Michael Kramp & Ilona Buchem: Wir haben eine hohe Aktivierung von Lehrenden erreicht

"Unser Ziel ist es, dass es in der Hochschule zu einer selbstverständlichen Kultur wird, digitale Medien in der Lehre zu verwenden. Wir wollen die Präsenzlehre erhalten, aber entsprechend bereichern und unterstützen mit digitalen und modernen Methoden."

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Die Präsenzlehre bereichern und unterstützen - das ist das Ziel der Digitalisierungsstrategie an der Beuth Hochschule für Technik Berlin. Vizepräsident Michael Kramp und Ilona Buchem, Professorin für Kommunikations- und Medienwissenschaft, berichten über ihre Erfahrungen: Für manche Fachbereiche war die Entwicklung einer Strategie keine leichte Aufgabe, weil man sonst immer Sofortmaßnahmen umsetzt.

Die Beuth Hochschule für Technik Berlin wurde vom Stifterverband und von der Heinz Nixdorf Stiftung im Rahmen des Programms Hochschulbildung und Digitalisierung gefördert.

Autor: Claas Vorhoff
Produktion: KUXMA GmbH & Co. KG

Transkript des Videos

Unser Projekt ist die Entwicklung einer Strategie für die Digitalisierung in der Lehre.

Dabei war es uns wichtig, dass die Präsenzlehre durch digitale Elemente bereichert wird, die Qualität verbessert wird.

Also, die zentralen Komponenten unserer Strategie sind vor allem die strukturbildenden Maßnahmen. Die erste, die wir gemacht haben, ist die Ernennung, die Etablierung der Funktion der Digitalisierungsbeauftragten in den Fachbereichen und der Strategieteams. Dann der nächste Punkt war die Fortbildungsreihe. Wir haben zusammen mit dem Berliner Zentrum für Hochschullehre eine Fortbildungsreihe entwickelt, die über mehrere Semester lief, wo wir für alle Hochschullehrende an der Beuth Hochschule verschiedene Maßnahmen zur Fortbildung angeboten haben, angefangen mit solchen Themen wie Erstellung von digitalen Lernmaterialien, Durchführung von Webinaren, Aufzeichnung von Videos, E-Prüfungen, E-Portfolios, also eine ziemlich breite Themenpalette, die zu dem Thema digitale Medien in der Präsenzlehre passen. Und der dritte, die Strategieentwicklung, da haben wir auch verschiedene externe Berater, Experten in Anspruch genommen, also neben dem Berliner Zentrum für Hochschullehre auch Goethe-Universität in Frankfurt, die uns am Anfang sehr gut, kompetent beraten hat zu der Strategieentwicklung an sich, wie das ganze an der Hochschule überhaupt anfangen kann, wie der gesamte Prozess beginnen kann und welche Schritte sind notwendig, um das in die Fläche zu bringen.

Was wir erfahren haben, war, dass in unseren technischen Disziplinen das Thema Strategie gar kein leichtes war. Da sind manche Fachdisziplinen etwas zugänglicher, andere sind da etwas mehr in der sofortigen Umsetzung von Maßnahmen verhaftet. Da hat ein wesentlicher Lernprozess stattgefunden, und wir haben über dieses Projekt und über verschiedenste Maßnahmen, Treffen und Schulungen, die stattgefunden haben, eine hohe Aktivierung von Lehrenden in der Hochschule erreicht.

Was nicht so gut funktioniert hat, war manchmal die Übergabe des Wissens in den Fachbereichen. Wir hatten im Prozess dadurch, dass es auch relativ lange gedauert hat, die Strategien in den Fachbereichen zu entwickeln. Wir hatten auch mehrmals den Wechsel der Digitalisierungsbeauftragten. Und an manchen Stellen wurde das Wissen nicht optimal weitergegeben. Das heißt, manchmal haben wir wieder mit den neuen Digitalisierungsbeauftragten den gesamten Prozess von vorne anfangen müssen, was uns natürlich Zeit gekostet hat. Und was wir daraus gelernt haben,  glaube ich, ist, dass dieser Prozess der Strategieentwicklung eventuell noch enger begleitet werden muss, gerade am Anfang, wo es noch nicht so wirklich angekommen ist, was eigentlich eine Strategie ist und warum ist es wichtig, alle miteinzubeziehen.

Was bei uns gut funktioniert hat, ist der partizipative Ansatz. Es hat sich gezeigt, dass sich wirklich Sinn macht, nicht top-down vorzugehen, sondern das im Optimalfall zu bündeln, das heißt, die Fachbereiche danach zu fragen, welche Bedarfe sie haben, welche Defizite sie haben, aber auch, wie sie diese negieren, sehen.

Unser Ziel ist es, dass es in der Hochschule zu einer selbstverständlichen Kultur wird, digitale Medien in der Lehre zu verwenden, dort, wo es angepasst ist. Wir wollen die Präsenzlehre erhalten, aber entsprechend bereichern und unterstützen mit digitalen und modernen Methoden.