„Diese Idee lag damals einfach in der Luft“, lacht Daniel Sennheiser. Das Traditionsunternehmen Sennheiser, das der 40-Jährige als Ko-Chef leitet, hat das drahtlose Mikrofon mit erfunden. Unter anderem, betont der Sennheiser-Geschäftsführer – denn der Mittelständler aus dem niedersächsischen Wedemark gilt schon seit Jahrzehnten als Innovationsschmiede: Den Großteil seines Umsatzes macht der hidden champion mit Produkten, die durch mindestens eines, öfter auch mehrere Patente geschützt sind. Hunderte sind es mittlerweile, sie stecken in Funkmikrofonen für Live-Sendungen und Bühnenauftritte, im ersten Anrufbeantworter, im ersten Babyfon. „Ingenieure“, sagte Firmengründer Fritz Sennheiser einst, „müssen spinnen dürfen“.
Wissenstransfer
Ingenieure müssen spinnen dürfen

Illustration: Anne Vagt
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Einfach mal den Gedanken und Ideen freien Lauf lassen: Wie beim Elektronikunternehmen Sennheiser Innovationsprozesse funktionieren.
Dies sei am Anfang eines Innovationsprozesses nötig. Dann müssten sich die Räume verändern lassen – für eine Phase, in der sehr schnell Prototypen entstehen, die man dann mit den Anwendern und Kunden testen könne. Nach einem positiven Kundenfeedback kommt das Stadium des klassischen Entwicklungsprojekts, mit Fachleuten, die die Idee zu Ende „tüfteln“. Die Entwicklung vollziehe sich in „iterativen Zyklen“: von Schritt zu Schritt – immer erst, wenn der vorhergehende funktioniert hat. Früh und viel scheitern gehöre zum Konzept, sagt Sennheiser. „Kinder lernen laufen auch durch hinfallen. Aber: Wenn ein Kind fällt, ist es noch nicht groß, fällt darum auch nicht so tief – und tut sich auch noch nicht so weh.“
Innovationssystem
Richtig scheitern
Gescheiterte Forschungsprojekte landen nicht immer in einer Sackgasse. Ein Interview mit Reinhold Bauer.
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