Vertrauen und gegenseitiger Mehrwert sind die wichtigsten Erfolgsfaktoren, wenn Daten zwischen Sektoren geteilt werden.
Innovationen sind datenhungrig
Insights-Artikel von Kilian Kirchgessner: Wissenschaft und Wirtschaft sind aufeinander angewiesen – und auf einen partnerschaftlichen Umgang mit Daten. Eine neue Initiative des Stifterverbandes will beide Seiten zusammenbringen, um dem Austausch von Daten Schwung zu geben.
Der Second-Hand-Markt, den wir jetzt brauchen
Gastbeitrag von Volker Meyer-Guckel im Blog von Jan-Martin Wiarda: Bislang finden Daten allerdings zu selten den Weg von Unternehmen in die Wissenschaft. Damit dies besser gelingt, braucht es Daten-Sammelstellen – aber mehr noch eine Verständigung auf gemeinsame Ziele, eine valide Bedarfs- und Angebotsermittlung und einen Showroom für Use-Cases, um Mehrwerte sichtbar zu machen.
Der Stifterverband ist eine Gemeinschaftsinitiative von Unternehmen und Stiftungen, die sich seit über 100 Jahren für die Förderung von Bildung, Wissenschaft und Innovation einsetzt. Dazu bringt der Stifterverband Akteurinnen und Akteure aus unterschiedlichen Bereichen zusammen, um Impulse für gesellschaftliche Entwicklungen zu geben. Der Stifterverband bietet der Datagroup einen Rahmen, um an der Schnittstelle zwischen Unternehmen, Wissenschaft und Politik zu agieren. Er ermöglicht einen engen Austausch zwischen den Sektoren, um Potenziale der Daten(nach)nutzung auszuschöpfen und innovative Lösungen zu entwickeln.
leitet das Handlungsfeld "Kollaborative Forschung & Innovation" und das Fokusthema "MINT-Lücke schließen".
T 030 322982-506