Die vielfältigen Wege zum Lehrer*innenberuf wollen wir weiter ausbauen. Neben dem Q-Master an der Universität Hamburg und einem Quereinstieg in den Vorbereitungsdienst soll ein "berufsbegleitender Vorbereitungsdienst" einen weiteren Zugang zum Lehrer*innenberuf schaffen. Außerdem wollen wir einen Modellversuch beginnen, um im Master ein duales Lehramtsstudium im berufsbildenden Bereich zu erproben.
Gemäß dem KMK-Beschluss vom 15. März 2024 setzen wir in Hamburg weitere Maßnahmen zur Gewinnung von Lehrkräften um. Ein zentraler Baustein ist der neue Master-Aufbaustudiengang für Quereinsteiger*innen, der ab Wintersemester 2024/25 an der Universität Hamburg startet. Damit schaffen
wir neue Wege in den Lehrberuf und bekämpfen den Lehrkräftemangel. Für die kommende Legislaturperiode planen wir zudem Pilotprojekte für Quer- und Seiteneinsteiger*innen, wie zum Beispiel die Ein-Fach-Lehrkraft. Diese Maßnahme wollen wir in ausgewählten Fachbereichen erproben und bei Erfolg auf weitere Fächer ausweiten. Damit stärken wir die Flexibilität und Vielfalt der Lehrkräftebildung.
Gemeinsam mit Vertretern der Universität Hamburg ein auf die Beschlüsse der KMK abgestimmtes Konzept für ein duales Lehramtsstudium zu erarbeiten
Gemeinsam mit Vertretern der Universität Hamburg ein auf die Beschlüsse der KMK abgestimmtes Konzept für ein duales Lehramtsstudium zur berufsbegleitenden Qualifizierung von Quer- und Seiteneinsteigern zu entwickeln
Vergleiche hierzu unseren Antrag vom 12. Juni 2024
Eine parlamentarische Anfrage unserer Fraktion hat ergeben, dass Hamburger Lehrer immer häufiger und umfangreicher in Teilzeit arbeiten. Diese Ressourcen fehlen in der Lehrerversorgung. Besonders stark nehmen Lehrer in den Kernfächern Mathematik und Deutsch Teilzeit in Anspruch. Daher unterstützen wir mit Nachdruck die bereits umgesetzten und noch anzustrebenden Maßnahmen zur verwaltungstechnischen Unterstützung von Lehrern im Schulalltag durch sogenannte Verwaltungsfachkräfte, um mit diesem attraktiven Angebot Lehrer anzuregen, wieder weniger in Teilzeit zu arbeiten und sich mehr auf die Planung von Unterricht zu konzentrieren.
Mit der Einführung eines einphasigen Studienmodells unterstützen wir die Idee eines praxisintegrierenden dualen konsekutiven Bachelor-/Master-Staatsexamensstudium, auch für den Quer-/Seiteneinstieg, sowie eine stärkere Einbindung der Praxis in die gesamte Ausbildung. Auch die generelle Vereinfachung von Quereinstiegs-Programmen halten wir für vielversprechend, ebenso die Möglichkeit von Ein-Fach-Lehrkräften. Wir fordern mehr Studien- und Ausbildungsplätze für Lehramt in Hamburg, um dem realen Bedarf zu entsprechen. Wir fordern außerdem, im Ausland qualifizierte Lehrkräfte einfacher zu integrieren.
Bei den Texten handelt es sich um Originalantworten, die die Parteien vor der Wahl zur Hamburger Bürgerschaft am 2. März 2025 auf Fragen des Stifterverbandes zur Bildungspolitik eingereicht haben. Es wurden alle Parteien angeschrieben, die aktuell im Parlament der Hansestadt oder im Bundestag vertreten sind. Leider sind nicht alle Parteien der Bitte des Stifterverbandes nachgekommen und haben die Wahlprüfsteine beantwortet.
EINE EINORDNUNG AUS SICHT DES STIFTERVERBANDES
Im März 2024 hat die KMK Maßnahmen zur Gewinnung zusätzlicher Lehrkräfte ermöglicht. Mit Ausnahme der AfD, die sich zu diesem Beschluss nicht explizit äußert, beabsichtigen alle Parteien, den KMK-Beschluss umzusetzen und verschiedene Reformmodelle zu implementieren. Sie setzen vor allem auf Quer- sowie auf Seiteneinsteigerinnen und Seiteneinsteiger und möchten diese mit unterschiedlichen Konzepten gewinnen und qualifizieren. Genannt werden hier: der bereits zum Wintersemester 2024/25 gestartete Quereinstiegs-Master (SPD, GRÜNE), ein berufsbegleitender Vorbereitungsdienst (SPD), Ein-Fach-Lehrkraft (GRÜNE, LINKE) sowie verschiedene Konzepte für einen dualen Studiengang (CDU, SPD, LINKE), die sich neben Quer- und Seiteneinsteigern auch auf ein grundständiges Studium beziehen. Die AfD benennt die Einstellung von zusätzlichen Verwaltungskräften an Schulen zur Entlastung der Lehrkräfte, die allerdings nicht im genannten KMK-Beschluss berücksichtigt wird.
DIE WEITEREN FRAGEN AN DIE PARTEIEN UND DEREN ANTWORTEN