Im Rahmen des Programms "Raumlabore" vom Stifterverband und von der Dieter Schwarz Stiftung gefördertes Projekt der Technischen Universität Berlin in Kooperation mit der Universität der Künste Berlin
Im Rahmen der Förderinitiative haben die Technische Universität Berlin und die Universität der Künste Berlin gemeinsam ein innovatives Raumkonzept entwickelt. Der Alte Lesesaal wurde zum Raumlabor und damit zu einer Plattform für interdisziplinäres Lehren, Lernen und Forschen umgestaltet.
Der 350 m² große Raum und seine Nebenflächen wurden mit modularen, mobilen Möbeln ausgestattet, die eine kontinuierliche Anpassung an unterschiedliche Bedürfnisse ermöglichen. Der Raum kann für Seminare, Workshops, Ausstellungen oder hybride Veranstaltungen genutzt werden. Darüber hinaus wurden hybride Technologien integriert, darunter QR-Codes an Geräten und ein digitales Wiki, das Nutzenden Zugang zu wichtigen Informationen bietet. Die multifunktionale Gestaltung des Raumlabors fördert Spontanität und ermöglicht es, verschiedene Nutzungen – beispielsweise mehrere Lehrveranstaltungen – parallel umzusetzen.
Die Gestaltung des Raumlabors war ein gemeinschaftlicher Prozess, bei dem von Beginn an verschiedene Stakeholder beteiligt wurden. Studierende, Lehrende und Expert*innen aus Architektur, Medienpädagogik und anderen Disziplinen brachten ihre Perspektiven ein. Über Workshops, Umfragen und regelmäßige Treffen wurden Bedürfnisse ermittelt und gemeinsam Lösungen entwickelt. Dieser partizipative Ansatz schuf eine hierarchiefreie Arbeitsweise, die auf Offenheit und Zusammenarbeit basiert.
Im Raumlabor wurden neue Veranstaltungsformate entwickelt, darunter das Gesprächsformat "LOOPS", das wöchentlich Themen wie KI und hybride Lehrformate behandelte. Die öffentliche Sichtbarkeit des Projekts wurde durch Events wie die "Lange Nacht der Wissenschaften" gestärkt, bei denen Forschungsergebnisse, Installationen und Projekte präsentiert wurden. Zusätzlich förderte das Raumlabor zahlreiche Kooperationen mit anderen Universitäten, Unternehmen und Initiativen und etablierte sich als zentraler Hub für interdisziplinäre Innovationen.
Ein Schwerpunkt des Projekts lag auf Nachhaltigkeit. Vorhandene Möbel und Materialien wurden kreativ recycelt und wiederverwendet, während neue Anschaffungen nachhaltig und langlebig gestaltet wurden. Dieses Vorgehen zeigte, wie ressourcenschonend innovative Räume realisiert werden können, ohne auf Funktionalität oder Ästhetik zu verzichten.
Das Projekt wurde durch eine umfassende Evaluation begleitet, die ethnografische Beobachtungen, Umfragen und technische Messungen umfasste. Diese Untersuchungen lieferten wertvolle Erkenntnisse über die Wirkung des Raumlabors auf Lehre und Lernen. Die Ergebnisse werden genutzt, um ähnliche Konzepte an weiteren Standorten der TU und UdK umzusetzen. Dazu zählt beispielsweise ein geplanter Pavillon auf dem Campus, der die Erkenntnisse des Raumlabors in einem neuen, gemeinsamen Projekt weiterträgt.
Mit dem Raumlabor wurde ein Experimentierraum geschaffen, der als Modell für zukunftsorientierte Lernarchitekturen dient. Es verbindet Wissenschaft, Kunst und Öffentlichkeit und setzt neue Maßstäbe für die Gestaltung von Lehr- und Lernräumen.