Frau Kubasch, die Firma Freudenberg trägt das Thema Innovation ja schon in ihrem Logo zur Schau …
… genau, unser Unternehmensslogan ist „Innovating Together“. Wir sind ein Technologie-Unternehmen mit großer Branchenvielfalt, da spielen Innovationen natürlich eine wesentliche Rolle…
Innovationssystem
„Für innovative Ideen muss man in großen Bögen denken“

„Uns war es wichtig, ein Projekt zu begleiten, von dem wir sicher sind, dass es etwas bewirkt – und dass wir voneinander lernen können.“

Was ist das?
Wir stellen uns etwa vor, wie die Welt im Jahr 2050 aussehen könnte. Eine der Prämissen könnte sein, dass es bis dahin keine fossilen Energieträger mehr geben wird – und dann überlegen wir, wie wir uns als Unternehmen heute vorbereiten müssen, damit wir auch unter diesen Bedingungen in der Zukunft noch erfolgreich sind.
Das ist jetzt die eine Richtung: die, wie die Initiatorinnen und Initiatoren des Projekts von Ihnen lernen können. Lernen Sie selbst auch etwas?
Aber natürlich! Im „Innovation Coach Program“ werden viele Praxisbeispiele gesammelt, wie Firmen in Familienbesitz gezielt an Innovationen arbeiten. Aus diesem Grund wurde als Ergebnis aus dem ersten Werkraum die „Innovation Campus Plattform“ gegründet: Diese Plattform des Friedrichshafener Instituts für Familienunternehmen (FIF) und der FIF-Ausgründung Philoneos vernetzt die Innovatorinnen und Innovatoren familiengeführter Unternehmen, die vor ähnlichen Herausforderungen stehen. Diese Vernetzung führt zur Schaffung eines sogenannten „Co-Creation Netzwerks“, in dem man sich gegenseitig Hilfestellungen geben, Erfahrungen austauschen und auch von der begleitenden Forschung an Universitäten lernen kann.
Sie selbst haben als Chemikerin mehr als zehn Jahre in der Produktentwicklung gearbeitet. Was verstehen Sie aus dieser Praxis heraus eigentlich unter Innovation?
Es gibt zum einen disruptive Innovationen, die angestammte Märkte komplett verändern. Es gibt signifikante Innovationen, die deutliche Verbesserungen bringen. Und dann gibt es inkrementelle Innovationen, bei denen ein bestehendes Produkt verbessert und in kleinen Schritten immer weiterentwickelt wird. Hier bei Freudenberg sind wir in allen dieser drei Kategorien unterwegs. Und eins haben wir dabei gelernt.
Das Interview erschien zuerst im Jahresbericht 2020/21 des Stifterverbandes.
