Zukunftsorientierte Bildung braucht zukunftsorientierte Lernräume
Zukunftsorientierte Bildung fördert die Fähigkeiten für eine aktive Teilhabe an Gesellschaft und Wirtschaft in einer Welt, die durch Volatilität, Unsicherheit, Komplexität und Ambiguität (VUKA) geprägt ist. Eine Welt, in der sich durch die Digitalisierung Arbeits- und Lernprozesse verändern, Prozesse neu gedacht werden müssen, lebenslanges Lernen zu einer wichtigen Voraussetzung und nachhaltiges Handeln richtungsweisend wird. In einer solchen Welt gewinnen Kompetenzen wie Kollaboration, Kreativität, Kritisches Denken und Kommunikation an Bedeutung. Damit gehen neue Lernformate und Lernsettings einher, die individualisiertes, kollaboratives, projektbasiertes, forschendes und digitales Lernen herausfordern und fördern.
Am Beispiel eines klassischen Hörsaals wird unmittelbar sichtbar, dass Raum und Lernen sich wechselseitig prägen. Ein Lernraum, der für frontale Wissensvermittlung konzipiert ist, bietet für Kollaboration und individuelles Lernen von Studierenden als wesentliche Dimensionen für Lernenden- und Kompetenzorientierung keinen Platz. Es gilt, dem "Shift from Teaching to Learning" Raum zu verschaffen und diese Entwicklung von wissensbasierter Lehre hin zu lern- und kompetenzorientierter Lehre architektonisch zu unterstützen. Dabei wird großes Potenzial bei Innovationen im Bestand gesehen, denn diese sind ein vernachlässigtes Feld bei der Entwicklung zukunftsorientierter Lernräume. Die durch die Pandemie vorangetriebene Digitalisierung benötigt nicht weniger, sondern mehr Investitionen in eine Neugestaltung der bestehenden Lernräume, welche sowohl zeitlich als auch nachhaltig und ressourcenschonend umgestaltet werden können.