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Communicator-Preis

 
Der Communicator-Preis – Wissenschaftspreis des Stifterverbandes gilt in Deutschland als die wichtigste Auszeichnung für die Vermittlung von wissenschaftlichen Ergebnissen in die Öffentlichkeit.
 

Mit dem Preis zeichnen Stifterverband und Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) seit dem Jahr 2000 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus, die ihre Fachgebiete und Forschungsarbeiten einem breiten Publikum vielfältig, originell und kreativ nahebringen und sich darüber hinaus um den immer notwendigeren Dialog zwischen Wissenschaft und Öffentlichkeit verdient machen. Eine Jury aus Wissenschaftsjournalistinnen und Wissenschaftsjournalisten, Kommunikations- und PR-Fachleuten kürt die Preisträgerinnen und Preisträger. Die Auszeichnung ist mit 50.000 Euro dotiert.

Der Commuicator-Preis wird an Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler oder an ein Forschungsteam für herausragende Leistungen in der Wissenschaftskommunikation vergeben. Mit der Auszeichnung und dem Preisgeld wollen der Stifterverband und die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) die Preisträgerinnen und Preisträger dabei unterstützen, ihre Aktivitäten in der Wissenschaftskommunikation weiterzuentwickeln.

Preisträgerin 2025:
Petra Anders

Der Communicator-Preis geht in diesem Jahr an die Deutschdidaktikerin Petra Anders von der Humboldt-Universität zu Berlin für ihre herausragende Wissenschaftskommunikation zur Förderung der Lese- und Sprachkompetenz in der Primarstufe.

Petra Anders (Foto: Peter Rigaud)
Petra Anders (Foto: Peter Rigaud)
Foto: Peter Rigaud
Prof. Dr. Petra Anders

Um ihre Forschung für nichtwissenschaftliche Zielgruppen zugänglich zu machen, nutzt sie kreative Formate und verleiht Studierenden, Künstlerinnen und Künstlern, Kindern und Lehrpersonen wortwörtlich eine eigene Stimme. So hat sie unter anderem die literarische Wettbewerbsform Poetry-Slam für den Schulunterricht entdeckt und wissenschaftlich beschrieben. Neben einem innovativen Poetry-Slam für Grundschulkinder rief sie den "Praxisschock-Slam" ins Leben. Hier entwickeln einmal im Jahr Lehramtsstudierende gemeinsam mit bereits Lehrenden Texte über ihre Erfahrungen im Schulsystem und tragen diese öffentlich im Berliner GRIPS-Theater vor. Das Format soll zu einem Dialog über drängende Fragen rund um Schule führen und auch bildungspolitische Entscheidungsträgerinnen und Entscheidungsträger adressieren. Die Diskussionen sind in Blogs und auf YouTube für alle Interessierten zugänglich und nutzbar.

"Petra Anders leitet die Impulse für ihre Vermittlungsformate stets aus Forschungserkenntnissen ab und bricht dabei traditionelle didaktische Ansätze auf", so das Urteil der Jury. Bemerkenswert sei dabei ihre zielgruppen- und medienspezifische Ausrichtung je nach Vermittlungs- und Erkenntnisinteresse. In ihrer Forschung entdeckte Anders, dass der linguistische Ansatz der sogenannten Multimodalität für den inklusiven Deutschunterricht fruchtbar gemacht werden kann, also die parallele Nutzung unterschiedlicher Sinneskanäle zur Übermittlung von Informationen. Hiermit eröffnete Anders die Möglichkeit, bereits in der Grundschule multimodale Medien – darunter gesprochene und gestisch-mimisch vermittelte Sprache, Videos oder Musik – zur Förderung des kulturellen Selbstausdrucks und des Leseverstehens einzusetzen.

Petra Anders auf der Bühne (Foto: Philipp Plum)
Petra Anders auf der Bühne (Foto: Philipp Plum)
Foto: Philipp Plum
Petra Anders auf der Bühne

Die Jury würdigte Anders als eine Kommunikatorin, die zeige, dass es auch über die etablierte Didaktik hinaus neue Wege in der Bildung braucht, um in einer migrationsgeprägten Gesellschaft Sprachkompetenz als Mittel der Teilhabe und Ermächtigung zu stärken. Dazu trug die Preisträgerin in den vergangenen Jahren auf vielfältige Weise bei, entwickelte unter anderem auch ein Job Shadowing für Lehramtsstudierende, einen reichweitenstarken Instagram-Kanal zur Vermittlung deutschdidaktischer Inhalte oder das Kompetenzzentrum "Poetische Bildung digital", das Grundschulkindern ästhetische Erfahrung in digitalen Lernumgebungen eröffnet. Darüber hinaus etablierte sie eine Poetikdozentur an der HU Berlin, die ausschließlich an Poetry-Slammer vergeben wird und dadurch Botschafterinnen und Botschafter aus der Slam-Szene an die Hochschule bringt.

"Petra Anders' Wissenschaftskommunikation versteht Teilhabe als Interaktion, die verschiedenen Personengruppen die Möglichkeit gibt, ihre eigenen Themen einzubringen und den Dialog aktiv mitzugestalten", betonte die Jury. Darüber hinaus hob sie lobend hervor, dass die Preisträgerin ihre Aktivitäten nicht nur an 'Wohlfühlorten' wie dem Humboldt-Forum umsetze, sondern bewusst auch herausfordernde Räume, etwa Schulen in sozial benachteiligten Stadtvierteln, aufsuche und sich aktiv in bildungspolitische Debatten einbringe.

 

Die Preisträgerinnen und Preisträger
der zurückliegenden Jahre

Weitere Preisträger

2007: Arbeitsgruppe Glaziologie
2006: Friedemann Schrenk
2005: Harald Lesch
2004: Hubert Wolf
2003: Wolf Singer
2002: Wolfgang Heckl
2001: Gerold Wefer
2000: Albrecht Beutelspacher
 

Sonderpreis

2020: Christian Drosten

 

20 Jahre Communicator-Preis (Logo)

Was haben die Meeresbiologin Antje Boetius, der Wüstenforscher Stefan Kröpelin und der Verhaltenspsychologe Onur Güntürkün gemeinsam? Sie sind nicht nur Koryphäen auf ihrem Gebiet, sondern können meisterhaft über ihre Forschung reden. Der Stifterverband stellt in einer Artikelreihe einige der außergewöhnlichen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler vor.
Übersicht über die Insights-Artikel

 

Kontakt

Elke Oelschlägel
Elke Oelschlägel

Elke Oelschlägel

ist Büroleiterin der stellvertretenden Generalsekretärin.

T 030 322982-522

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