Eine SPD-geführte Landesregierung steht auch zukünftig für ein konstruktives und kooperatives Miteinander mit den Brandenburgischen Hochschulen ein, denn nur gemeinsam können wir den Wissenschaftsstandort Brandenburg stärken und somit für eine erfolgreiche Zukunft der Brandenburger Hochschullandschaft sorgen. So leisten wir mit den neuen Hochschulverträgen für alle staatlichen Hochschulen des Landes einen Beitrag für die Weiterentwicklung der Hochschullandschaft. Für die Umsetzung der Hochschulverträge werden die Hochschulen bis 2028 insgesamt 78 Millionen Euro erhalten. Zudem werden wir den erfolgreichen Weg des Ausbaus der Hochschulfinanzierung fortsetzen und jedes Jahr zusätzlich fünf Millionen Euro für die Grundhaushalte zur Verfügung stellen. Diese Mittel werden auch den Hochschulen für angewandte Wissenschaften zugutekommen. So werden mit der Einführung eines brandenburgischen Promotionskollegs der Hochschulen für angewandte Wissenschaften, in dem künftig auch eigenständige Promotionsverfahren durchgeführt und Doktorinnen- und Doktorgrade vergeben werden können, attraktive und transparente Karrierewege für junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler eröffnet, wie somit auch die Forschungsleistungen an den Hochschulen für angewandte Wissenschaften noch sichtbarer werden. Wir hoffen, dass diese Stärkung Hochschulen für angewandte Wissenschaften auch positive Effekte auf Lehrkräfteausbildung haben wird.
Insofern sinnvolle und pädagogisch wie fachliche bereichernde Kooperationsmöglichkeiten bestehen, sollten diese eingegangen werden.
Das Lehramtsstudium soll praxisorientierter werden mit einer stärkeren Gewichtung auf Pädagogik, Psychologie und Fachdidaktik. Mindestens drei Prozent der Studienleistungen sollen im Bereich der Inklusions- und Sonderpädagogik erworben werden.
Wir wollen Schule neu denken. Darum wollen wir in Potsdam eine sogenannte Universitätsschule schaffen, die unter wissenschaftlicher Begleitung neue Unterrichtskonzepte erprobt und damit zu einer Blaupause für die Schule von Morgen werden kann.
Die AfD Brandenburg sieht in der Einbindung der Hochschulen für angewandte Wissenschaften, die sich durch praxisnahe Ausbildung und Anwendungsorientierung auszeichnen, in die Lehrkräfteausbildung eine Möglichkeit, die Lücke zwischen Theorie und Praxis zu verkleinern und damit die Lehrkräfte besser auf ihren zukünftigen Beruf vorzubereiten.
Wir beabsichtigen die Hochschulen stärker als bisher in die Lehrkräftebildung einzubinden und in Verantwortung zu nehmen. Insbesondere in den Bereichen Praxisorientierung und berufliche Bildung können die Hochschulen für angewandte Wissenschaften einen wertvollen Beitrag leisten. Darüber hinaus sind Kooperationen im Bereich der Fort- und Weiterbildung von Lehrkräften insbesondere in den Bereichen Bildung für nachhaltige Entwicklung und Digitalisierung anzustreben.
Wir sind offen für die Idee, die Hochschulen für angewandte Wissenschaften stärker als bisher in die Lehrkräftebildung einzubinden.
Bei den Texten handelt es sich um Originalantworten, die die Parteien vor der Wahl zum Landtag in Brandenburg am 22. September 2024 auf Fragen des Stifterverbandes zur Bildungspolitik eingereicht haben. Es wurden alle Parteien angeschrieben, die aktuell im Landtag oder im Bundestag vertreten sind. Leider sind nicht alle Parteien der Bitte des Stifterverbandes nachgekommen und haben die Wahlprüfsteine beantwortet.
EINE EINORDNUNG AUS SICHT DES STIFTERVERBANDES
Nach der Lehrkräftebedarfs- und -angebotsprognose der KMK fehlen in Brandenburg bis 2030 ca. 400 Lehrkräfte für den Unterricht der beruflichen Fachrichtungen; der Bedarf kann voraussichtlich nur zu knapp 60 Prozent gedeckt werden. Der Stifterverband sieht ein großes Potenzial, mit einer konsequenten Einbeziehung von Hochschulen für Angewandte Wissenschaften in die Ausbildung von Lehrkräften für berufliche Schulen neue Zielgruppen für dieses Lehramt zu erschließen.
Bis auf DIE LINKE denkt offenbar keine Partei konkret in diese Richtung. Die Antworten bleiben sehr zurückhaltend und lassen allenfalls eine grundsätzliche Offenheit für eine stärkere Einbeziehung der HAWs erkennen. Da es in Brandenburg bisher kein grundständiges Studienangebot für das Lehramt der beruflichen Fachrichtungen gibt und zumindest die SPD in ihren Zielen für diese Legislaturoeriode angekündigt hat, ein Angebot für die Ausbildung von Berufsschullehrkräften schaffen zu wollen, entsprechende Studiengänge an den HAW einzurichten.
DIE WEITEREN FRAGEN AN DIE PARTEIEN UND DEREN ANTWORTEN