
Bildung, Wissenschaft und Innovation in Zeiten von Corona
Seit vielen Jahren befasst sich der Stifterverband mit den großen Transformationsprozessen in Bildung, Wissenschaft und Innovation – Themen, die gerade jetzt von essenzieller Bedeutung sind.

Angesichts der aktuellen Coronavirus-Pandemie erscheinen die Veränderungen noch dringlicher als jemals zuvor: die Digitalisierung aller Lebensbereiche, die Kollaboration in offenen Innovationsprozessen und vor allem auch die Erkenntnis, dass die großen Herausforderungen unserer Zeit nur gemeinsam bewältigt werden können – von Wirtschaft, Wissenschaft, Politik und Zivilgesellschaft. Daran arbeitet der Stifterverband jetzt intensiver denn je.
Der Stifterverband unterstützt beim digitalen Lernen und Lehren
Mit seinem Aktionsfeld Bildung fördert der Stifterverband Lernende und Lehrende während der Corona-Krise beim digitalen Lernen und Arbeiten, zum Beispiel mit kuratierten Linksammlungen und anderen hilfreichen Angeboten für Lehrkräfte, Eltern, Schülerinnen und Schüler. Die zentrale Herausforderung heißt jetzt: Wie können unsere Schulen und Hochschulen fit für das Lehren und Lernen ohne Präsenzveranstaltungen werden?

Hochschul-Barometer
Die Corona-Krise schlägt sich auf die Stimmung der Hochschulleitungen nieder: Sie befürchten große Herausforderungen durch die Verschlechterung der wirtschaftlichen Lage und den Rückgang internationaler Kooperationen. Das ist ein zentrales Ergebnis des im November 2020 veröffentlichten Hochschul-Barometers, herausgegeben vom Stifterverband und der Heinz Nixdorf Stiftung.

Hochschulforum Digitalisierung
Mit einer eigenen Taskforce schafft das Hochschulforum Digitalisierung Orientierung. Das Themenspezial im Web bietet Werkzeuge für digitale Veranstaltungen, Education-Tools zu Sonderkonditionen und Gratisangebote sowie eine Linksammlung mit Tools und Guidelines zur Corona-Krise. Außerdem gibt es Tipps für den schnellen, aber bedachten Einstieg in die Online-Lehre.

Hochschulen, Corona und jetzt?
Eine im Oktober 2020 veröffentlichte Studie von Stifterverband und McKinsey zeigt: 91 Prozent der Lehrangebote an deutschen Hochschulen wurden im Sommersemester erfolgreich digitalisiert. Studierende und Lehrende sind mit Tempo und Qualität der Umstellung auf digitale Formate sehr zufrieden. Das Urteil der Studierenden über die Lernerfahrung ist aber deutlich schlechter.

Begabungslotse mit Digitalspecial
Mit den richtigen digitalen Angeboten lassen sich Home Office und Home Schooling meistern. Der Begabungslotse des Talentförderzentrums Bildung & Begabung hat den Markt qualitativ geprüft und die vorhandenen Angebote übersichtlich zusammengefasst – für Schulleitungen und Lehrkräfte, Eltern sowie Schülerinnen und Schüler.

Schule in der digitalen Welt
In der virtuellen Meeting-Reihe EduHangouts tauschen sich die Mitglieder des Netzwerks über ihre Erfahrungen mit der Lehre auf Distanz und mit digitalen Tools aus. Videomitschnitte der EduHangouts stehen online zur Verfügung. Außerdem steuern die Netzwerkmitglieder Tipps aus der Schulpraxis und Lehrkräftebildung sowie Links zu digitalen Lehr- und Lernangeboten für die Corona-Zeit bei.

Deutsches Lehrkräfteforum
Informationen, Tipps und Tools rund um den Umgang mit Ausfällen an Schulen und Universitäten durch die Corona-Krise: Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Deutschen Lehrkräfteforums steuern erprobte Praxisbeispiele bei und vermitteln ihr Know-how in Webinaren. Außerdem: Tool-Sammlungen und Links zu Mediatheken zur Vermittlung und Veranschaulichung von Bildungsinhalten.

VorbilderNetz
Wie entlarve ich Fake News? Was ist Post-Quanten-Kryptographie? Und wie baut man eigentlich ein Flugzeug? Diesen und anderen Fragen mit wissenschaftlichem Hintergrund können Schülerinnen und Schüler in den Sommerferien nachgehen — mit den Online-Angeboten von Bildung & Begabung. In mehr als 50 Kursen geht es um interdisziplinäre, wissenschaftliche Fragestellungen.
Mit einer Reihe von Förderprogrammen und Auszeichnungen treibt der Stifterverband das Thema Digitale Bildung schon seit vielen Jahren voran und hat auch aktuell neue Förderlinien aufgelegt:

KI-Campus
Mit dem KI-Campus entwickelt der Stifterverband zusammen mit renommierten Partnern eine auf das Thema Künstliche Intelligenz (KI) spezialisierte digitale Lernplattform. Der KI-Campus bietet kostenlose und offen lizenzierte Online-Kurse, Videos und Podcasts in unterschiedlichen Themenfeldern der KI. Zielgruppen sind Studierende, Berufstätige und andere lebenslang Lernende.

