Fellowships für Innovationen in der Hochschullehre

Das bundesweite Fellowship-Programm der Baden-Württemberg Stiftung und des Stifterverbandes ist mit der Förderrunde 2020 abgeschlossen.

Exzellenz in der Lehre (Logo)

Am 29. Juni 2022 hat das Programm "Fellowships für Innovationen in der Hochschullehre" seinen Abschluss gefunden – mit einer Lehr-Lernkonferenz, zu der der Stifterverband und die Baden-Württemberg Stiftung nach Berlin eingeladen hatten. Zusammen mit Fellows und Förderern wurde eine Bilanz gezogen, der Blick aber auch nach vorne gerichtet: Was hat das Fellowship-Programm erreicht? Findet gute Hochschullehre heute mehr Anerkennung als früher? Wie soll die Lehre der Zukunft gestaltet sein?
Veranstaltungsprogramm

 

Im Jahr 2022 werden weiterhin Fellowships für Innovationen in der digitalen Hochschullehre an Lehrende im Freistaat Thüringen vergeben. Die Ausschreibung erfolgt in Kooperation mit dem Thüringer Ministeriums für Wirtschaft, Wissenschaft und Digitale Gesellschaft.
Zur Ausschreibung

Tobias Raupach (Foto: David Ausserhofer)
Foto: David Ausserhofer

Lange galt die Forschung und die Länge der Publikationsliste als die wichtigste Währung in einer wissenschaftlichen Karriere. Doch in den vergangenen Jahren hat eine ganz andere Kompetenz zunehmend an Bedeutung gewonnen: den akademischen Nachwuchs mit guten Lehrveranstaltungen für das Fach zu begeistern – um damit neuen Spitzenkräften den Weg zu ebnen. Dazu beigetragen hat auch das Programm "Fellowships für Innovationen in der Hochschullehre".
Insights-Artikelreihe

 
Die Baden-Württemberg Stiftung und der Stifterverband haben zuletzt im Jahr 2020 Fellowships für Innovationen in der Hochschullehre vergeben. Insgesamt standen dafür Fördermittel in Höhe von bis zu 400.000 Euro zur Verfügung. 

Ziel des Programms war es ...

  • Anreize für die Entwicklung und Erprobung neuartiger Lehr- und Prüfungsformate (beispielsweise Konzepte für forschendes oder problembasiertes Lernen oder zur Prüfung von Schlüsselkompetenzen) oder die Neugestaltung von Modulen und Studienabschnitten (beispielsweise der Studieneingangsphase oder von Praxisphasen, etwa unter dem Gesichtspunkt der Interdisziplinarität oder zunehmenden Diversität von Studierenden) zu schaffen;
  • den Austausch über Hochschullehre und die Verbreitung der entwickelten Projekte durch eine Vernetzung der Fellows zu befördern;
  • die Auswirkungen der Innovationen auf den Lernerfolg und Kompetenzerwerb der Studierenden begleitend zu untersuchen und im Ergebnis sowohl zu einer systematischen Weiterentwicklung der Lehre in curricularer, didaktischer und methodischer Hinsicht als auch zur Professionalisierung und persönlichen Weiterentwicklung von Lehrenden im Sinne des scholarship of teaching beizutragen,
  • zur Verstetigung innovativer Hochschullehre in den Hochschulen selbst beizutragen.

Bei den Fellowships handelte es sich um eine individuelle, personengebundene Förderung, die den Fellows Freiräume und Ressourcen für die Durchführung der Entwicklungsvorhaben verschafft. Bei einem Tandem-Fellowship teilen sich zwei Personen die Förderung. Bei einem Tandem-Fellowship teilen sich zwei Personen die Förderung.

 

Leistungen und Programmbegleitung

Die Fellowships sind je nach Kategorie dotiert mit

  • 15.000 Euro (Junior-Fellowships),
  • 25.000 Euro (Senior-Fellowships) und
  • 30.000 Euro (Tandems)

Diese Summe ist zweckgebunden für die Anschubfinanzierung des geplanten Entwicklungsvorhabens. Sie kann, je nach Bedarf, für alle Kosten eingesetzt werden, die im Zusammenhang mit diesem Vorhaben entstehen, beispielsweise für

  • die projektbezogene Unterstützung durch studentische/wissenschaftliche Hilfskräfte
  • projektbezogene Sachkosten, etwa die Anschaffung zusätzlicher Lehr-mittel, Laborausstattung, Programmier-, Druck- oder Reisekosten
  • auf das Entwicklungsvorhaben unmittelbar bezogene Lehrforschungs-aufenthalte im Ausland
  • die Finanzierung von Gastaufenthalten und Lehrtätigkeiten ausländischer Wissenschaftler/innen, die in der allgemeinen oder fachbezogenen Hochschuldidaktik oder der Lehr-/Lernforschung einschlägig ausgewiesen sind und die Durchführung des Entwicklungsvorhabens unterstützen
  • die Gegenfinanzierung befristeter Deputatsreduktionen (abhängig von der jeweils geltenden Rechtslage und nach Abstimmung mit dem Mittelgeber), um zeitliche Freiräume für die Planung des Lehrvorhabens zu gewinnen

