Damit es ausreichend Lehrkräfte in Hamburg gibt, setzen wir uns dafür ein, dass die Universität Hamburg mehr Lehrkräfte ausbildet. Damit sich die Zahl der Abbrecher*innen noch stärker reduziert, sollen Studierende durch Coaching-Programme begleitet werden. Mit dem Vorbereitungsdienst 2025 verbessern wir die hohe Qualität der hamburgischen Ausbildung von Lehrkräften und sorgen dafür, dass auch künftig genug Nachwuchslehrkräfte zur Verfügung stehen.
In der kommenden Legislaturperiode werden wir drei konkrete Ziele in der Lehrkräftebildung priorisieren:
Im Studium früher Praxisphasen einzubauen, Praktikum früher anzusetzen, damit Studentinnen und Studenten frühzeitiger wissen, ob der Lehrerberuf für sie geeignet bzw. etwas für sie ist
Den Vorbereitungsdienst zu evaluieren; alle fünf Jahre eine zentrale Evaluation des Vorbereitungsdienstes durchzuführen
Die Beratungs- und Unterstützungskompetenzen der Schulaufsichten zu stärken, so dass sie bei Bedarf der Schulen steuernd eingreifen können, um eine verlässliche Personalversorgung sicherzustellen
Uns ist wichtig, dass zukünftige Lehrkräfte auf einem fachlich hohem Niveau ausgebildet werden, weil Untersuchungen gezeigt haben, dass Fachlichkeit ein wichtiger Prädiktor für Lernerfolge und gute Unterrichtsqualität ist.
Uns ist wichtig, dass Lehrkräfte bereits in der Ausbildung umfassende Praktika absolvieren, um den Schul- und Unterrichtsalltag kennenzulernen und um herauszufinden, ob der Lehrerberuf zu den persönlichen Voraussetzungen und Eignungen passt.
Uns ist wichtig, dass zukünftige Lehrkräfte ein starkes Bewusstsein für Meinungsvielfalt und Indoktrinationsverbot nach den Vorgaben des Beutelsbacher Konsenses entwickeln und gerade vor dem Hintergrund einer polarisierenden Gesellschaft und wachsender Zustimmungswerte für konservative Parteien (AfD, CDU) unter jungen Menschen Schule wieder ein Raum der kontroversen Debatte ohne Denk- und Sprechverbote wird.
Die Linke fordert eine einphasige Lehrer*innenausbildung, die Studium und Praxis vereint, um die pädagogische und praktische Ausbildung zu verbessern. Wir fordern, übermäßigen Stress im Vorbereitungsdienst, der nachweislich zu hoher psychischer Belastung führt, abzubauen. Wir fordern mehr Kurse zu den Themen Inklusion, Pädagogik und Deutsch als Zweitsprache, um angehende Lehrer*innen erfolgreich auf die schulische Realität vorzubereiten.
Bei den Texten handelt es sich um Originalantworten, die die Parteien vor der Wahl zur Hamburger Bürgerschaft am 2. März 2025 auf Fragen des Stifterverbandes zur Bildungspolitik eingereicht haben. Es wurden alle Parteien angeschrieben, die aktuell im Parlament der Hansestadt oder im Bundestag vertreten sind. Leider sind nicht alle Parteien der Bitte des Stifterverbandes nachgekommen und haben die Wahlprüfsteine beantwortet.
EINE EINORDNUNG AUS SICHT DES STIFTERVERBANDES
Die Parteien benennen unterschiedliche Schwerpunkte für die Lehrkräftebildung: Die Pläne der SPD, der GRÜNEN und CDU zahlen darauf ein, das Studium und den Vorbereitungsdienst zu verbessern, damit mehr Studierende/Lehramtsanwärterinnen und Lehramtsanwärter die Ausbildung auch abschließen. Diese Maßnahme legt auch die Analyse des Lehrkräftetrichters für Hamburg nahe, der teilweise hohe Schwundquten während der 1. und 2. Ausbildungsphase offen legt. Zudem wollen SPD und GRÜNE die Studienkapazitäten zu erhöhen. Die LINKEN fordern eine einphasige Ausbildung, die Studium und Praxis vereint, sowie curriculare Akzentsetzungen (zum Beispiel Inklusion) im Studium. Der AfD sind, neben Fachlichkeit und umfassenden Praktika, ebenfalls inhaltliche Aspekte (Meinungsvielfalt und Indoktrinationsverbot) im Studium wichtig.
DIE WEITEREN FRAGEN AN DIE PARTEIEN UND DEREN ANTWORTEN