Hochschulperle Spezial
Der Stifterverband hat innovative Ideen gefördert, die die Herausforderungen bei Forschung und Lehre in Zeiten der Corona-Krise an Universitäten und Fachhochschulen in Deutschland zu meistern helfen. Was davon kann beispielhaft für andere Hochschulen sein? Die Auszeichnung als Hochschulperle Spezial wurde von April bis Juni 2020 dreimal vergeben und war jeweils mit 1.000 Euro dotiert.

Digi-LOTSEN
Zwölf Projekte von Schülerinnen und Schülern, die mit einem digitalen Projekt ihre Schule besser machen wollen, fördert der Stifterverband mit jeweils 10.000 Euro. Unter den Ideen sind beispielsweise Schul-Apps, um die schulweite Kommunikation und gemeinsames Lernen zu fördern, Konzepte für eine "Erste Hilfe" zu Technikfragen und Virtual-Reality-Ansätze für den Unterricht.

Master Lab #TheNewNormal
Gesucht werden studentische Abschlussarbeiten zur digitalen Transformation an Hochschulen. Das Programm vernetzt die Studierenden untereinander sowie mit Expertinnen und Experten in einem Master Lab-Kolloquium. Zusätzlich gibt es Weiterbildungsangebote. Die Arbeiten werden zudem finanziell mit einer Forschungspauschale in Höhe von jeweils 1.200 Euro gefördert.
Weitere Förderprogramme und Auszeichnungen zur
Digitalisierung der Bildung und zum Umgang mit Daten:
Data Literacy Education
digital.engagiert
Digital Learning Transfer Fellowship
Fellowships für Innovationen in der digitalen Hochschullehre
Beiträge im MERTON-Magazin:
Studierende als Digital Officer
Markus Deimann: Die neue Normalität
Wissenschaftskommunikation und Forschungstransfer wichtiger denn je
Im Aktionsfeld Wissenschaft unterstützt der Stifterverband Forscherinnen und Forscher darin, als wichtige und vertrauenswürdige Stimmen Gehör zu finden. Sie beraten politische Entscheidungsträger, helfen Bürgerinnen und Bürgern bei der Einordnung und unterstützen so die Auseinandersetzung mit der Corona-Pandemie und deren Folgen für Wirtschaft und Gesellschaft.
Das Team von innOsci, dem Forum für offene Innovationskultur, hat Links zu Aktivitäten und Wissenswertem aus den Bereichen Wissenschaftskommunikation, Open Science und Open Innovation gesammelt.
Mehr Info

Der private Hochschulsektor in der Pandemie
Vor allem bei kleineren Hochschulen hat sich die aktuelle Lage während der Corona-Pandemie verschlechtert. Ausbleibende Studierende und damit fehlende Studiengebühren sind unter anderem Gründe dafür. Auch Forschungskooperationen werden erschwert. Das sind Ergebnisse einer Befragung, die der Stifterverband im September 2020 unter den Leitungen privater Hochschulen durchgeführt hat.

Wissenstransfer im Aufschwung
Eine vom Stifterverband durchgeführte Auswertung von Nachrichten und Pressemitteilungen, die zwischen dem 1. Januar und 11. Mai 2020 beim Informationsdienst Wissenschaft idw erschienen sind, zeigt: Wissenstransfer ist in der Corona-Pandemie so wichtig wie selten zuvor. Ein Policy Paper fasst die Ergebnisse der Untersuchung zusammen.

Communicator-Preis
Der Stifterverband und die Deutsche Forschungsgemeinschaft vergeben einen "Sonderpreis für herausragende Kommunikation der Wissenschaft in der Covid-19-Pandemie". Die Auszeichnung erhält der Virologe Christian Drosten von der Charité – Universitätsmedizin Berlin. Wie kein anderer Wissenschaftler stehe er für die besondere Rolle, die der Wissenschaft während der Corona-Krise zukommt.

Volker Meyer-Guckel: Nutzt die Krise!
"Oft entstand aus einer akuten Bedrohung nachhaltiger Fortschritt", schreibt Volker Meyer-Guckel, stellvertretender Generalsekretär des Stifterverbandes, in einem Beitrag für DIE ZEIT. "Das Momentum, das unser Umgang mit dem Coronavirus ausgelöst hat, sollte jetzt genutzt werden, um aus einer Krise heraus einen dauerhaften Kulturwandel zu erzeugen – für die Wissenschaft und die Gesellschaft."

Diesmal sind nicht die Banken systemrelevant, sondern die Wissenschaften
Der Astrophysiker und Philosoph Harald Lesch im MERTON-Magazin des Stifterverbandes: "Jetzt können wir ein Beispiel geben für gute Wissenschaftskommunikation: ohne Panik zu verursachen immer wieder klar sagen, was der Fall ist, wie man den Problemen begegnen kann und dass wir das auch hinkriegen, wenn wir das zusammen, ruhig, besonnen und mit Augenmaß machen."