- Johannes-Gutenberg-Universität Mainz: Ancient Sciences Innovation Lab (ASIL)
- Leuphana Universität Lüneburg: Transformations::Räume für zukunftsorientiertes Lernen
- Technische Hochschule Ingolstadt: THI-Learning LabVR
- TU Berlin/Universität der Künste Berlin: UNIversalräume – Dynamische Systeme in Lehr- und Lernraumarchitekturen
- Universität zu Lübeck: Flexible Skills Lab Architecture (FLEXLAB)
Raumlabore
Experimentierräume für zukunftsorientierte Lernarchitekturen – ein gemeinsames Programm des Stifterverbandes und der Dieter Schwarz Stiftung

Die Förderinitiative "Raumlabore" ist Teil des Stifterverband-Programms "Lernarchitekturen". Sie hat Hochschulen in der Entwicklung zukunftsorientierter Lernräume unterstützt und begleitet. Das Programm ermöglichte es Hochschulen, einen verfügbaren Raum in der Hochschule zur Umsetzung eines Raumlabors im Sinne des Lernarchitekturkonzepts umzugestalten und darin mit Lehr- und Lernformaten zu experimentieren.
Zukunftsorientierte Bildung braucht zukunftsorientierte Lernräume
Zukunftsorientierte Bildung fördert die Fähigkeiten für eine aktive Teilhabe an Gesellschaft und Wirtschaft in einer Welt, die durch Volatilität, Unsicherheit, Komplexität und Ambiguität (VUKA) geprägt ist. Eine Welt, in der sich durch die Digitalisierung Arbeits- und Lernprozesse verändern, Prozesse neu gedacht werden müssen, lebenslanges Lernen zu einer wichtigen Voraussetzung und nachhaltiges Handeln richtungsweisend wird. In einer solchen Welt gewinnen Kompetenzen wie Kollaboration, Kreativität, Kritisches Denken und Kommunikation an Bedeutung. Damit gehen neue Lernformate und Lernsettings einher, die individualisiertes, kollaboratives, projektbasiertes, forschendes und digitales Lernen herausfordern und fördern.
Am Beispiel eines klassischen Hörsaals wird unmittelbar sichtbar, dass Raum und Lernen sich wechselseitig prägen. Ein Lernraum, der für frontale Wissensvermittlung konzipiert ist, bietet für Kollaboration und individuelles Lernen von Studierenden als wesentliche Dimensionen für Lernenden- und Kompetenzorientierung keinen Platz. Es gilt, dem "Shift from Teaching to Learning" Raum zu verschaffen und diese Entwicklung von wissensbasierter Lehre hin zu lern- und kompetenzorientierter Lehre architektonisch zu unterstützen. Dabei wird großes Potenzial bei Innovationen im Bestand gesehen, denn diese sind ein vernachlässigtes Feld bei der Entwicklung zukunftsorientierter Lernräume. Die durch die Pandemie vorangetriebene Digitalisierung benötigt nicht weniger, sondern mehr Investitionen in eine Neugestaltung der bestehenden Lernräume, welche sowohl zeitlich als auch nachhaltig und ressourcenschonend umgestaltet werden können.
Förderung
Der Stifterverband und die Dieter-Schwarz-Stiftung wollten zeigen, wie innovative Raumkonzepte im Bestand gelingen können. Hochschulen hatten dazu im Frühjahr 2022 Konzepte eingereicht, die die Frage beantworteten, welche Räume zukünftige Lehr-/Lernformate brauchen und unterstützen. Darüber hinaus beschäftigten sie sich damit, die Auswirkungen zukunftsorientierter Lernarchitekturen auf Lernprozesse in der Praxis zu untersuchen und zu evaluieren. Ein Fokus wurde dabei auf partizipative, interdisziplinäre Planungsprozesse gelegt, in denen planende Akteurinnen und Akteure sowie Nutzerinnen und Nutzer von Lernräumen in innovativen Formaten in den Austausch gebracht werden und gemeinsam zukunftsorientierte, nutzungszentrierte und nachhaltige Lernraumkonzepte entwickeln. Ein Schwerpunkt lag außerdem auf einem Evaluationskonzept, um die Wirkung zu messen.
Fünf Orte zum Experimentieren wurden zur Förderung ausgewählt, in denen aktive Ko-Kreation und Ko-Evaluation gelebt wird. Folgende Hochschulen haben sich mit ihren Konzepten bei der Jury – zusammengesetzt aus Vertreterinnen und Vertretern aus Wissenschaft und Wirtschaft – durchgesetzt:
Die ausgewählten Hochschulen erhielten eine finanzielle Förderung in Höhe von jeweils 100.000 Euro. Außerdem wurden die Hochschulen in das begleitende Netzwerk aufgenommen, in dem sie sich über ihre Erfahrungen und Herausforderungen austauschen und Lösungsvorschläge erarbeiten konnten. Die Förderung begann am 1. Juli 2022 und endete im Dezember 2023

STUDIERENDENPARTIZIPATION IN DER LERNRAUMGESTALTUNG
Das im August 2024 veröffentlichte Handbuch enthält eine Sammlung von Methoden, die in dem Projekt "Raumlabore" entstanden ist. Die Methoden eignen sich besonders in einem Raumlabor-Setting im Sinne eines Reallabors, aber genauso für Raumprojekte, die auf eine Neukonzeption oder einmalige Umgestaltung abzielen.
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EVALUATIONSMETHODEN IN DER LERNRAUMGESTALTUNG
Das im Februar 2025 erschienene Handbuch enthält eine Sammlung von Evaluationsmethoden. Insbesondere Hochschulbeschäftigte und Lehrende, die sowohl in die Interaktion mit Studierenden als auch in die Planungsprozesse von Lernräumen involviert sind, können diese Methoden besonders gut umsetzen.
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ZUKUNFTSORIENTIERTE LERNRÄUME
Die im April 2025 veröffentlichte Online-Publikation basiert auf der Arbeit der Community of Practice. Sie bietet eine Sammlung konkreter Ideen und Handlungsvorschläge, wie Lernräume gestaltet, genutzt und evaluiert werden können. Die Themen reichen von Flexibilität und digitaler Transformation bis hin zu nachhaltiger Gestaltung.
Zur Online-Publikation

Mit der Hochschulperle hat der Stifterverband im Jahr 2022 beispielhafte Projekte aus dem Bereich "Zukunftsorientierte Lernarchitekturen" ausgezeichnet. Damit wurden gute Praxisbeispiele und die Vielfalt an Lernraumkonzepten sichtbar.
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Kontakt

Carlotta Esser
ist Programmmanagerin im Bereich
"Programm und Förderung".
T 030 322982-545