Das Fellowship umfasst neben der finanziellen Förderung folgende Programmbestandteile:

  • Ein zweitägiges Fellow-Treffen pro Semester, das dem gegenseitigen Austausch und der persönlichen Weiterentwicklung der Lehrexpertise dienen soll. Für die Dauer des Entwicklungsvorhabens ist die Teilnahme an diesen Treffen verbindlich. Die in diesem Zusammenhang anfallenden Reisekosten werden von den Förderern übernommen. Teilnahmeberechtigt sind ausschließlich die Fellows.
  • Eine öffentliche Lehr-/Lern-Konferenz pro Jahr, bei der die Lehrvorhaben vorgestellt werden. Die Konferenzen sollen Impulse für den Transfer erfolgreicher Lehrvorhaben geben und den Diskurs über Hochschullehre in und zwischen den Studienfächern befördern. Von den Fellows wird eine zeitliche und inhaltliche Beteiligung an diesen Konferenzen erwartet.

Die von der Baden-Württemberg Stiftung finanzierten Fellowships wurden nur an Personen vergeben, die an Hochschulen in Baden-Württemberg lehren. Kooperationen mit Lehrenden außerhalb Baden-Württembergs im Rahmen eines Tandems waren indes möglich. Ausdrücklich waren diejenigen zur Bewerbung aufgefordert, die auch für den Landeslehrpreis Baden-Württemberg von ihrer Hochschule nominiert worden sind oder die sich innerhalb ihrer Hochschule für den Landeslehrpreis bewerben.

Die vom Stifterverband finanzierten Fellowships wurden bundesweit ausgelobt und bevorzugt an Antragstellerinnen und Antragsteller außerhalb Baden-Württembergs vergeben.

 

10 Jahre Lehrfellowships (Cover)

Gezielt anstoßen – vernetzt wirken
DUZ Special: 10 Jahre Fellowships für Innovationen in der Hochschullehre

Das im Juni 2022 erschienene Sonderheft zieht eine Bilanz des Förderprogramms, bringt Interviews mit den Initiatoren, informiert über die wissenschaftliche Begleitung und stellt ausgewählte Projekte von Lehrfellows vor.

Das Fellowship-Programm hat im Laufe von zehn Jahren 137 Projekte gefördert. Insgesamt 1.455 Bewerbungen wurden eingereicht. Es flossen 4,55 Millionen Euro in das Programm. 2,1 Millionen Euro gab die Baden-Württemberg Stiftung, 2,45 Millionen der Stifterverband.

Mehr Info & Download

Zukunft Lehre (Cover)

Zukunft Lehre
Fellowships für Innovationen in der Hochschullehre

Auf 236 Seiten beleuchtet das im DOBU-Verlag im Juni 2022 erschienene Buch das Lehrfellowship-Programm: Neben Interviews mit den Initiatoren stellt es exemplarisch 40 Projekte aus zehn Jahren Förderung vor. Sie zeigen auf, wie neue Formate durch Medieneinsatz und digitale Tools geschaffen wurden, wie Simulation und Gamification in die Lehrveranstaltungen Einzug hielten und welche neuen Praxis- und Erfahrungsräume für die Hochschullehre entstanden sind.

Bezug über den Buchhandel. ISBN: 3-934632-52-1

Fellowships für Innovationen in der digitalen Hochschullehre NRW

Zusätzlich haben das Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen und der Stifterverband  im Jahr 2019 insgesamt 40 Fellowships zu digitalen Aspekten der Hochschullehre vergeben. Sie waren für Lehrende bestimmt, die an Hochschulen in staatlicher Trägerschaft oder an staatlich refinanzierten Hochschulen des Landes NRW tätig sind. Ein Fellowship war mit bis zu 50.000 Euro dotiert. Diese gemeinsame Förderlinie ist jetzt abgeschlossen.

Details zu den geförderten Lehrfellows

Fellowships für Innovationen in der digitalen Hochschullehre Thüringen

Das Thüringer Wissenschaftsministerium schreibt gemeinsam mit dem Stifterverband eine weitere Runde im Fellowship-Programm für Innovationen in der digitalen Hochschullehre gestartet. 2021 werden bis zu zehn mit 50.000 Euro dotierte Fellowships vergeben, um innovative Lehrvorhaben zu entwickeln und zu erproben. Die Programmlinie richtet sich an Lehrende, die an staatlichen Hochschulen des Freistaates Thüringen tätig sind.

Details zur Ausschreibung und zu den bisher geförderten Fellows

Lehrfellows im Video

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Kontakt

Dominique M. Ostrop

ist Programmmanagerin im Stifterverband im Bereich '"Programm und Förderung".

T 0201 8401-162

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Ansprechpartnerin bei der
Baden-Württemberg Stiftung:

Dr. Simone Plahuta 
T 0711 248476-49
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