Herr Kösters, seit 16 Jahren sind Sie beim Chancenwerk engagiert. Was ist Ihnen aus dieser Zeit besonders in Erinnerung geblieben?
Am Anfang habe ich als Student an einer Schule in Castrop-Rauxel Nachhilfe gegeben, das war eines der ersten Projekte von Chancenwerk. Viele Jahre später habe ich zufällig einen der Jugendlichen von damals wiedergetroffen. Er sagte: „Ich weiß, dass ich nicht der Einfachste war, aber dass ihr an mich geglaubt habt, das hat mir sehr geholfen!“
Eine tolle Rückmeldung! Damals war es noch ungewöhnlich, dass externe Akteure an Schulen mitwirken …
… und die Anfänge waren deshalb tatsächlich nicht einfach. Unsere Gründer, die Geschwister Şerife und Murat Vural, hatten es nicht leicht, bei Schulen einen Fuß in die Tür zu bekommen. Sie wollten einfach den Schülerinnen und Schülern helfen, die diese Unterstützung brauchen, weil sie selbst ähnliche Erfahrungen gemacht haben. Und vonseiten der Schule ist da ein großer Vertrauensvorschuss nötig, um jemand Externes ins Haus zu lassen.